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Luftalarm quer durch die Ukraine – das Nachtupdate ohne Bilder

Luftalarm quer durch die Ukraine – das Nachtupdate ohne Bilder

In der Nacht auf Donnerstag gibt es in der ganzen Ukraine Luftalarm. Derweil appelliert Selenskyj an den Iran und sieht in der Lieferung von westlichen Jets ein starkes Zeichen an Russland – hier ist das Nachtudpate.
25.05.2023, 05:57
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Luftalarm in der Ukraine

In zahlreichen Gebieten der Ukraine ist in der Nacht zum Donnerstag erneut Luftalarm ausgelöst worden. Nach Behördenangaben war die Luftabwehr auch in der Umgebung der Hauptstadt Kiew aktiv. Insbesondere wurde die Bevölkerung vor Drohnen-Angriffen gewarnt und dazu aufgerufen, bis zur Entwarnung in Schutzeinrichtungen zu bleiben. Ukrainische Medien berichteten von Explosionen in Kiew und westlichen Regionen der Ukraine.

Selenskyj: F-16-Kampfjets wären Zeichen für Russlands Scheitern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verbindet grosse Hoffnungen mit den in Aussicht gestellten Kampfjets des US-Typs F-16. Sie würden nicht nur die Verteidigung des Landes stärken, sondern wären ein starkes Signal dafür, dass Russland mit seiner Aggression scheitern werde, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch.

US-Präsident Joe Biden hatte am Rande des G7-Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte vergangene Woche grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten F-16-Jets an die Ukraine zu liefern. Ukrainische Kampfpiloten sollen zum Fliegen der Maschinen ausgebildet werden.

Die aktuellen Entwicklungen im Liveticker:

Selenskyj appelliert an Iran: Keine Drohnen-Lieferungen an Russland

Selenskyj wandte sich auch an die Menschen im Iran mit dem Aufruf, die Lieferung iranischer Kamikaze-Drohnen an Russland nicht zu unterstützen. Man habe in der Ukraine zwar gelernt, die meisten Angriffe mit den Shahed-Angriffsdrohnen zu stoppen, aber es gebe dennoch Treffer. Die Drohnen-Angriffe auf Zivilisten würden von Russland verübt, «aber mit ihren Waffen», sagte er den Iranern. Seleskyj zufolge wurden rund 900 der vom russischen Militär losgeschickten etwa 1160 Shahed-Drohnen abgeschossen. Die meist mit Sprengladungen versehenen Flugroboter sind darauf ausgerichtet, ähnlich wie Raketen auf ihre Ziele hinabzustürzen.

Brand an russischem Verteidigungsministerium dementiert

Der russische Katastrophenschutz wies einen Bericht über einen Brand am Gebäude des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zum Donnerstag zurück. Die Löschmannschaften hätten kein Feuer entdeckt, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der Nachrichtenagentur Tass. Die staatliche Agentur hatte kurz davor unter Berufung auf einen Vertreter der Rettungsdienste von einem Feuer auf einem Balkon des Gebäudes berichtet. In einem im Internet veröffentlichten Video war Rauch an dem Gebäude zu sehen. In Beiträgen auf Online-Plattformen war zudem von einem beissenden Geruch in der Umgebung die Rede.

Anfang des Monats waren russischen Angaben zufolge zwei Drohnen über dem Kreml – dem Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - abgeschossen worden. Russische Behörden machten dafür die Ukraine verantwortlich.

Bericht: USA vermuten Ukraine hinter Drohnen-Vorfall in Moskau

Die USA vermuten einem Bericht zufolge, dass für den Drohnen-Vorfall auf dem Kreml-Gelände wahrscheinlich eine militärische oder geheimdienstliche Spezialeinheit der Ukraine verantwortlich war. Die US-Geheimdienste wüssten nicht, welche Einheit den Angriff ausgeführt habe, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen in der US-Regierung. Unklar sei auch, ob der ukrainische Präsident oder seine Spitzenbeamten Kenntnis von der Aktion gehabt hätten.

Die US-Geheimdienste sind dem Zeitungsbericht zufolge unter anderem durch abgefangene Nachrichten zu ihrer vorläufigen Einschätzung gelangt. Allerdings gebe es nur einen «niedrigen» Grad der Gewissheit. Russland hatte Anfang Mai erklärt, zwei Drohnen beim Anflug auf das Kreml-Gelände zum Absturz gebracht worden.

Stoltenberg: Differenzen in Nato beim Beitrittswunsch der Ukraine

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg räumte Differenzen zwischen den Alliierten bezüglich möglicher Schritte für die Aufnahme der Ukraine in das Verteidigungsbündnis eingeräumt. «Ich gebe zu, dass es in der Allianz in dieser Sache unterschiedliche Auffassungen gibt», sagte Stoltenberg am Mittwoch bei einer Veranstaltung der US-Stiftung German Marshall Fund (GMF) in Brüssel.

Zudem erinnerte er daran, dass Entscheidungen im Verteidigungsbündnis nach dem Konsensprinzip getroffen werden. Das bedeutet, dass Schritte für eine Aufnahme der Ukraine nur dann erfolgen können, wenn niemand widerspricht. Präsident Selenskyj hatte die Bündnisstaaten zuletzt aufgefordert, im Juli beim nächsten Nato-Gipfel den Weg zur Aufnahme seines Landes in die westliche Militärallianz freizumachen.

Deutschland erhält 18 neue Leopard-2-Panzer

Als Ausgleich für Panzerlieferungen an die Ukraine erhält die deutsche Bundeswehr 18 neue Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A8. Der Haushaltsausschuss des Bundestags gab dafür am Mittwoch nach Teilnehmerangaben rund 525 Millionen Euro frei. Ende März hatte die Ukraine von Deutschland 18 moderne Leopard-2A6-Panzer erhalten. Der Leopard 2 gilt als Hauptwaffe der deutschen Panzertruppe. Er wird seit 1978 in Serie gebaut und laufend modernisiert.

Das wird am Donnerstag wichtig

Die Lage in den umkämpften Gebieten in der Ukraine und die russischen Luftangriffe dürften weiter im Mittelpunkt stehen. Die internationale Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine hält ein virtuelles Treffen ab. In den USA geben Verteidigungsminister Lloyd Austin und Generalstabschef Mark Milley eine Pressekonferenz. (con/sda/dpa)

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