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Ukraine-Konflikt und kein Ende in Sicht: Kämpfe kosten mindestens zehn Menschen das Leben

Ukraine-Konflikt und kein Ende in Sicht: Kämpfe kosten mindestens zehn Menschen das Leben

17.08.2015, 21:4418.08.2015, 09:09
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Bei heftigen Kämpfen in der Ostukraine sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Die ukrainischen Behörden meldeten am Montag den Tod von drei Zivilisten und zwei Soldaten, die prorussischen Rebellen den Tod von fünf Zivilisten.

Wie ukrainische Behördenvertreter mitteilten, wurden die drei Zivilisten in dem von den Regierungstruppen kontrollierten Dorf Sartana nahe der Hafenstadt Mariupol und in einem weiteren Dorf nahe Rebellenhochburg Donezk getötet. Die prorussischen Rebellen vermeldeten den Tod von fünf Zivilisten in Donezk und im Dorf Gorliwka rund 30 Kilometer weiter nordöstlich.

Mariupol am 17. August: Die Zivilbevölkerung leidet am meisten.
Mariupol am 17. August: Die Zivilbevölkerung leidet am meisten.Bild: Sergey Vaganov/AP/KEYSTONE
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Schon 6800 Tote

An der Autobahn zwischen Mariupol und Donezk liefern sich Regierungstruppen und Rebellen seit einigen Tagen heftige Gefechte. Mariupol ist die letzte grössere Stadt in der Konfliktregion, die noch von der ukrainischen Armee gehalten wird. Die Separatisten haben in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, die strategisch wichtige Hafenstadt einzunehmen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich «ernsthaft beunruhigt» über die erneute Eskalation der Gewalt. Die andauernde Verletzung der Waffenruhe und der Verlust von Menschenleben seien «nicht akzeptabel». Alle Seiten müssten sich darum bemühen, eine neue «Gewaltspirale» zu verhindern, die nur zu weiteren Toten, Leid und Zerstörungen führen werde.

Zerstörte Gebäude überall in der Stadt.
Zerstörte Gebäude überall in der Stadt.Bild: STRINGER/REUTERS

Durch die Kämpfe in der Ostukraine, die im April 2014 begannen, sind nach Angaben der Vereinten Nationen bereits mehr als 6800 Menschen getötet worden. Ein Waffenstillstand, der Mitte Februar im weissrussischen Minsk vereinbart worden war, wird regelmässig von beiden Seiten gebrochen.

Ein Bild aus dem Dorf Sartana bei Mariupol vom 17. August.
Ein Bild aus dem Dorf Sartana bei Mariupol vom 17. August.Bild: SERGEY VAGANOV/EPA/KEYSTONE

Mal wieder gegenseitige Vorwürfe

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow warf der ukrainischen Regierung am Montag vor, eine neue Offensive in der Ostukraine vorzubereiten. Russland sei «besorgt» über die Entwicklung der vergangenen Tagen, die «sehr stark» auf die Vorbereitung einer grösseren Militäraktion hindeute.

Kiew wiederum machte Moskau mitverantwortlich und sprach von «absichtlichen provokativen Aktionen» der von Russland unterstützten Rebellen. Die Ukraine hatte bereits zuvor Befürchtungen geäussert, dass die prorussischen Rebellen um den 24. August eine neue Offensive starten könnten. Dies ist der Unabhängigkeitstag der Ex-Sowjetrepublik.

Ende August vergangenen Jahres hatten Rebellen im Südosten von Donezk eine grosse Gruppe ukrainischer Soldaten eingekreist. Laut Kiew kamen binnen weniger Tage 366 ukrainische Soldaten ums Leben.

(sda/reu)

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