US-Präsident Donald Trump hat der am Samstag von einem tödlichen Anschlag heimgesuchten Synagoge in Pittsburgh einen Kondolenzbesuch abgestattet.
Bei seinem Besuch des jüdischen Gotteshauses am Dienstag wurde Trump von seiner Ehefrau Melania, seiner Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner begleitet. Ivanka Trump und Kushner sind orthodox-jüdischen Glaubens.
Trumps Besuch wurde von Protesten begleitet. Mehr als tausend Menschen versammelten sich zu einer Demonstration nahe der Lebensbaum-Synagoge. Teilnehmer warfen Trump vor, die rechtsextreme Szene zu hofieren.
«Trump, schwöre dem weissen Nationalismus ab!» oder «Trump: Lügen töten» war auf Transparenten zu lesen. Proteste gegen einen Kondolenzbesuch nach einem Gewaltakt sind in den USA ein höchst ungewöhnlicher Vorgang.
"This protest wasn't planned at all 24 hours ago and in the last 24 hours it has exploded." - CNN’s @miguelmarquez reports from the scene of the protests in Pittsburgh where people have gathered as President Trump visits the grief-stricken city https://t.co/BOYJpJLbZz pic.twitter.com/CmDlcJtCeZ
— The Situation Room (@CNNSitRoom) 30. Oktober 2018
Trump fragte ach dem Anschlag, weshalb die Synagoge nicht von einer bewaffneten Sicherheitskraft bewacht wurde. Viele warfen ihm danach vor, er würde die Opfer beschuldigen.
Jüdische Vertreter aus Pittsburgh hatten bereits kurz nach dem Anschlag mit elf Toten und sechs Verletzten klargemacht, das sie einen Besuch des Präsidenten ablehnten. «Präsident Trump, Sie sind in Pittsburgh nicht willkommen, bis sie den weissen Nationalismus umfassend verurteilen», hiess es in einem offenen Brief.
Die Unterzeichner bezeichneten den Anschlag auf das Gotteshaus als «direkte Zuspitzung» von Trumps «Einfluss». Der Rabbi der Lebensbaum-Synagoge, Jeffrey Myers, sagte jedoch im Vorfeld, dass der Präsident willkommen sei.
Der Angriff war von einem mit einem Sturmgewehr bewaffneten Mann verübt worden, der judenfeindliche Parolen brüllte. Der mutmassliche Täter wurde direkt nach dem Blutbad festgenommen.
Der Angriff war von einem mit einem Sturmgewehr bewaffneten Mann verübt worden, der judenfeindliche Parolen brüllte. Der mutmassliche Täter wurde direkt nach dem Blutbad festgenommen. (cma/sda/afp)