International
Ungarn

Pride-Parade soll in Ungarn verboten werden

Pride-Parade soll in Ungarn verboten werden

17.03.2025, 12:5517.03.2025, 13:04

Die bisher alljährlichen Pride-Paraden, bei denen Menschen für die Rechte nicht heterosexueller Lebensformen demonstrieren, dürften in Ungarn der Vergangenheit angehören.

A woman take part in the Equality Parade, the largest gay pride parade in central and eastern Europe, in Warsaw, Poland, Saturday June 19, 2021. The event has returned this year after a pandemic-induc ...
Die Pride-Parade in Ungarn steht vor dem Aus.Bild: keystone

Dem Parlament liegt ein Gesetzesvorschlag auf Initiative von Parlamentariern des Regierungslagers vor, der auf ein Verbot der Veranstaltung abzielt. Dem Vorschlag ist eine Mehrheit sicher, weil die rechtspopulistische Regierung von Viktor Orban im Parlament über eine Zweidrittelmehrheit verfügt. Bereits am Montag hat der Rechtsausschuss des Parlaments darüber beraten.

Orban hatte das Verbot bereits im Februar bei einer Ansprache an die Nation angedeutet: «Die Organisatoren der Pride sollten sich nicht um die Vorbereitung des diesjährigen Umzugs bemühen. Es wäre verschwendete Zeit und Geld.»

Für den Fall, dass die Pride-Parade gegen das geplante Verbot stattfindet, drohen als Strafe zunächst nicht bezifferte Geldbussen. Dem Entwurf zufolge sollen beim Zuwiderhandeln nicht nur die Organisatoren der Veranstaltung bestraft werden, sondern auch die eventuellen Teilnehmer.

Kinderschutz als Grund genannt

Formell handelt es sich bei dem Entwurf um eine Ergänzung des Versammlungsgesetzes, die vorsieht, dass Versammlungen das Kinderschutz-Gesetz nicht verletzen dürfen, wie auch regierungsnahe Medien berichteten. Die Pride-Parade wird darin bislang nicht explizit genannt.

Bereits seit 2021 verbietet in Ungarn eine als Kinderschutzgesetz bezeichnete Regelung Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Informationen über nicht heterosexuelle Lebensformen. Entsprechende Bücher, Filme und andere Medien dürfen demnach nicht für Minderjährige zugänglich sein. Verboten ist zudem jede Art von Werbung, in der Homosexuelle oder Transmenschen als Teil einer Normalität erscheinen. (dab/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Tagedieb
17.03.2025 14:16registriert März 2016
Vor Typen wie Orban und deren Politik sollten Kinder und Jugendliche geschützt werden! (also eigentlich alle Menschen!)
4812
Melden
Zum Kommentar
avatar
code-e
17.03.2025 13:18registriert November 2018
Was soll man aus Mini Russland denn schon anderes erwarten. Orban und seine Kumpels gehören definitiv weg vom Fenster.
4010
Melden
Zum Kommentar
avatar
FYA
17.03.2025 15:03registriert März 2014
🤮
2913
Melden
Zum Kommentar
11
64 Tote bei Polizeieinsatz in Rio de Janeiro
Bei einem Polizeieinsatz gegen das Verbrechersyndikat Comando Vermelho (Rotes Kommando) sind in der brasilianischen Küstenmetropole Rio de Janeiro Medienberichten zufolge mindestens 64 Menschen ums Leben gekommen, darunter vier Beamte. Dabei handelte es sich um den blutigsten Polizeieinsatz in der Geschichte des Bundesstaates Rio de Janeiro, hiess es unter Berufung auf die örtliche Regierung.
Zur Story