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Wichtiges Senatstreffen nach Shutdown-Start in den USA

epa12420035 The US Capitol in Washington, DC, USA, 01 October 2025. The US government has shutdown after the US Senate failed to pass a funding bill last night. EPA/WILL OLIVER
Seit dem Morgen des 1. Oktobers hat in den USA der Shutdown gestartet.Bild: keystone

Senatstreffen nach «Shutdown»-Start in den USA

01.10.2025, 16:0601.10.2025, 16:52

Nach Beginn eines teilweisen Stillstands der Arbeit von Regierungsbehörden in den USA kommt erneut der Senat zusammen. Ab 10.00 Uhr (Ortszeit) werden Republikaner und Demokraten im Kapitol in Washington erneut um eine Einigung für einen Übergangshaushalt ringen.

Am Vortag hatten einige Stimmen von Demokraten für eine Finanzierung gefehlt, deshalb begann in der Nacht zum Mittwoch der sogenannte Shutdown.

Kein Geld im Flugverkehr und Militär

Vize-Präsident JD Vance zufolge könnte der Stillstand bereits am ersten Tag Auswirkungen im US-Flugverkehr haben. «Wenn Sie heute fliegen, hoffe ich, dass Sie sicher und pünktlich ankommen, aber möglicherweise kommen Sie nicht pünktlich an», sagte der Republikaner am Morgen im TV-Sender Fox News. Das Militär werde ebenfalls nicht bezahlt.

epa12417634 US Vice President JD Vance looks on during the announcement of a drug-pricing deal with Pfizer in the Oval Office at the White House in Washington, DC, USA, 30 September 2025. EPA/FRANCIS  ...
Der US-Vizepräsident, JD Vance.Bild: keystone

Die Demokraten und Republikaner schoben sich gegenseitig die Schuld für das Scheitern eines Übergangshaushalts zu.

Der demokratische Minderheitsführer des Senats, Chuck Schumer, sagte dem TV-Sender CNN, man müsse sich im Krankenversicherungsbereich auf steigende Beiträge einstellen. Die Demokraten hatten im Streit mit den Republikanern stets Forderungen im Gesundheitswesen aufgestellt. Das ist zum Zankapfel geworden.

Mitarbeiter sollen erscheinen

Das US-Haushaltsamt (OMB) wies betroffene Bundesbehörden an, ihre Pläne für eine «geordnete» Stilllegung der Regierungsgeschäfte umzusetzen. Regierungsmitarbeiter sollten unabhängig davon zu ihrer nächsten regulären Schicht erscheinen.

Wie lange der «Shutdown» andauert, hängt von einer Einigung beider Seiten ab. Wegen des Stillstands stehen der Regierung zunächst keine Mittel mehr für eine weitere Finanzierung zur Verfügung. Es kommt zum Auszahlungsstopp bei den Bundesausgaben in der US-Verwaltung, der Weiterbetrieb vieler Behörden und Ämter steht damit auf dem Spiel. Als systemrelevant erachtete Behörden sind vom «Shutdown» ausgenommen.

epa12418493 US President Donald Trump speaks during an announcement of a drug-pricing deal with Pfizer in the Oval Office of the White House at the White House in Washington, 30 September 2025. EPA/FR ...
Der letzte Shutdown ereignete sich 2018, während Donald Trumps erster Amtszeit.Bild: keystone

Je länger dieser andauert, desto stärker trifft er nicht nur das vorerst unbezahlt bleibende Regierungspersonal, sondern auch die US-Bevölkerung – die etwa zahlreiche öffentliche Leistungen nicht mehr in Anspruch nehmen kann. Der bislang längste Stillstand der Regierungsgeschäfte in der Geschichte der USA ereignete sich während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Über den Jahreswechsel 2018/2019 kam der Regierungsbetrieb mehr als fünf Wochen lang weitgehend zum Erliegen.

Regierungswebsites mit parteipolitischen Botschaften

Beim nun begonnenen Shutdown zeigten sich die Folgen auch in der ungewöhnlich angriffslustigen Aussendarstellung der Regierung in Trumps zweiter Amtszeit.

Auf etlichen Websites von Ministerien war am Morgen (Ortszeit) der Hinweis zu lesen, dass sie wegen des «Shutdowns» nicht mehr aktualisiert würden - das ist nicht weiter besonders. Während sich aber etwa das Aussenministerium und das Pentagon dabei neutraler Formulierungen bedienten, erschien auf der Seite des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD) eine parteipolitische Botschaft: Die «radikale Linke» sei für den Stillstand verantwortlich, hiess es dort.

Attorney General Pam Bondi listens as President Donald Trump speaks after signing an executive order regarding TikTok in the Oval Office at the White House, Thursday, Sept. 25, 2025, in Washington. (A ...
Die derzeitige Justizministerin der USA, Pam Bondi.Bild: keystone

Auch das Justizministerium wies auf seiner Website - wenn auch weniger drastisch, aber immer noch auffällig politisch - den Demokraten die Schuld zu.

Die Verbraucherschutzorganisation Public Citizen sprach mit Blick auf HUD von einem klaren Verstoss gegen den sogenannten Hatch Act, der die parteipolitische Nutzung öffentlicher Mittel verbietet, und reichte Beschwerde ein. Die für die Durchsetzung des Gesetzes zuständigen Stellen seien «von Trump-Loyalisten übernommen oder eingeschüchtert worden», sagte ein Vertreter der Organisation. Es sei «schiere Dreistigkeit», mit Steuergeldern gegen die Demokraten zu mobilisieren und die Trump-Regierung zu bewerben. (sda/dpa)

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