Am 7. Januar sind im Grossraum Los Angeles mehrere Brände ausgebrochen. Diverse Wohngegenden mussten bereits evakuiert werden; auch etliche Stars verliessen ihre Häuser.
Unter den mehr als 5000 Gebäuden, die bereits von den Bränden verwüstet wurden, befinden sich allerdings keine grossen Filmstudios. Die meisten Produktionen in diesem Gebiet wurden jedoch angehalten, meist wegen der schlechten Luftqualität und um zu vermeiden, dass die Strassen für die Rettungskräfte verstopft werden.
Betroffen sind die Studios von Warner Bros., Paramount, ABC, CBS, Universal Studios und Prospect Studios.
Im Westen, in der Küstenregion zwischen Santa Monica und Malibu, hat sich das Palisades Fire zur verheerendsten Naturkatastrophe in der Geschichte des Bezirks entwickelt. Auch am dritten Tag ist das Feuer noch immer nicht eingedämmt und hat bereits über 17'000 Hektar Land in Mitleidenschaft gezogen.
Am Dienstagabend verwüstete er die Palisades Charter High School, einen Drehort, der für viele Filme und Serien eingesetzt wurde. So wurden «Carrie», «Freaky Friday», «Teen Wolf», «Project X» und «Crazy/Beautiful» dort gedreht.
Folgende Serien haben eine Drehpause eingelegt. Wie lange diese anhalten wird, ist bislang nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die Produktionen weitergehen, sobald die Feuer unter Kontrolle sind.
Bei den Late-Night-Shows sind «Jimmy Kimmel Live» und «After Midnight» betroffen. Beide Shows zeichnen momentan keine Folgen auf.
Am Freitag, 17. Januar hätten die Oscar-Nominationen bekannt gegeben werden sollen. Die Academy hat die Bekanntgabe um zwei Tage verschoben.
Die Critics Choice Awards ist eine weitere Award-Show, die betroffen ist. Eigentlich geplant für den 12. Januar, wurde die 30. Ausgabe der Verleihung um zwei Wochen verschoben.
Am 13. Januar hätte die Premiere der zweiten Staffel von «Severance» stattfinden sollen. Apple hat den Event abgesagt und spendet stattdessen für Hilfsprojekte für Personen, die vom Feuer betroffen sind.
Auch die Premiere von «The Last Showgirl», die am Mittwoch im berühmten TCL Chinese Theater stattfinden sollte, wurde abgesagt. Stars wie Pamela Anderson, Jamie Lee Curtis und Dave Bautista wären auf dem roten Teppich erschienen, um über den, für einen Golden Globe nominierten Film, Interviews zu geben.
Eine weitere Premiere, die abgesagt wurde, ist für den neuen Film mit Cameron Diaz und Jamie Foxx, «Back in Action». Der Event war für den 9. Januar in New York geplant.
Das Robbie-Williams-Biopic «Better Man», in dem der Sänger als CGI-Schimpanse mit der Stimme von Jonno Davies dargestellt wird, sollte ebenfalls am Mittwoch auf dem roten Teppich Premiere feiern, aber auch diese Veranstaltung wurde abgesagt.
Auch wenn damit gerechnet werden kann, dass die Dreharbeiten bald wieder aufgenommen werden, fallen die Unterbrechungen in eine Flaute bei den Dreharbeiten in der Region. Studios entscheiden sich zunehmend für Dreharbeiten im Ausland, um von Steuergutschriften zu profitieren.
Die Brände könnten dazu führen, dass Stars, die ihre Häuser verloren haben, aus LA wegziehen. Dadurch würde die Anzahl der Filmproduktionen in der Region weiter sinken.
«Die Unterhaltungsindustrie, die in dieser Region tief verwurzelt ist, steht vor grossen Herausforderungen, da Produktionen gestoppt, Einrichtungen bedroht und wertvolle Wahrzeichen beschädigt werden», sagt Colleen Bell, Geschäftsführerin der California Film Commission, in einer Erklärung.
Vorläufige Schätzungen der durch die Waldbrände verursachten Zerstörungen gehen in den zweistelligen Milliarden-Bereich und machen die Brände zu den schlimmsten in der Geschichte des Bundesstaates.
(cmu)
Es wird dauern, bis sich das alles irgendwie erholt. Und in welcher Form.