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Nordkorea: US-Soldat floh vor Rassismus und Unmenschlichkeit in US-Armee

A TV screen shows a file image of American soldier Travis King during a news program at the Seoul Railway Station in Seoul, South Korea, Wednesday, Aug. 16, 2023. North Korea asserted Wednesday that t ...
US-Fernsehstationen zeigen das Bild des geflohenen US-Soldaten.Bild: keystone

Nordkorea: US-Soldat floh vor Rassismus und Unmenschlichkeit in US-Armee

16.08.2023, 07:5416.08.2023, 07:54
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Nordkoreas Machtapparat hat sich erstmals zum Verbleib eines jungen US-Soldaten geäussert, der vor einem Monat unerlaubt die innerkoreanische Grenze übertreten hatte. Er habe bei Ermittlungen zugegeben, illegal nach Nordkorea eingedrungen zu sein, berichteten die staatlich kontrollierten Medien des abgeschotteten Landes am Mittwoch. Er sei aus Verärgerung über «die unmenschliche Behandlung und die rassistische Diskriminierung in der US-Armee» nach Nordkorea übergetreten.

Nach Darstellung Pjöngjangs äusserte der Mann den Wunsch, in Nordkorea oder einem Drittland Zuflucht zu suchen, weil er «desillusioniert wegen der ungleichen amerikanischen Gesellschaft» sei.

Der Fall des Soldaten gibt seit seinem Verschwinden im Juli Rätsel auf. Über seine Motive und Pläne war zunächst nichts bekannt.

Nach Angaben der US-Streitkräfte in Südkorea hatte er an einer kommerziellen Tour entlang des südkoreanischen Teils der entmilitarisierten Zone teilgenommen und dann die Grenze zu Nordkorea absichtlich übertreten. Wie das US-Verteidigungsministerium später mitteilte, hätte der Soldat eigentlich nach Hause zurückkehren sollen. In Südkorea hatte er demnach wegen einer Straftat eine gewisse Zeit in einer Haftanstalt verbracht. Nach dem Übertritt nach Nordkorea versicherte das Pentagon, den US-Soldaten nach Hause holen zu wollen.

Die sogenannte entmilitarisierte Zone trennt die beiden koreanischen Staaten voneinander. In den vergangenen Jahrzehnten überquerten mehrfach US-Amerikaner die Grenze zu Nordkorea ohne Erlaubnis. Dort wurden sie meist zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und erst nach langen Verhandlungen wieder freigelassen.

(yam/sda/dpa)

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