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Schlechte Nachricht für Ukraine: Trump lässt Pompeo abblitzen

epa11486470 Former US Secretary of State Mike Pompeo speaks on the fourth day of the Republican National Convention (RNC) at Fiserv Forum in Milwaukee, Wisconsin, USA, 18 July 2024. The convention com ...
Donald Trump verzichtet auf Mike Pompeo in seinem Kabinett – obwohl er als loyaler Gefolgsmann gilt. Bild: keystone

Schlechte Nachricht für die Ukraine: Trump lässt Mike Pompeo überraschend abblitzen

Der neue amerikanische Präsident fällt erste Personalentscheidungen. Er verzichtet auf Mike Pompeo in seinem Kabinett - obwohl der ehemalige Aussenminister als loyaler Gefolgsmann galt.
10.11.2024, 20:45
Renzo Ruf, Washington / ch media
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Amerika steht ein aussenpolitischer Kurswechsel bevor. Der neu gewählte Präsident Donald Trump gab am Wochenende bekannt, dass er weder Nikki Haley, 52, noch Mike Pompeo, 60, in sein künftiges Kabinett berufen werde. Die beiden Republikaner gelten als Aushängeschilder des Parteiflügels, der sich für die Fortsetzung einer traditionellen Sicherheitspolitik starkmacht. Dies hätte gewiss auch die weitere Unterstützung der Ukraine beinhaltet.

Die Absage an Haley kommt nicht wirklich überraschend. Sie hatte Trump im Vorwahlkampf der Republikaner herausgefordert, und den neuen (und alten) Präsidenten in den Primaries heftig kritisiert. Auch nach ihrer klaren Niederlage hielt sie Trump auf Distanz. Kurz vor dem Wahltag veröffentlichte Haley in der Zeitung «Wall Street Journal» einen Meinungsartikel mit dem Titel «Trump ist nicht perfekt, aber er ist die bessere Wahl».

Die Abfuhr an Pompeo hingegen, die kam aus dem Nichts. Er hatte aktiv Wahlkampf für Trump betrieben und galt deshalb nach dem Sieg des Republikaners als möglicher Anwärter für den Posten des Verteidigungsministers. Für Pompeo sprach: Er hatte dem damaligen Präsidenten in seiner ersten Amtszeit – trotz unterschiedlicher Ansichten – loyal als CIA-Direktor und Aussenminister gedient. In dieser Funktion reiste Pompeo 2019 auch in die Schweiz, um dem Land einen offiziellen Besuch abzustatten.

Angeblich wehrten sich einflussreiche Stimmen im Umfeld Trumps aber gegen die Berufung Pompeos auf einen wichtigen Kabinettsposten. Die Publikation «Politico» berichtete, dass er unter anderem von Donald Trump Junior und dem Kommentator Tucker Carlson blockiert worden sei. Die beiden haben in der Vergangenheit kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie mit Pompeos aussenpolitischen Ideen nicht einverstanden seien.

Dreifacher Sieg für Trumps Republikaner

Trump erzielte am Dienstag einen klaren Sieg in der Präsidentenwahl. Er gewann alle sieben umkämpften politischen Bundesstaaten und erzielte im Electoral College 312 von 538 Stimmen. Landesweit bekam Trump gegen 50,6 Prozent der Stimmen.

Im Senat werden die Republikaner 53 der 100 Sitze stellen, was einem Zugewinn von 4 Sitzen gegenüber der letzten Legislatur entspricht. Im Repräsentantenhaus zeichnet sich eine knappe Mehrheit der Republikaner ab. Auch hier dauert die Auszählung der Stimmen aber noch an.

Trump wird derweil am Mittwoch in Washington erwartet. Er hat die Einladung von Joe Biden angenommen und wird vom abtretenden Präsidenten im Oval Office empfangen. Trump hatte 2020, nach seiner Niederlage in der Präsidentenwahl, auf diese Tradition verzichtet. (aargauerzeitung.ch)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kommissar Rizzo
10.11.2024 21:27registriert Mai 2021
*dass er unter anderem von Donald Trump Junior und dem Kommentator Tucker Carlson blockiert worden sei*

Die vereinigte Kompetenz.....
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Florissa
10.11.2024 21:51registriert März 2021
Dass Trump Pompeo absägt, zeigt auch, was er zusamman mit Putin bezüglich Ukraine vorhat. Da haben Ukraineunterstützer keinen Platz. Nicht dass ich Pompeo gut finde, aber zu diesem Thema hat er wenigstens ein paar Rückenwirbel gezeigt.
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Yakari9
10.11.2024 21:11registriert Februar 2016
Ach Trump wird sein Kabinett, wie bei der letzten Amtszeit, laufend bewirtschaften - d.H. austauschen!
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