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Donald Trump angeschossen: Was bisher zum Attentat bekannt ist

Video: watson/today x watson

Attentat auf Donald Trump – was wir wissen in 5 Punkten

Donald Trump wurde bei einem Angriff während einer Wahlkampfveranstaltung verletzt, er ist aber wohlauf. Der Schütze wurde getötet. US-Präsident und Konkurrent Joe Biden hat den Vorfall scharf verurteilt.
14.07.2024, 07:5514.07.2024, 19:06
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump wurde bei einem Wahlkampfauftritt im Gesicht verletzt und von der Bühne gebracht.
  • Laut einem Sprecher geht es dem US-Präsidentschaftskandidaten «gut». Trump meldete sich via Truth Social auch selbst zu Wort und bestätigte, dass er getroffen wurde.
  • Bei der Veranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania sind mehrere Schüsse gefallen.
  • Laut dem Secret Service wurde der Schütze getötet. Auch ein Zuschauer starb bei dem Vorfall, zwei weitere wurden schwer verletzt.
  • Joe Biden und zahlreiche Staatsoberhäupter verschiedenster Länder haben den Vorfall scharf verurteilt.
  • Die Hintergründe sind noch nicht geklärt. Der Schütze soll mit einer halbautomatischen Waffe von einer rund 100 Meter entfernten erhöhten Position geschossen haben.

Das wissen wir über das Attentat und den Täter

Trump hatte soeben seine Wahlkampfrede in der Stadt Butler in Pennsylvania begonnen. Plötzlich waren mehrere Knallgeräusche zu hören, Trump fasste sich kurz danach ans rechte Ohr. Sofort stürmten Sicherheitsleute auf die Bühne, die ihm zuriefen, er solle sich ducken. Trump ging daraufhin zu Boden, die Personenschützer schirmten ihn ab.

Der Vorfall im Video:

Video: watson/x

Diese wollten ihn in der Folge von der Bühne führen. Auf Videoaufnahmen ist zu hören, wie Trump sagt, dass er zuerst noch seine Schuhe anziehen wolle.

Auf Bildern war gut zu sehen, dass Trumps rechtes Ohr blutete und sein Gesicht blutverschmiert war. Als ihn die Sicherheitskräfte von der Bühne führen wollten, rief ihnen Trump zu, sie sollen warten. Noch auf dem Podium reckte er dann seine Faust in die Höhe und rief dreimal das Wort «fight» in die Menge. Dafür erntete er Jubel. Teile des Publikums skandierten: «USA, USA.»

Die Lage war jedoch konfus. In anderen Teilen des Publikums brach Panik aus, Menschen schrien. Der Bereich wurde anschliessend evakuiert, abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften bewacht.

epaselect epa11476746 Former US President Donald Trump is rushed off stage by secret service after being shot at during a campaign rally at the Butler Farm Show Inc. in Butler, Pennsylvania, USA, 13 J ...
Donald Trump beim Verlassen der Bühne.Bild: keystone

Der Attentäter soll von einer «erhöhten Position aus rund 100 Metern» geschossen haben, wie CBS News unter Verweis auf Quellen bei den US-Strafverfolgungsbehörden schreibt. Er soll sich auf einem Schuppen ausserhalb des vom Secret Service gesicherten Bereichs eingerichtet und eine halbautomatische AR-15 für seine Tat verwendet haben. Der Mann wurde später vom FBI als Thomas Matthew Crooks identifiziert.

Was wir über den Attentäter bereits wissen, ist hier genau ausgeführt:

Der US-Geheimdienst gab in der Folge bekannt, dass Crooks neutralisiert worden sei. Nebst diesem starb mindestens eine weitere Person, ein Zuschauer. Zwei weitere Teilnehmer der Wahlkampfveranstaltung wurden nach Angaben der US-Behörden schwer verletzt.

People react during a campaign rally with Republican presidential candidate former President Donald Trump at a campaign rally, Saturday, July 13, 2024, in Butler, Pa. (AP Photo/Evan Vucci)
In Teilen des Publikums brach Panik aus.Bild: keystone

Der Secret Service untersucht den Vorfall sowie die Hintergründe in Zusammenarbeit mit dem FBI. Die Hintergründe sowie das genaue Motiv des Täters sind noch ungeklärt. Der Vorfall werde als «versuchtes schweres Attentat» und als «versuchten Mord» taxiert.

Das sagt Trump

Trump meldete sich nach dem Vorfall via seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social zu Wort: «Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug», schrieb er. Und weiter:

«Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte.»

Als er realisiert habe, dass er stark blutete, sei ihm klar geworden, was gerade passiert sei und er sei zu Boden gegangen.

Das sagt Biden

Joe Biden hat sich unmittelbar nach dem Angriff auf seinen Kontrahenten zu Wort gemeldet und diesen scharf verurteilt. Noch am selben Abend trat Biden in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware, wo sich der Demokrat am Wochenende aufhielt, vor die Kameras und sagte:

«Das ist krank, das ist krank.»

In einer Stellungnahme, die vom Weissen Haus veröffentlicht wurde, hiess es zudem:

«Für diese Art von Gewalt gibt es in Amerika keinen Platz. Wir müssen uns als eine Nation vereinen, um diese zu verurteilen.»

Er sei dankbar zu hören, dass Trump in Sicherheit sei und es ihm gut gehe. «Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die an der Kundgebung teilgenommen haben, während wir auf weitere Informationen warten.»

President Joe Biden arrives to speak, Saturday, July 13, 2024, in Rehoboth Beach, Del., addressing news that gunshots rang out at Republican presidential candidate former President Donald Trump's ...
Joe Biden wünscht seinem Rivalen gute Genesung.Bild: keystone

Biden kündigte auch an, möglichst rasch mit Trump sprechen zu wollen. Dies geschah auch in der Nacht auf Sonntag (Schweizer Zeit), wie das Weisse Haus bestätigte, ohne allerdings Details zum Gespräch zu nennen. Die Strafverfolgungsbehörden würden am Sonntag über den Stand der Ermittlungen berichten, hiess es.

Wie mehrere US-Medien wie CNN berichteten, wird das Wahlkampfteam von Biden «die gesamte ausgehende Kommunikation unterbrechen». So sollen auch Wahlkampfspots, die oft direkte Angriffe gegen Donald Trump beinhalten, «so schnell wie möglich» gestoppt werden.

Die weiteren Reaktionen

Der Vorfall sorgte für zahlreiche Reaktionen verschiedenster Staatsoberhäupter und anderer Politiker. Eine Auswahl:

  • Kamala Harris: Joe Bidens US-Vizepräsidentin hat nach dem Angriff auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump vor einer Eskalation der Gewalt gewarnt. «Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt», teilte die Demokratin auf X mit. Sie bete für den Republikaner, seine Familie und alle, die von dem Angriff betroffen seien.
  • Barack Obama: Auch der ehemalige US-Präsident verurteilte den Angriff. «In unserer Demokratie ist absolut kein Platz für politische Gewalt», schrieb der Demokrat auf X. Der Vorfall gebe Anlass, sich zu Anstand und Respekt in der Politik zu bekennen.
  • Nancy Pelosi: Die demokratische Spitzenpolitikerin und für gewöhnlich erbitterte Gegnerin von Trump schrieb auf X: «Als jemand, deren Familie Opfer politischer Gewalt geworden ist, weiss ich aus erster Hand, dass politische Gewalt jeglicher Art in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Ich danke Gott, dass der ehemalige Präsident Trump in Sicherheit ist.»
  • Justin Trudeau: Kanadas Regierungschef fand klare Worte für den Vorfall. Dieser mache ihn wütend. «Es kann nicht genug betont werden: Politische Gewalt ist niemals akzeptabel.» Seine Gedanken seien bei dem ehemaligen US-Präsidenten, den Teilnehmern der Veranstaltung und allen Amerikanern.
  • Keir Starmer: Der neue britische Premierminister hat politische Gewalt ebenfalls verurteilt. «Ich bin entsetzt über die schockierenden Szenen bei Präsident Trumps Kundgebung und wir senden ihm und seiner Familie unsere besten Wünsche. Politische Gewalt in jeglicher Form hat keinen Platz in unseren Gesellschaften und meine Gedanken sind bei allen Opfern dieses Angriffs.»
  • Josep Borrell: Auch der EU-Chefdiplomat hat den Angriff auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump scharf verurteilt. «Ich bin schockiert über die Nachricht vom Angriff auf Präsident Trump», schrieb der Aussenbeauftragte der Europäischen Union in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X. «Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker.»
  • Lula: Ähnliche Worte wählte Brasiliens linker Präsident Lula: «Der Angriff auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump muss von allen Verfechtern der Demokratie und des Dialogs in der Politik entschieden zurückgewiesen werden», teilte Lula in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X mit. «Was wir heute gesehen haben, ist inakzeptabel.»
  • Benjamin Netanjahu: Der israelische Ministerpräsident hat sich erschüttert gezeigt. «Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump. Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung.»
  • Viktor Orbán: Auch der ungarische Ministerpräsident meldete sich zu Wort: «Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Donald Trump», schrieb Orbán in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X. Die beiden Rechtspopulisten Orbán und Trump pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis.
  • Giorgia Meloni: Italiens Ministerpräsidentin hat infolge des Attentats zu mehr Dialog aufgerufen. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump – «in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten», schrieb Meloni in der Nacht zum Sonntag bei X.
  • Elon Musk: Der schwerreiche Tesla- und X-Chef, der kürzlich für Trumps Wahlkampf gespendet haben soll, wünschte dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten auf X gute Genesung. Er unterstütze Trump voll und ganz. In einem weiteren Post schrieb Musk zudem, dass die USA seit Theodore Roosevelt keinen Präsidentschaftskandidaten mehr gehabt hätten, der so taff wie Trump sei.

Einige Politiker aus dem rechten Lager liessen es sich indes nicht nehmen, den Vorfall bereits politisch zu instrumentalisieren und Anschuldigungen zu machen. So hetzte der britische Rechtspopulist Nigel Farage gegen die Medien: «Mainstream-Medien haben ein Narrativ des Hasses gegen meinen Freund Donald Trump verbreitet. Ich hoffe, dass sie stolz auf sich sind. Ekelhafte Leute.»

Der ehemalige Speaker des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, der als Hardliner bekannt ist, schob die Schuld für das Attentat den Demokraten in die Schuhe. Trump sei angegriffen worden, weil er ständig von Joe Biden und den Demokraten verunglimpft werde. «Das war ein politischer Akt», so Gingrich.

Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.

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332 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kermel
14.07.2024 06:21registriert September 2018
Sollten erstmal nicht der Getötete, seine Hinterbliebenen und die beiden Schwerverletzten im Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehen?
So sehr ich Trump verabscheue, sowas zu fingieren traue ich ihm nicht zu und ich halte solches auch grade für äusserst unangebracht. Ermittlungen im Hintergrund, gerne, aber im lffentl. Diskurs muss von allen Seiten abgerüstet werden.

Der Schütze, so zynisch es auch ist, hat Trump nun nun noch näher ans weisse Haus gebracht. Seine Märtyrerrolle wird Trump voll auskosten. Und Alex Garlands Bürgerkriegsvision sud Civil War wirkt auch einen Schritt näher gerückt
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Kong
14.07.2024 06:23registriert Juli 2017
Schütze war 150m weg. ca 15sek nach Schussabgabe durch Countersniper ausgeschaltet (ca 175m), Passanten hatten Minuten vorher Cops auf Person mit Gewehr in geduckter Stellung auf Dach hingewiesen. Evakuation von Trump mittelmässig (Trump gab Anweisungen 'Wait', bei Evak entscheidet nicht der Kunde...). Diverse Kameraufnahmen und Mikromitschnitt auf USA Sender für Details. Ausgerechnet im waffenliberalen Swingstate (oh Wunder). Bin gespannt wie er das ausschlachten wird.
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LiquidIce
14.07.2024 06:22registriert Juli 2018
Egal was jetzt passiert sein mag. Interessant zu sehen wie man bei gewissen Themen klar von einer quasi Verschwörigstheorie (oder in diesem Fall False Flag Operation) ausgeht. Und bei anderen Themen können natürlich solche absurden Dinge nie passieren. Auf so viele Ebenen einfach nur widersprüchlich - passend zur ganzen Weltsituation.

Und bitte habt Mitgefühl gegenüber den Personen, die getötet worden sind.
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