Es sind überraschende Töne aus Kiew. Der ukrainische Präsident hat in einem Interview im ukrainischen Fernsehen eine Verhandlungslösung für die von Russland besetzte Halbinsel Krim angedeutet. «Wenn wir uns an der administrativen Grenze zur Krim befinden, glaube ich, dass es möglich sein wird, die Entmilitarisierung Russlands auf der Halbinsel politisch voranzutreiben», sagte Wolodymyr Selenskyj laut «ukrinform.net» im Interview mit Moderatorin Natalija Mossejtschuk.
Damit würde sich die offizielle Linie der ukrainischen Führung ändern. Die wollte bislang stets eine Verhandlungslösung nur dann in Erwägung ziehen, wenn alle russischen Truppen von ukrainischem Territorium abgezogen oder vertrieben worden wären. Auch vom Territorium der Krim, die Russland bereits im Jahr 2014 eingenommen und schliesslich völkerrechtswidrig annektiert hatte.
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Selenskyjs Aussage könnte bedeuten, dass die Ukraine eine militärische Befreiung der Krim nicht mehr als unabdingbar betrachtet. «Ich glaube, das wäre so besser, vor allem für die, die das [die Deokkupation] verwirklichen werden. Jeglicher Krieg ist mit Verlusten verbunden», sagte der ukrainische Präsident in dem Interview, das am Sonntag im ukrainischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und auch bei «Youtube» verfügbar ist.
Die Aussage ist militärisch und politisch durchaus bemerkenswert. Denn hinter dem jetzigen Vorschlag Selenskyjs dürfte das Kalkül stecken, dass die Gegenoffensive der Ukraine erfolgreicher verlaufen könnte, als von vielen westlichen Beobachtern bislang angenommen. Sollte es den ukrainischen Streitkräften tatsächlich gelingen, ihr Territorium von der massiven Präsenz russischer Truppen zu befreien und bis zur Krimgrenze zu gelangen, hätten sie einen entscheidenden strategischen Vorteil.
Zwar ist die Präsenz der russischen Armee auf der Halbinsel Krim hoch. Doch gibt es nur wenige Zufahrtswege dorthin, die Versorgung der Kreml-Truppen gestaltet sich bisweilen jetzt schon schwierig. Gut zu beobachten war das unter anderem nach den Angriffen auf die Kertschbrücke, die für eine Unterbrechung der Nachschubwege der Truppen des russischen Diktators Wladimir Putin sorgten.
Gelänge der Ukraine also die Einnahme der Bezirke rund um die Halbinsel, könnte sie mit Hilfe von Raketenwerfern etwa des Typs Himars die gesamte Fläche der Krim bedrohen und somit quasi nach Belieben Attacken auf Putins dort stationierte Truppen ausüben. Dies wäre für den Kremlherrscher und seine Generäle dann der Moment, an dem sie eine politische Lösung einer militärischen Eskalation vorziehen würden, hofft Selenskyj wohl. (t-online, cc)
Das ist gar nicht notwendig ist.Die Krim Brücken zerstören,dadurch den Nachschub abschneiden,mit F16+Artillerie die RUS Stellungen+Militärbasen+Schiffe attackieren.Dann wollten wir mal sehen,wie lange RUS die Krim halten kann.Sel. handelt richtig.