International
USA

Michelle Obama gründet gesunde Nahrungsmittel-Firma: Plezi Nutrition

ARCHIV - Michelle Obama, ehemalige First Lady der USA, krisiert Donald Trump. Foto: Teresa Crawford/AP/dpa
Michelle Obama will Produkte auf den Markt bringen, die gesünder sind als die der Konkurrenz.Bild: sda

Michelle Obama gründet eine Firma, die Nestlé Konkurrenz machen soll

Die Frau des 44. Präsidenten der USA setzte sich während ihrer Zeit im Weissen Haus für Ernährungsthemen ein. Nun geht sie einen Schritt weiter.
07.05.2023, 12:5307.05.2023, 12:55
Benjamin Weinmann / ch media
Mehr «International»

Die Rolle der Gattin, die sich um die Inneneinrichtung des Weissen Hauses kümmert, war ihr nicht genug: Michelle Obama, Frau von Ex-US-Präsident Barack Obama, war während der Amtszeit ihres Mannes im Gegensatz zu manchen ihrer Vorgängerinnen eine sehr aktive First Lady. Ihr Hauptthema: Die Gesundheit von Kindern. Mit ihrer «Let's Move»-Kampagne verschrieb sie sich dem Kampf gegen die Fettleibigkeit.

Sechs Jahre sind seit dem Auszug des Ehepaars aus der präsidialen Residenz in Washington D. C. vergangen. Die Obamas haben sich in dieser Zeit lukrative Einkünfte gesichert, sei es mit Bücherpublikationen, Referaten oder Netflix-Produktionen.

Nun geht die 59-jährige Juristin neue Wege. An einem Anlass des «Wall Street Journal» in New York gab Michelle Obama am Mittwoch die Gründung der Nahrungsmittelfirma Plezi Nutrition bekannt. Das Ziel: Produkte auf den Markt zu bringen, die gesünder als die Konkurrenz sind.

Former first lady Michelle Obama speaks during WSJ's Future of Everything Festival, Wednesday, May 3, 2023, in New York. Obama says she's working behind the scenes with a new company that wi ...
Beim ersten Plezi-Produkt handelt es um einen Fruchtsaft mit verschiedenen Aromen, der ohne zusätzlichen Zucker hergestellt wird.Bild: keystone

Bald folgen auch Snacks

«Wir möchten einen riesigen Beitrag dazu leisten, um eine gesündere Generation für all unsere Kinder zu kreieren», sagt Obama. Beim ersten Plezi-Produkt handelt es um einen Fruchtsaft mit verschiedenen Aromen, der ohne zusätzlichen Zucker hergestellt wird. Laut «Fortune» ist er in den USA bereits in einigen Target- und Sprouts-Supermärkten erhältlich. Und in den kommenden Jahren sollen Snacks und weitere Artikel folgen. Ob bald auch andere Länder anvisiert werden, ist unbekannt.

Auf der Website der Firma wird Obama als Mitgründerin und strategische Partnerin bezeichnet. Das Führungsteam besteht aus Expertinnen aus dem Gesundheits- und Ernährungsbereich. Weitere allfällige Investoren im Hintergrund nennt das neue Unternehmen nicht. Plezi, so heisst es weiter, sei eine Public Benefit Company, also eine Firma, die der Gesellschaft etwas Gutes bieten möchte. Dem ehrwürdigen Namen zum Trotz: Profit soll auch herausschauen.

Die Ankündigung kommt auch mit einem Wink an die bestehende Konkurrenz: «Wir möchten nicht nur bessere Produkte anbieten, sondern ein Wettrennen nach oben damit starten, das die ganze Nahrungsmittelindustrie transformieren wird.» Damit dürfte nicht zuletzt auch Nestlé gemeint sein, die Nummer 1 im Markt, die sich ebenfalls anschickt, sein Portfolio gesünder zu gestalten.

Nestlé arbeitete mit Obama zusammen

Kommt hinzu, dass sich die Wege von Michelle Obama und den Westschweizern in der Vergangenheit bereits gekreuzt haben. So verriet Nestlé-Topmanager Laurent Freixe 2015 gegenüber der «Schweiz am Sonntag» in Bezug auf die First Lady: «Es gab schon einige Anlässe zusammen mit ihr.» Tatsächlich ging die Tochtergesellschaft Nestlé Waters damals mit Obama eine Partnerschaft für ihre «Drink Up»-Initiative ein, um die Amerikanerinnen und Amerikaner von den Vorteilen des Wassertrinkens zu überzeugen.

Gemäss der US-Gesundheitsbehörde sind in den Vereinigten Staaten 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig. In der Schweiz sind es gemäss dem Bundesamt für Gesundheit 15 Prozent. Michelle Obama verwies bei Ihrer Präsentation auf eine Studie, wonach insbesondere gesüsste Getränke ein Problem seien.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ch.vogel
07.05.2023 14:15registriert Mai 2014
Jemand bekanntes gründet eine Nahrungmittelfirma, hat eine Handvoll Produkte am Start bzw. in Entwicklung, verkauft diese in zwei Supermarktketten in den USA, aber "soll Nestlé Konkurrenz machen" (einem internationalen Konzern, der in praktisch jedem Lebensmittelladen weltweit anzutreffen ist)???

Schön, wenn sie sich gesunden Produkten verschreibt. Aber es gibt hunderte solcher Startups, die gesunde Produkte auf den Markt bringen wollen. Bei den wenigen, über die man vielleicht mal was zu lesen bekommt, würde es aber niemandem in den Sinn kommen, dass sie bald Nestlé Konkurrenz machen...
11410
Melden
Zum Kommentar
avatar
cereza
07.05.2023 13:48registriert Februar 2023
Fruchtsäfte sind auch ohne zugesetzten Zucker aufgrund der Fructose Zucker- und Kalorienbomben. Das Produkt mag etwas gesünder sein als Konkurrenzprodukte mit zugesetztem Zucker, allerdings sollte man Kindern solche Getränke nicht täglich geben. Insbesondere gehört dieses Zeug auf keinen Fall in Nuckelflaschen (Kariesgefahr)
704
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yolanda Hecht
07.05.2023 18:02registriert Juni 2022
Michelle Obama war auch schon mal weiter. Kinder sollten Wasser trinken, keine Fruchtsäfte.
321
Melden
Zum Kommentar
18
Trotz rekordhoher Ausgaben für die Rüstung: Die US-Waffenschmieden sind unter Druck
Die Auftragsbücher der Rüstungsindustrie sind voll, weil Regierungen weltweit mehr Geld in neues Kriegsmaterial investieren. Der Blick auf die Zahlen führender US-Konzerne zeigt aber auch: Noch ist das Geschäft mit Waffen nicht sehr profitabel.

Weltweit explodieren die Rüstungsausgaben. Mehr als 2440 Milliarden Dollar sind 2023 für Waffen, Streitkräfte und Militärhilfe ausgegeben worden, wie das Stockholm International Peace Research Institute berechnet hat. Dies entspreche einem Plus von 6,8 Prozent, sagen die schwedischen Friedensforscher - die grösste gemessene Jahr-zu-Jahr-Zunahme in den vergangenen 15 Jahren.

Zur Story