Nach den US-Demokraten ist die Reihe nun an den Republikanern. Heute beginnen die viertägigen Parteitage, an denen Präsident Donald Trump (74) für eine zweite Amtszeit nominiert werden soll. Das sind die fünf wichtigsten Fragen und Antworten zur Polit-Show.
Die Republikaner wollen während ihres vier Tage dauernden Parteitags das «traurige, düstere Bild» kontrastieren, das die Demokraten in der vergangenen Woche angeblich von Amerika gezeichnet hätten, wie Donald Trumps Schwiegertochter Lara Trump am Wochenende sagte. Auch will die Partei dem Fernsehpublikum vor Augen führen, welche Folgen eine Machtübernahme der demokratischen Opposition für das Land hätte. So sollen etwa Exilanten aus Kuba und Venezuela über die Gefahren des Sozialismus sprechen.
Nein. Präsident Trump ist kein Fan des Formats, das die Demokraten in der vorigen Woche prsäentiert hatten. Er findet, ein Parteitag müsse weitgehend «live» sein, um das Fernsehpublikum fesseln zu können. Auf vorab aufgezeichnete Ansprachen wie etwa jene von Michelle Obama vergangene Woche wollen die Republikaner deshalb weitgehend verzichten. Aufgrund der Coronapandemie muss aber auch die Präsidentenpartei auf eine kreative Lösung zurückgreifen. So findet der formale Teil des Parteitags, die erneute Nomination Trumps zum Präsidentschaftskandidaten, heute Montag in Charlotte (North Carolina) statt. Die Festlichkeiten, die zu einer amerikanischen Convention gehören, gehen hingegen weitgehend in der Hauptstadt Washington über die Bühne. Trump hat extra zwei ehemalige Produzenten seiner Fernsehshow «The Apprentice» («Der Lehrling») engagiert, die für eine perfekte Dramaturgie an der Convention sorgen sollen.
Erst gestern Abend gaben die Republikaner die Liste der Redner bekannt. Omnipräsent ist Trumps Familie: Nebst Ehefrau Melania werden auch Trumps vier erwachsene Kinder Ivanka, Tiffany, Donald Junior und Eric zum Fernsehpublikum sprechen. Am Montag tritt das Ehepaar Patricia und Mark McCloskey auf. Die beiden haben im Juni in St. Louis ihre Waffen auf friedlich demonstrierende Black-Lives-Matter-Demonstranten gerichtet und es damit zu trauriger Berühmtheit gebracht. Redezeit erhalten auch Trumps umstrittener Anwalt Rudy Giuliani; Kristi Noem, die Gouverneurin als South Dakota, die eine zeitlang als mögliche neue Vizepräsidentschaftskandidatin von Trump gehandelt wurde; oder der Kampfsport-Veranstalter Dana White. Schon am Montag werden Trump und sein Vize Mike Pence in Charlotte von den 336 anwesenden Delegierten nominiert. Der US-Präsident wird den Parteitag mit einer Rede vor rund 1000 Anhängern abschliessen. Kulisse für die Rede: das Weisse Haus.
Auf den ersten Blick, ja. Zwar verbietet ein Gesetz aus dem Jahr 1939, dass Regierungsangestellte während ihrer Arbeitszeit um die Stimmen der Wähler werben. Aber der Präsident und der Vizepräsident sind von diesem Gesetz explizit ausgenommen. Der Plan ist dennoch äusserst umstritten.
Ein Wahlkampfsprecher hat angekündigt, dass einige prominente Ex-Demokraten sich für Trump aussprechen würden. Namen sind bisher keine durchgesickert. Das wäre ein Coup. Joe Biden hatte vergangene Woche für eine Überraschung gesorgt, als mehrere Republikaner (darunter der ehemalige Aussenminister Colin Powell) am Parteitag der Demokraten aufgetreten waren und Biden ihre Unterstützung zugesagt hatten.