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Schüsse auf Donald Trump: Als Märtyrer ist er so gefährlich wie noch nie

Republican presidential candidate former President Donald Trump is helped off the stage by U.S. Secret Service agents at a campaign event in Butler, Pa., on Saturday, July 13, 2024. (AP Photo/Gene J.  ...
Ein Bild, das in die Geschichte eingehen wird: Trump reckt die Faust in die Höhe, nachdem er angeschossen wurde.Bild: keystone
Analyse

Als Märtyrer wird Donald Trump so gefährlich wie noch nie

Das Attentat auf den Ex-Präsidenten hat bereits eine Flut von Verschwörungstheorien ausgelöst.
14.07.2024, 09:4815.07.2024, 08:19
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Schon immer sah sich Donald Trump als Märtyrer. Die liberalen Medien, das Justizdepartement, die Richter, die Demokraten und vor allem die «kriminelle Biden-Familie» hätten nichts anderes im Sinn, als ihn zu vernichten, klagt er seit Jahren. Jetzt verleiht das Attentat diesem stupiden Narrativ Glaubwürdigkeit. Das Bild von Trump mit blutverschmiertem Gesicht und erhobener Faust wird zu einer Ikone der Rechten werden.

Trump ist jetzt nicht nur ein Märtyrer, er wird gar zum Helden. «Das letzte Mal, als Amerika einen Kandidaten hatte, der so hart im Nehmen war, war Theodore Roosevelt», postet Elon Musk bereits. Mike Johnson, der republikanische Speaker des Abgeordnetenhauses, verkündete derweil, Trump sei nun «nicht mehr zu stoppen».

Republican presidential candidate former President Donald Trump arrives for a campaign rally, Saturday, July 13, 2024, in Butler, Pa. (AP Photo/Evan Vucci)
Donald Trump
Da war noch alles normal: Trump spricht zu seinen Anhängern.Bild: keystone

Es wird schwierig werden, diesem Narrativ etwas entgegenzusetzen. Natürlich verurteilen alle, ob «New York Times» oder «Washington Post», ob Präsident Joe Biden oder Nancy Pelosi, das Attentat. Zu Recht verurteilen sie die Gewalt, sie fürchten aber auch zu Recht, dass dieses stupide Attentat den Wahlkampf entscheidend und zugunsten der Republikaner beeinflussen wird.

Tatsächlich nehmen die Verschwörungstheorien bereits ihren Lauf. Vivek Ramaswamy, der vom Trump-Rivalen zum Trump-Enthusiasten mutierte Financier, erklärte:

«Zuerst haben sie ihn angeklagt, dann vor Gericht gezerrt, dann haben sie versucht, ihn von der Urne zu verbannen. Das Einzige, das noch tragischer ist als das, was soeben geschehen ist, ist die Tatsache, dass – seien wir ehrlich – wir das alle erwartet haben.»

Trump war noch nicht im Spital, als weitere Stimmen dieser Art sich aus den Reihen der Republikaner meldeten. «Joe Biden hat den Antrag zu diesem Attentat gegeben», postete etwa Mike Collins, ein Abgeordneter aus Georgia. Seine national bekannte Kollegin Marjorie Taylor Greene verkündete derweil auf X, die Demokraten würden «seit Jahren alles unternehmen, um Trump auszuschalten».

Das Attentat auf Trump:

Video: watson/today x watson

Weitere Stimmen gefällig? Das Attentat sei «von der radikalen Linken unterstützt und begünstigt worden», liess Tim Scott verlauten. Er wird als möglicher Vize von Trump gehandelt. Noch grössere Chancen auf dieses Amt hat JD Vance. Der Senator aus dem Bundesstaat Ohio lässt sich wie folgt zitieren. «Dreh- und Angelpunkt der Biden-Kampagne ist die These, wonach Trump ein autoritärer Faschist sei, der mit allen Mitteln gestoppt werden müsse. Diese Rhetorik hat direkt zur versuchten Ermordung geführt.»

Supports for Republican presidential candidate former President Donald Trump gather outside Trump Tower in New York, Saturday, July 13, 2024, after Trump was injured during a shooting at a campaign ra ...
Trump-Fans versammeln sich vor dem Trump Tower in New York.Bild: keystone

Ganz rechts wird bereits ein neuer Bürgerkrieg heraufbeschworen. «Die wollen einen BÜRGERKRIEG. WIR MÜSSEN GEWINNEN», schrieb etwa Jackson Lohmeyer, ein rechtsextremer Prediger, an seine Anhänger. Verschiedene andere Pastoren mailten derweil:

«Der Deep State hat keinen Erfolg gehabt. Gott hält seine schützende Hand über Trump.»

Ob Gott auch verhindern kann, dass der amerikanische Wahlkampf nicht noch weit gewalttätiger wird, wird sich weisen müssen. Nicht nur der Hass, auch die Gewaltbereitschaft ist in beiden Lagern hoch. Die «New York Times» berichtet, dass jeder zehnte Demokrat der These zustimmt, dass Trump nötigenfalls mit Gewalt gestoppt werden müsse. Umgekehrt erklären sieben Prozent der Republikaner, Trump müsse mithilfe von Gewalt wieder ins Weisse Haus gebracht werden.

Im Zuge der Proteste gegen den Vietnamkrieg erlebten die Amerikaner das letzte Mal eine Phase mit grosser politischer Gewalt. Rückblickend ist es ein Wunder, dass die USA damals nicht auseinandergefallen sind. Ein solches Wunder wird es wohl auch in diesem Sommer brauchen, einem Sommer, der politisch sehr heiss werden dürfte.

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Anschlag auf Donald Trump
1 / 25
Attentat auf Donald Trump
Spezialkräfte des Secret Service bringen Donald Trump nach dem Anschlag von der Bühne.
quelle: keystone / gene j. puskar
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Attentat auf Donald Trump
Video: watson
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277 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gina3
14.07.2024 09:50registriert September 2023
Donald Trump hatte wirklich unglaubliches und schamloses Glück, nur leicht vom Schuss getroffen zu werden.

Hoffen wir, dass die Göttin Fortuna auch Amerika... und der Welt beisteht.
Aber es scheint mir, dass Chaos und Hass die Oberhand gewinnen
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Liebu
14.07.2024 09:55registriert Oktober 2020
Krank was da alles zusammengesponnen wird.
Jetzt bekommen die Trumpisten ihre Chance und können sie erst noch den Demokraten in die Schuhe schieben.
Mir schwant nichts Gutes. Das ist genau die Steilvorlage auf die sie warteten.
Das was sie jetzt zusammenspinnen, werden sie selber 1:1 so umsetzen wie immer bisher.
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geronimo@gmx.ch
14.07.2024 09:43registriert Mai 2021
...es gab bereits einige missglückte Attentate in der Weltgeschichte, welche die Historie hätten verändern können. Fluch oder Segen, das wird sich erst in der Zukunft zeigen
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