Während die Welt nach Israel blickt, gehen die Gefechte in der Ukraine weiter. Derzeit steht vor allem die ukrainische Stadt Awdijiwka in der Region Donezk im Fokus. Dort kommt es zu anhaltenden, schweren Gefechten zwischen den russischen und ukrainischen Truppen.
Die ukrainische Armee soll nach eigenen Angaben einen neuen russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka abgewehrt haben. «Der Feind hat seine Angriffe wieder aufgenommen und gibt seine Versuche, Awdijiwka einzukesseln, nicht auf», teilt der ukrainische Generalstab am Freitag mit.
Die ukrainischen Soldaten könnten die Verteidigungslinien aber halten. Bei den Kämpfen seien binnen 24 Stunden angeblich 900 russische Soldaten getötet und 150 gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Die russischen Truppen hatten zuletzt am 10. Oktober einen Angriff auf Awdijiwka gestartet und dabei schwere Verluste erlitten. Doch warum ist die Stadt so wichtig?
Es ist vor allem die Nähe zu Donezk. Ganze 13 Kilometer sind es nur. Donezk ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region, die Russlands Präsident Wladimir Putin vor einem Jahr völkerrechtswidrig annektierte. Sprich, sie wird derzeit von Russland kontrolliert.
Die ukrainische Armee kann demnach von Awdijiwka aus Artillerie nach Donezk transportieren und zusätzlich wichtige logistische Linien erreichen, die durch Donezk führen. Zudem sind mehrere in der Nähe liegende Städte auf die Verteidigungsanlagen in Awdijiwka angewiesen.
Awdijiwka selbst ist nur noch ein Trümmerfeld.
Die Bilder von Awdijiwka erinnern an die zerstörte und ebenfalls schwer umkämpfte Stadt Bachmut. In der Industriestadt mit einer grossen Kokerei leben der Stadtverwaltung zufolge derzeit noch rund 1600 Einwohner. Freiwillige und die örtliche Verwaltung helfen ihnen zu überleben. Vor dem russischen Angriffskrieg lebten einmal mehr als 30'000 Ukrainer in Awdijiwka.
Nun werfen die Russen offenbar massiv Truppen in die Schlacht, um Awdijiwka einzunehmen – doch sie kommen nur unwesentlich voran. Das erinnert an die Schlacht um Bachmut, die im August 2022 begann. Monatelang lieferten sich die Ukraine und Russland erbitterte Hauskämpfe. Damals waren vor allem noch die Wagner-Söldner der russischen Privatarmee von Jewgeni Prigoschin in die Kämpfe verwickelt.
Die Videobotschaft von Prigoschin vor einem Leichenberg ging viral: Der Wagner-Chef beklagte damals, dass angeblich mehr als 20'000 seiner Soldaten in der Schlacht um Bachmut gefallen seien. Er zweifelte öffentlich die Führung des russischen Verteidigungsministeriums an.
Die Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut gilt bisher als die längste und blutigste in diesem Krieg. Westlichen Angaben zufolge wurden etwa 20'000 bis 30'000 russische Soldaten getötet oder verwundet. Auch das ukrainische Militär soll einen hohen Preis gezahlt haben – hält die Zahlen aber unter Verschluss.
Expertenstimmen warnen nun, dass die Schlacht um Awdijiwka das zweite Bachmut werden könnte. Putin spricht hingegen von Fortschritten der russischen Armee in der Ukraine – auch im umkämpften Awdijiwka. «Unsere Soldaten verbessern ihre Positionen in fast dem gesamten Gebiet, das ziemlich gross ist», sagt er in einem Interview mit dem russischen Fernsehen. Dies betreffe die Gebiete von Kupjansk, Saporischschja und Awdijiwka.
(watson.de, mit Material der AFP)
Das perverse am Ganzen ist, dass die Russen ihre verlorenen Fahrzeuge mehr schmerzen als die gefallenen Soldaten.
Der Schaden Russland wächst täglich weiter. Nur Putin fügt Russland noch mehr schaden zu als es die Ukrainer tun.