Der prominente russische Bürgerrechtler Oleg Orlow plädiert für eine umfassende Unterstützung der Ukraine zur Abwehr des von Moskau aufgezwungenen Krieges.
«Man muss der Ukraine unbedingt helfen, denn eine Niederlage hätte schreckliche Folgen für sie wie auch für mein Land», sagte der im Exil lebende Mitbegründer der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Der 71-Jährige mahnte die europäischen Länder, sich nicht vom russischen Präsidenten Wladimir Putin einschüchtern zu lassen. Er betont:
Seinen Gesprächen in Deutschland nach zu urteilen sehe ein Teil der Politiker die Gefahr, sagte Orlow.
Er dürfte damit insbesondere die populistischen Parteien AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) meinen, die von der russischen Regierung unterstützt werden.
Zuletzt hatten sich aber auch Exponenten der in der Regierungsverantwortung stehenden Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) auffallend russlandfreundlich geäussert. Der neue SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sprach sich für den umstrittenen Putin-Lobbyisten und Altkanzler Gerhard Schröder aus.
In der militärischen Unterstützung für die Ukraine und einer möglichen Niederlage Moskaus liege die wichtigste Chance für eine künftige Demokratisierung Russlands, sagte Orlow.
Es lasse sich deshalb nicht sagen, was taktisch wichtiger sei: «Im Kampf gegen den Krieg wird Putin bekämpft und im Kampf gegen Putin der Krieg. Das ist untrennbar verbunden», sagte Orlow.
Für den 17. November hat die russische Opposition im Exil zu einer Anti-Kriegs-Demo in der deutschen Hauptstadt Berlin aufgerufen. Dafür sind neben Nawalnaja auch die Kremlkritiker Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa als Redner angekündigt.
Orlow war wegen seiner Proteste gegen den Krieg im Februar in Moskau zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er kam aber im August bei einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen frei.
Russlands demokratische Opposition ist sich in der Ablehnung des Krieges einig, es gibt aber unterschiedliche Sichtweisen zur Ukraine. So sah Julia Nawalnaja, Witwe des in Haft umgekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny, in einem «Zeit»-Interview westliche Waffenlieferungen kritisch, weil diese Bomben auch Menschen in Russland treffen. Das brachte ihr viel Kritik ein.
(dsc/sda/dpa)
das sollte der vernünftigen Mehrheit in Westen mehr als nur klar sein.
Und diese These hat sich seit Kriegsanfang nicht geändert und wird sich auch in Zukunft nicht ändern.
Das sollte mitunter auch der neutralen Schweiz klar sein, denn einem Putin ist nicht Einhalt zu gebieten und die Neutralität interessiert ihn am aller wenigsten.
Damit ist eigentlich alles gesagt.