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Houston verhängt Ausgangssperre ++ Trump verspricht Milliardenhilfen

A man stands in deep flood water along West Little York Road as Addicks Reservoir surpasses capacity due to near constant rain from Tropical Storm Harvey Tuesday, Aug. 29, 2017 in Houston. ( Michael C ...
Bürger bringen sich in Texas vor den Fluten in Sicherheit.Bild: AP/Houston Chronicle

«What a crowd!» – Trump sorgt für Ärger im Katastrophengebiet

30.08.2017, 11:3330.08.2017, 12:14
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President Donald Trump, accompanied by first lady Melania Trump, holds up a Texas flag after speaking with supporters outside Firehouse 5 in Corpus Christi, Texas, uesday, Aug. 29, 2017, , where he re ...
Trump beim Besuch in Texas. Bild: AP/AP

US-Präsident Donald Trump stattete dem Katastrophengebiet einen Kurzbesuch ab. Bei seiner Visite  sagte er, die Hilfe für die Menschen in Texas und Louisiana werde «sehr kostspielig», ohne jedoch genaue Summen zu nennen.

Er werde mit dem Kongress zusammenarbeiten, um ein Rettungspaket zu schnüren und die Folgen von Hurrikan «Harvey» zu beheben. «Ich denke, wir werden die richtige Antwort finden.» Aber womöglich habe es noch nie grössere Schäden in der Geschichte des Landes gegeben, so Trump in Austin.

Für Ärger sorgte der US-Präsident aber trotz der guten Worte auch in Texas. Denn während der Bundesstaat mit dem Hochwasser kämpft, war Trump eher entzückt vom Empfang, den ihm seine Anhänger bereiteten.

«Was für ein Publikum!», schrie er ins Mikrophon und hinterliess bei manch einem den Eindruck, es ginge ihm auch in Katastrophen-Zeiten nur um sich selber.

Angst vor Giftwolke und Plünderungen

Aus Angst vor Plünderungen ist in der überschwemmten US-Metropole Houston eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden. Das teilte der Bürgermeister der texanischen Stadt, Sylvester Turner, am Dienstag  mit. «Ich verhänge eine Ausgangssperre von 22.00 Uhr (05.00 Uhr MESZ) bis sieben Uhr (12.00 Uhr MESZ), um Übergriffe auf das Eigentum in den verlassenen Häusern zu verhindern», sagte Turner.

Vor allem die Öl-Metropole Houston versinkt wegen des anhaltenden Starkregens im Wasser. Mindestens zwölf Menschen haben ihr Leben verloren. Der Wirbelsturm «Katrina», der 2005 New Orleans zerstörte, gilt bislang als teuerster Hurrikan in den USA. Die Regierung in Washington half damals mit rund 100 Milliarden Dollar.

Unterdessen wurden Anwohner einer im Überschwemmungsgebiet liegenden Chemiefabrik in Texas in Sicherheit gebracht. Es handle sich um eine Vorsichtsmassnahme, teilten die Behörden mit.

Der französische Konzern Arkema, dem die Fabrik in Harris County gehört, erklärte, die Anlage sei überschwemmt. Es sei möglich, dass Chemikalien reagierten und ein Feuer ausbreche, das eine schwarze Rauchwolke auslöse. Wie giftig diese Wolke sein würde, teilte der Konzern nicht mit. In der Fabrik werden organische Peroxide produziert.

Flughäfen geschlossen

Stark betroffen von dem Unwetter sind weiterhin auch viele Fluglinien. Tausende Flüge mussten in den vergangenen Tagen bereits gestrichen werden. In Houston bleiben die Flughäfen geschlossen.

Airplanes sit at a flooded airport near the Addicks Reservoir as floodwaters from Tropical Storm Harvey rise Tuesday, Aug. 29, 2017, in Houston. (AP Photo/David J. Phillip)
Nur noch für Wasserflugzeuge geeignet: Ein gefluteter Flugplatz in TexasBild: AP/AP

Ein Regierungsvertreter sagte jedoch , trotz Kerosin-Engpässen und überfluteten Zufahrtsstrassen könnten die Airports in der Metropole womöglich noch im Laufe der Woche wieder zumindest teilweise öffnen.

Nach einem Dammbruch am südlichen Stadtrand von Houston forderten die Behörden am Dienstag Anwohner zur sofortigen Evakuierung auf. «Sofort raus jetzt!!», schrieb die Verwaltung des Kreises Brazoria auf Twitter. Der Damm an den Columbia-Seen habe unter dem Druck der Wassermassen nachgegeben.

Houston versinkt nach dem Hurrikan Harvey in den Fluten

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Houston versinkt nach dem Hurrikan Harvey in den Fluten
«Harvey» brachte auch in der Nacht zum Dienstag grosse Regenmengen in den Südosten von Texas, wie der Nationale Wetterdienst am frühen Morgen (Ortszeit) mitteilte.
quelle: ap/the galveston county daily news / jennifer reynolds
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Weitere Regenfälle

«Harvey» brachte auch in der Nacht zum Dienstag grosse Regenmengen in den Südosten von Texas, wie der Nationale Wetterdienst am frühen Morgen (Ortszeit) mitteilte. Im Tagesverlauf sollte der Sturm leicht ostwärts wandern und damit auch Louisiana erreichen. An einigen Stellen werden bis zu 127 Zentimeter Regen erwartet.

Nach Einschätzung der Behörden könnte der Sturm in Texas bis zu 30'000 Menschen vorübergehend obdachlos machen. 54 Bezirke wurden zu Notstandsgebieten erklärt.

Auch im Nachbarstaat Louisiana werden in den kommenden Tagen heftige Ausmasse befürchtet. In New Orleans sollten Schulen und Behörden am Dienstag geschlossen bleiben, wie die Verwaltung der grössten Stadt des US-Bundesstaates anordnete.

Bürgermeister Mitch Landrieu empfahl den Bewohnern, ihr Haus nicht zu verlassen. Er riet ihnen, Essen, Trinken und Medikamente für mindestens drei Tage vorrätig haben.

Nach Angaben von Meteorologen ist «Harvey» der zweitstärkste Wirbelsturm seit «Katrina» vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog. (sda/afp/reu)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Therealmonti
30.08.2017 13:56registriert April 2016
«Was für ein Publikum!», schrie er ins Mikrophon und hinterliess bei manch einem den Eindruck, es ginge ihm auch in Katastrophen-Zeiten nur um sich selber.

Was sonst? Dem grössenwahnsinnigen Narziss geht es immer nur um sich selber. Er wird auch weiterhin behaupten, Klimawandel sei Fake News.
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Quacksalber
30.08.2017 13:11registriert November 2016
Die Texaner zahlen kaum Steuern und hassen alle Vorschriften. Sie sollen sich auf einem trockenen Hügel versammeln und ihrem Idol Trump zujubeln.
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Joseph Dredd
30.08.2017 13:20registriert Juli 2014
Aus dem "Flugplatz" ist ein "Flutplatz" geworden *hihihi*

Adiömerssi.
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Ein starkes Erdbeben hat den Westen Japans erschüttert. Örtlichen Medien zufolge kamen mehrere Menschen nach Stürzen infolge der Erschütterung der Stärke 6,6 ins Krankenhaus. Eine Tsunami-Gefahr bestehe aber nicht, gab die nationale Wetterbehörde bekannt. Sie hatte die Stärke zunächst mit 6,4 angegeben. Das Erdbeben ereignete sich Mittwochnacht um 23.14 Uhr (16.14 MEZ) vor Shikoku, der kleinsten der japanischen Hauptinseln. In der betroffenen Präfektur Ehime stürzten nach Angaben der Behörden mehrere Menschen und kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

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