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Ukraine

Russland stellt Krisen-Flieger vor – mit ernüchterndem Ergebnis

RUSSIA, NOVOSIBIRSK - JANUARY 26, 2023: The airframe of the Sukhoi Superjet New aircraft SSJ-New, the import-substituted version of the Sukhoi Superjet 100 SSJ100, is pictured at a testing facility of ...
Fluggestell einer SSJ100 (Archivbild): Das Importverbot für Flugzeugteile hat die russischen Luftfahrtunternehmen vor große Probleme gestellt.Bild: www.imago-images.de

Russland stellt Krisen-Flieger vor – mit ernüchterndem Ergebnis

Seit dem Überfall auf die Ukraine haben russische Luftfahrtunternehmen an einem Flugzeug ohne Importteile getüftelt. Nun gab es den ersten Testflug – mit eher bescheidenen Leistungsdaten.
30.08.2023, 06:00
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Ein Artikel von
t-online

Das von Importteilen entkernte russische Flugzeug SJ100 hat offiziellen Angaben zufolge den ersten Probeflug absolviert. Industrieminister Denis Manturow sprach von einem Erfolg für die russische Luftfahrtindustrie, wie aus einer Mitteilung seiner Behörde am Dienstag hervorging. Der Sektor ist einer der Branchen, die am schwersten von den westlichen Sanktionen betroffen sind, welche auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine folgten.

Der Probeflug der SJ100 dauerte den Angaben zufolge rund 54 Minuten. In der Zeit erreichte die Maschine eine Höhe von 3'000 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit von 343 Kilometern pro Stunde. Trotz dieser für Düsenflugzeuge eher geringen Geschwindigkeit wertete die Behörde die Proberunde als Erfolg, sei dabei doch «die stabile Funktion aller heimischen Systeme und die Steuerungsfähigkeit und Stabilität des Flugzeugs in der Luft bestätigt» worden.

Neues Flugzeug muss ohne westliche Bauteile auskommen

Die SJ100 ist die abgespeckte Version des Regionalflugzeugs Suchoi Superjet SSJ100. Allerdings enthielt die seit 2010 seriell hergestellte Maschine noch viele ausländische Bauteile. Nach dem Beginn des Kriegs haben die USA und die EU nicht nur den Export von Flugzeugen der Typen Boeing und Airbus nach Russland untersagt, sondern auch die Lieferung von Bauteilen.

Viele russische Fluggesellschaften waren daher gezwungen, ihre Ersatzteile aus stillgelegten Flugzeugen zu gewinnen. Inzwischen haben die grössten Unternehmen Medienberichten zufolge aber auch Möglichkeiten zur Umgehung der Sanktionen gefunden.

Einem Bericht des unabhängigen Portals Wjorstka zufolge haben die vier grössten Gesellschaften des Landes, Aeroflot, S7, Pobeda und Rossija seit Jahresbeginn so Bauteile im Wert von insgesamt etwa 100 Millionen Euro importiert.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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winglet55
30.08.2023 06:47registriert März 2016
Bin ich der Einzige, der nach dem ernüchternden Ergebnis gesucht hat?
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S1mz1e
30.08.2023 07:09registriert Oktober 2021
Fast 400kmh... so kann man sein Reich auch grösser machen als es ist.
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zap
30.08.2023 06:58registriert September 2019
Die russische Wirtschaft wird sich an die Sanktionen anpassen und wird bald eigene Computer, Autos, Flugzeuge, wie auch unbesiegbare Panzer und Raketen bauen ... momoll, das können die Russen 🤪
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