«Matratzen, Schuhe, Geld – alles wird gestohlen» Soldat beklagt sich über russisches Camp
«Ich habe weder Turnschuhe noch taktische Stiefel.» So beginnt ein unbekannter Mann, lediglich mit Socken an den Füssen, das Video, indem er angeblich erklärt, welchen Bedingungen neu eingezogene russische Soldaten in den Lagern zumindest teilweise ausgesetzt sind.
Das Video wurde am Sonntagnachmittag von Julia Davis, der Gründerin der Medienbeobachtungsorganisation «Russian Media Monitor», publiziert. Davis erklärte dazu, dass es sich um einen russischen Soldaten handelt.
Soldat beklagt sich über Zustände in russischem Camp:
Der junge Mann betritt ein Zelt und zeigt die Schlafplätze der Eingezogenen. Das Zelt sei zwar gross genug für die Anzahl Soldaten, aber es habe nur einen einzigen Ofen und sei deswegen sehr kalt. Der Ofen habe überhaupt nicht geholfen, so der Mann. «Ihr könnt hören, wie rau meine Stimme ist, es ist furchtbar», sagt er weiter. Die Hälfte der neuen Soldaten im Lager habe sich bereits erkältet und sei jetzt krank.
Weiter behauptet der Filmende, dass es an allen Ecken und Enden an Material mangele. Deshalb käme es immer wieder zu Diebstählen unter den Soldaten. Auch seine Matratze sei ihm gestohlen worden, genauso wie sein Bargeld und eben persönliche Gegenstände wie seine Turnschuhe. Es gebe hier keinen anderen Weg zu überleben. Sogar die Öfen in den Zelten würden gestohlen, wenn man vom Zelt weggehe.
Sein Video schliesst er mit einem Kommentar zu seinen Vorgesetzten. Diese würden sich gar nicht für die Probleme bezüglich der Diebstähle und seine abhanden gekommenen Sachen interessieren: «Der Vorgesetzte sagte zu mir: Bin ich deine Mama oder dein Papa? Finde es selbst.»
Seit der Ankündigung einer Teilmobilmachung durch Wladimir Putin gibt es immer wieder Berichte über mangelhafte Organisation und kaum zumutbare Zustände in der russischen Armee. Zudem kursierten auch schon Videos, die angeblich betrunkene russische Soldaten beim Einrücken zeigen oder solche, in denen sich Soldaten über fehlende Ausrüstung und Ausbildung beklagen, bevor sie in den Kampf geschickt werden. (con)
