US-Präsident Donald Trump steht unter Beschuss einer früheren engen Mitarbeiterin. Seine Ex-Beraterin Omarosa Manigault Newman veröffentlichte am Dienstag ein Enthüllungsbuch über das Weisse Haus, in dem sie Trump Selbstbezogenheit, geistige Schwäche und Diskriminierung vorwirft.
Nachdem sie vorab mit der Veröffentlichung heimlicher Mitschnitte aus dem Weissen Haus für Wirbel gesorgt hatte, drohte sie nun mit weiteren Enthüllungen und der Unterstützung der Ermittlungen in der Russlandaffäre.
Manigault Newmans Buch «Unhinged» (auf Deutsch etwa: «Gestört» oder «Aus den Angeln gehoben») kam am Dienstag in die US-Buchläden. Darin beschreibt sie Trump als «Rassisten» und «Frauenfeind», dessen hervorstechendste Eigenschaft das «totale Fehlen von Mitgefühl» sei. Trump sei zwar ein brillanter Geschäftsmann, aber zugleich ein «funktionaler Analphabet», der vergesslich und leicht zu frustrieren sei.
Im Sender MSNBC sagte Manigault Newman, sie sei zu einer Zusammenarbeit mit US-Sonderermittler Robert Mueller bereit. Dessen Büro habe sie bereits kontaktiert und wenn es sich erneut melde, werde sie alle gewünschten Informationen liefern. In Muellers Ermittlungen geht es vor allem um mutmassliche russische Einmischungen zugunsten Trumps in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016.
Manigault Newman, die als Teilnehmerin in Trumps früherer Reality-Show «The Apprentice» bekannt wurde, war nach Trumps Wahlsieg als Beraterin im Weissen Haus eingestellt worden. Im Dezember wurde sie entlassen.
Trump reagierte erbost und schrieb eine Serie wütender Tweets. Es sei für einen Präsidenten zwar ungewöhnlich, sich «mit Abschaum wie Omarosa» zu befassen. Er wisse allerdings, dass die «Fake-News-Medien Überstunden machen werden, um sogar die verrückte Omarosa so legitim wie möglich aussehen zu lassen». Der US-Präsident stellte seine Ex-Mitarbeiterin als undankbar dar und schmähte sie als «Hund».
When you give a crazed, crying lowlife a break, and give her a job at the White House, I guess it just didn’t work out. Good work by General Kelly for quickly firing that dog!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 14. August 2018
Die 44-Jährige hatte bereits am Sonntag einen Mitschnitt ihres Entlassungsgesprächs mit Stabschef John Kelly publik gemacht, am Montag veröffentlichte sie ein vertrauliches Gespräch mit dem US-Präsidenten.
Zur Begründung sagte Manigault Newman, sie habe sich damit schützen wollen gegen das Weisse Haus, «in dem jeder lügt». Dem Sender NBC sagte sie zudem, es gebe es noch weitere Aufnahmen. Es gibt aber Zweifel an der Glaubwürdigkeit des ehemaligen Reality Stars. (sda/dpa)