Trump hatte soeben seine Wahlkampfrede in der Stadt Butler in Pennsylvania begonnen. Plötzlich waren mehrere Knallgeräusche zu hören, Trump fasste sich kurz danach ans rechte Ohr. Sofort stürmten Sicherheitsleute auf die Bühne, die ihm zuriefen, er solle sich ducken. Trump ging daraufhin zu Boden, die Personenschützer schirmten ihn ab.
Diese wollten ihn in der Folge von der Bühne führen. Auf Videoaufnahmen ist zu hören, wie Trump sagt, dass er zuerst noch seine Schuhe anziehen wolle.
Auf Bildern war gut zu sehen, dass Trumps rechtes Ohr blutete und sein Gesicht blutverschmiert war. Als ihn die Sicherheitskräfte von der Bühne führen wollten, rief ihnen Trump zu, sie sollen warten. Noch auf dem Podium reckte er dann seine Faust in die Höhe und rief dreimal das Wort «fight» in die Menge. Dafür erntete er Jubel. Teile des Publikums skandierten: «USA, USA.»
Die Lage war jedoch konfus. In anderen Teilen des Publikums brach Panik aus, Menschen schrien. Der Bereich wurde anschliessend evakuiert, abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften bewacht.
Der Attentäter soll von einer «erhöhten Position aus rund 100 Metern» geschossen haben, wie CBS News unter Verweis auf Quellen bei den US-Strafverfolgungsbehörden schreibt. Er soll sich auf einem Schuppen ausserhalb des vom Secret Service gesicherten Bereichs eingerichtet und eine halbautomatische AR-15 für seine Tat verwendet haben. Der Mann wurde später vom FBI als Thomas Matthew Crooks identifiziert.
Was wir über den Attentäter bereits wissen, ist hier genau ausgeführt:
Der US-Geheimdienst gab in der Folge bekannt, dass Crooks neutralisiert worden sei. Nebst diesem starb mindestens eine weitere Person, ein Zuschauer. Zwei weitere Teilnehmer der Wahlkampfveranstaltung wurden nach Angaben der US-Behörden schwer verletzt.
Der Secret Service untersucht den Vorfall sowie die Hintergründe in Zusammenarbeit mit dem FBI. Die Hintergründe sowie das genaue Motiv des Täters sind noch ungeklärt. Der Vorfall werde als «versuchtes schweres Attentat» und als «versuchten Mord» taxiert.
Trump meldete sich nach dem Vorfall via seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social zu Wort: «Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug», schrieb er. Und weiter:
Als er realisiert habe, dass er stark blutete, sei ihm klar geworden, was gerade passiert sei und er sei zu Boden gegangen.
Joe Biden hat sich unmittelbar nach dem Angriff auf seinen Kontrahenten zu Wort gemeldet und diesen scharf verurteilt. Noch am selben Abend trat Biden in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware, wo sich der Demokrat am Wochenende aufhielt, vor die Kameras und sagte:
In einer Stellungnahme, die vom Weissen Haus veröffentlicht wurde, hiess es zudem:
Er sei dankbar zu hören, dass Trump in Sicherheit sei und es ihm gut gehe. «Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die an der Kundgebung teilgenommen haben, während wir auf weitere Informationen warten.»
Biden kündigte auch an, möglichst rasch mit Trump sprechen zu wollen. Dies geschah auch in der Nacht auf Sonntag (Schweizer Zeit), wie das Weisse Haus bestätigte, ohne allerdings Details zum Gespräch zu nennen. Die Strafverfolgungsbehörden würden am Sonntag über den Stand der Ermittlungen berichten, hiess es.
Wie mehrere US-Medien wie CNN berichteten, wird das Wahlkampfteam von Biden «die gesamte ausgehende Kommunikation unterbrechen». So sollen auch Wahlkampfspots, die oft direkte Angriffe gegen Donald Trump beinhalten, «so schnell wie möglich» gestoppt werden.
Der Vorfall sorgte für zahlreiche Reaktionen verschiedenster Staatsoberhäupter und anderer Politiker. Eine Auswahl:
There is absolutely no place for political violence in our democracy. Although we don’t yet know exactly what happened, we should all be relieved that former President Trump wasn’t seriously hurt, and use this moment to recommit ourselves to civility and respect in our politics.…
— Barack Obama (@BarackObama) July 13, 2024
I’m sickened by the shooting at former President Trump. It cannot be overstated — political violence is never acceptable. My thoughts are with former President Trump, those at the event, and all Americans.
— Justin Trudeau (@JustinTrudeau) July 14, 2024
Seguo con apprensione gli aggiornamenti dalla Pennsylvania, dove il 45esimo Presidente degli Stati Uniti @realDonaldTrump è stato colpito durante un comizio. A lui la mia solidarietà e i miei auguri di pronta guarigione, con l’auspicio che i prossimi mesi di campagna elettorale…
— Giorgia Meloni (@GiorgiaMeloni) July 13, 2024
I fully endorse President Trump and hope for his rapid recovery pic.twitter.com/ZdxkF63EqF
— Elon Musk (@elonmusk) July 13, 2024
Einige Politiker aus dem rechten Lager liessen es sich indes nicht nehmen, den Vorfall bereits politisch zu instrumentalisieren und Anschuldigungen zu machen. So hetzte der britische Rechtspopulist Nigel Farage gegen die Medien: «Mainstream-Medien haben ein Narrativ des Hasses gegen meinen Freund Donald Trump verbreitet. Ich hoffe, dass sie stolz auf sich sind. Ekelhafte Leute.»
Der ehemalige Speaker des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, der als Hardliner bekannt ist, schob die Schuld für das Attentat den Demokraten in die Schuhe. Trump sei angegriffen worden, weil er ständig von Joe Biden und den Demokraten verunglimpft werde. «Das war ein politischer Akt», so Gingrich.
Mit Material der Nachrichtenagenturen SDA und DPA.
So sehr ich Trump verabscheue, sowas zu fingieren traue ich ihm nicht zu und ich halte solches auch grade für äusserst unangebracht. Ermittlungen im Hintergrund, gerne, aber im lffentl. Diskurs muss von allen Seiten abgerüstet werden.
Der Schütze, so zynisch es auch ist, hat Trump nun nun noch näher ans weisse Haus gebracht. Seine Märtyrerrolle wird Trump voll auskosten. Und Alex Garlands Bürgerkriegsvision sud Civil War wirkt auch einen Schritt näher gerückt
Und bitte habt Mitgefühl gegenüber den Personen, die getötet worden sind.