International
USA

Feuer in Los Angeles: Verschwenderische Promis geraten in die Kritik

Kim Kardashian arrives at the LACMA Art+Film Gala on Saturday, Nov. 2, 2024, at the Los Angeles County Museum of Art in Los Angeles. (Photo by Richard Shotwell/Invision/AP)
Kim Kardashian
Kim Kardashian wird für ihr Verhalten in Anbetracht der Feuerkatastrophe von Los Angeles kritisiert.Bild: keystone

Feuerkatastrophe von Los Angeles: Verschwenderische Promis geraten in die Kritik

Die ganze Stadt ist von einer Feuerkatastrophe betroffen. An der Tragödie werden aber auch die Gegensätze von Arm und Reich sichtbar.
13.01.2025, 10:40
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Stadt der Engel, Stadt der Gegensätze: Los Angeles ist eine Welt für sich. Luxus und Elend existieren hier Seite an Seite – auch im Angesicht der aktuellen Feuerkatastrophe. Schon im normalen Alltag wird der Gegensatz von Luxus-Shoppingmeile Rodeo Drive in Beverly Hills und dem Downtown-Viertel Skid Row, in dem Zehntausende Obdachlose leben, deutlich.

Einerseits steht Los Angeles für Hollywood, Glamour, Promis und Protz. Andererseits hat die kalifornische Millionenmetropole die zweithöchste Obdachlosenquote im ganzen Land. Riesiger Reichtum und bittere Armut liegen nah beieinander. Dieser Gegensatz führt mit Blick auf die Feuerkatastrophe auch zu moralischen Debatten.

Suche nach privaten Feuerwehrleuten

Der Sender CNN berichtete von einem Immobilienmanager aus LA, der über soziale Medien nach privaten Feuerwehrleuten gesucht habe. «Zahle jede Summe», zitierte der Sender aus dem inzwischen gelöschten Post. Das löste heftige Reaktionen in sozialen Medien aus. «Wessen Haus gerettet wird, sollte nicht von seinem Bankkonto abhängen», zitierte CNN einen TikTok-Nutzer.

Die aktuellen Entwicklungen in LA in der Übersicht:

Tausende Gebäude wurden durch das Feuer zerstört oder beschädigt. Schätzungen zufolge könnten die Schäden und wirtschaftlichen Verluste in dreistellige Milliarden-Höhe gehen. Das liegt auch daran, dass die Flammen zum Teil durch Nachbarschaften ziehen, in denen Häuser durchschnittlich mehrere Millionen Dollar kosten. Der besonders betroffene Stadtteil Pacific Palisades gehört zu den wohlhabendsten Vierteln von LA.

Paris Hilton schrieb auf sozialen Medien, sie habe aus der Ferne im Fernsehen mit ansehen müssen, wie ihre Villa in Malibu bis auf die Grundmauern abbrannte. Später postete sie ausführlich Bilder von den Überresten. Sänger Bill Kaulitz dokumentierte in einer Instagram-Story, wie sein Haus in den Hollywood Hills evakuiert wurde. Auf den Bildern waren seine gepackten Luxuskoffer zu sehen.

Homes along Pacific Coast Highway are seen burn out from the Palisades Fire, Sunday, Jan. 12, 2025, in Malibu, Calif. (AP Photo/Mark J. Terrill)
Zahlreiche Häuser im Reichenviertel Malibu fielen den Flammen zum Opfer.Bild: keystone

Kritik an den Klagen reicher Stars

Einige Nutzer im Internet stören sich an den Klagen reicher Stars, die zum Teil weitere Wohnsitze haben und durch solch eine Katastrophe nicht um ihre wirtschaftliche Existenz bangen müssen. Besondere Kritik bekam die Schauspielerin und Sängerin Mandy Moore ab, die im vom Brand schwer getroffenen Vorort Altadena lebt. Sie zeigte auf Instagram Bilder ihrer komplett zerstörten Nachbarschaft.

Ihr Haus stehe wie durch ein Wunder zum Grossteil noch, schrieb sie. Ausserdem teilte sie eine Spenden-Seite für ihren Schwager und dessen Familie, was viele mit Blick auf das mutmassliche Vermögen der Schauspielerin als scheinheilig kritisierten. «Die Ereignisse sind verheerend, aber Naturkatastrophen ereignen sich immer wieder, und meistens treffen sie Menschen, die keine Millionen auf der Bank haben», schrieb eine Nutzerin auf Instagram unter einen Post von Moore. Der Kommentar wurde hundertfach gelikt.

Auch an der Tatsache, dass in Los Angeles akuter Wassermangel herrscht, wird Hollywoodstars eine Mitschuld gegeben. Laut «Los Angeles Times» hatten Einsatzkräfte von Hydranten berichtet, die kein Wasser mehr führten, was Löscharbeiten an manchen Orten behinderte. Obwohl in der Stadt strenge Wassersparmassnahmen gelten, sollen Promis wichtige Ressourcen für ihre Gärten und Pools verschwendet haben.

Kim Kardashian wurde der «Daily Mail» zufolge zuletzt von der städtischen Behörde zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie rund 900'000 Liter Wasser mehr verbraucht, als ihr zustanden. Auch Superstars wie Sylvester Stallone und Kevin Hart mussten Geldbussen zahlen, weil sie Wasser verschwendet hatten.

Verwendete Quellen:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
61 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ELMatador
13.01.2025 07:34registriert Februar 2020
Und auf Twitter proklamieren dann diese Stars der Staat hätte versagt und das Wasser verschwendet. Die beste Aussage fand ich „Die Hydranten sind leer weil man den Tribes Wasser für ihre Fischrettungsaktionen zugestand“

Interessant ist, dass massiv gebaute Häuser fast alle noch stehen. Wenn in der USA ein bisschen besser, nachhaltiger und vorausschauender gebaut werden würde hätte es so ein Feuer viel schwerer.
1827
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lordkanzler-von-Kensington
13.01.2025 07:44registriert September 2020
Ja, diese dort vor Ort sicher besonders krasse Schere zwischen arm & reich, tritt bei dieser Feuerkatastrophe nochmals extrem zu tage.
Und auch der Raubbau an der Natur.

Interessante Fakten, wer wieviel Wasser über seinem zugestandenen Limit liegt. Denn auch hier gilt, ganz 'ami-like', wer Geld hat, macht was er will, scheiß doch aufs Bussgeld.
900.000liter drüber, das sagt alles.....
Und diese Menschen haben zudem meist noch mehrere Wohnsitze und fallen weich.
1424
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ichsagstrotzdem
13.01.2025 07:37registriert Juni 2016
Erstaunlich, dass man über das Verhalten der Superreichen erstaunt ist.
1436
Melden
Zum Kommentar
61
    Staatsschutz ermittelt: Die Berlinale wird von Antisemitismus-Skandalen gebeutelt
    Zum Boykott oder zur Vernichtung Israels aufzurufen, wird an der Berlinale allmählich zum Ritual. Ärgerlich, dass das Festival von hohler Politik-Propaganda überschattet wird, denn unter der neuen Direktorin Tricia Tuttle ist das Filmprogramm merklich relevanter geworden.

    Die Internationalen Filmfestspiele Berlin und die Politik – ein kniffliges Verhältnis. Besonders beim Thema Nahost. 2024 war die Berlinale mit einem Skandal zu Ende gegangen, als Dankesredner extrem einseitig gegen Israel Partei ergriffen.

    Zur Story