Die russischen Behörden suchen nach einem Mann, der für die jüngsten ukrainischen Angriffe auf die russische Bomberflotte verantwortlich sein soll. Er hatte die Lastwagen gemietet, auf denen die Drohnen bis nahe an die Militärflughäfen gefahren wurden. Artem Tymofieiew soll der Mann gewesen sein, der die Angriffe in Russland vorbereitet hat.
Der 37-jährige ehemalige DJ stammt aus der Ukraine, er lebte dort mit seiner Frau und verkaufte Bekleidung, berichtet die britische «Metro». Er protestierte einst gegen den ehemaligen prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch und war Teil der Euromaidon-Bewegung. Vor einigen Jahren zog er dann nach Russland, in die Region Tscheljabinsk. Tymofieiew gründete eine Speditionsfirma, so «Metro», während seine Frau als Tätowiererin und Autorin erotischer Literatur arbeitete.
Da Lastwagen in Russland oft lange Distanzen zurücklegen, um Fracht an ihre Bestimmungsorte zu bringen, war die Speditionsfirma eine perfekte Tarnung. Die Drohnen wurden zum Luftwaffenstützpunkt Olenya in Murmansk, 2'000 Meilen (ca. 3'219 Kilometer) von Tscheljabinsk entfernt, zum Flugplatz Belaya in Irkutsk, mehr als 1'700 Meilen (ca. 2'736 Kilometer) entfernt, und zu den Stützpunkten Diaghilew und Iwanow, beide mehr als 1'000 Meilen (ca. 1'609 Kilometer) entfernt, gebracht.
Nach einem Bericht der französischen CNews hatte Tymofieiew vier Lastwagenfahrer angeheuert. Alle Fahrer wurden bereits festgenommen. Einer soll ausgesagt haben, dass er mobile Holzhäuser transportiert habe und nicht wusste, was sich noch auf der Ladefläche befand. Auch die anderen Fahrer wollen nicht gewusst haben, was der eigentliche Zweck ihrer Ladung war.
Die Ukraine hatte zuvor, von russischen Behörden unbemerkt, mobile Holzhäuser nach Russland geschleust, die Grösse und Format von Schiffscontainern haben und auf Lastwagen transportiert werden können. Wie Bilder zeigen, die ukrainische Medien verbreiteten, versteckte der Geheimdienst die Drohnen danach unter den Dächern der Häuschen.
Der Ukrainer soll zuletzt vergangene Woche in Russland gesehen worden sein. Nach ihm wird jetzt mit einem Fahndungsbild gesucht. Doch Putins Chancen, ihm habhaft zu werden, dürften gering sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass «unsere Leute sich am Tag der Operation vom russischem Gebiet zurückgezogen habe und jetzt sicher sind, so wie auch jene, die uns geholfen haben». Selenskyj nannte aber keine weiteren Details.
Am 1. Juni fand eine Reihe von Angriffen auf russische Flugzeuge auf mindestens vier Flugplätzen in Russland statt. Nach Angaben der Ukraine handelte es sich um eine Operation des ukrainischen Sicherheitsdienstes, bei der mehrere russische Flugzeuge, darunter auch strategische Bomber, schwer beschädigt wurden.
Verwendete Quellen:
Sehr vertrauenserweckend.