Trotz fortschreitender Entwicklung fühlen sich die Menschen in vielen Staaten der Welt einem UN-Bericht zufolge unsicherer denn je. In «fast allen Ländern» einschliesslich der Industriestaaten sei das Sicherheitsgefühl «auf einem Tiefpunkt», teilte die UN-Entwicklungsagentur UNDP am Dienstag mit. Demnach gaben sechs von sieben Befragten an, etwas oder viel Unsicherheit zu empfinden.
Der deutsche UNDP-Chef Achim Steiner erklärte: «Obwohl der weltweite Wohlstand höher ist als je zuvor, ist die Mehrheit der Menschen besorgt über die Zukunft, und diese Gefühle wurden wahrscheinlich durch die Pandemie noch verstärkt.» Das Streben nach ungezügeltem Wirtschaftswachstum führe zu einer weiteren Zerstörung der Natur und zu zunehmenden Ungleichheiten, was das Unsicherheitsgefühl verstärke.
Die UNDP zieht deshalb den Schluss, dass die Bedeutung von Fortschritt neu definiert werden müsse. «Wir brauchen ein zweckmässiges Entwicklungsmodell, das auf dem Schutz und der Wiederherstellung unseres Planeten mit neuen nachhaltigen Möglichkeiten für alle basiert», so Steiner.
Im Bericht betont die Agentur, dass der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten zu einer der häufigsten Todesursachen für Menschen werden könnte. «Selbst bei einer moderaten Reduzierung der Emissionen könnten bis zum Ende des Jahrhunderts etwa 40 Millionen Menschen aufgrund von Temperaturänderungen sterben.»
Die Entwicklungsagentur der Vereinten Nationen untersucht in ihrem Bericht eine Reihe von Bedrohungen für den Menschen und wie deren Wahrnehmung sich geändert hat; darunter sind neben Ungleichheiten und Krankheiten auch Konflikte oder die Folgen digitaler Technologien.
(yam/saw/sda/dpa)