Sean Diddy Combs: Urteilsverkündung gestartet
Im Verfahren gegen den US-Rapper Sean «Diddy» Combs (55) hat die Verkündung des Strafmasses begonnen. Die Anwälte von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie Combs selbst versammelten sich in dem Gerichtssaal in New York vor Richter Arun Subramanian, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Auch zahlreiche Familienmitglieder von Combs zeigten sich im Saal.
Der Richter will nun zunächst erklären, wie er zu seiner Entscheidung gekommen ist. Danach dürfen Anklage und Staatsanwaltschaft sich äussern. Auch einige Worte von Combs selbst werden erwartet.
Die Schlange, um in den Gerichtssaal hineinzukommen, hatte sich bereits seit Mittwoch formiert. Einige Fans von Combs hatten vor dem Gericht im Süden Manhattans übernachtet, um einen Blick auf ihn werfen zu können.
Anklage und Verteidigung weit auseinander
Während die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von elf Jahren und drei Monaten anvisiert, fordert die Verteidigung des Rappers eine Höchststrafe von 14 Monaten. Diese hätte Combs, der seit rund einem Jahr in einem Gefängnis im New Yorker Stadtteil Brooklyn einsitzt, bereits grösstenteils verbüsst.
Seine Kinder unterstützten den US-Rapper. Die Zeit im Gefängnis habe seinen Vater «völlig verändert», sagte sein Sohn Quincy Brown, der gemeinsam Justin Combs, Christian Combs, Chance Combs, D’Lila Combs und Jessie Combs übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge vor Richter Arun Subramanian auftrat.
«Wir sind immer noch einfach nur Töchter, die unseren Vater brauchen», sagte Tochter Chance Combs. Die Kinder baten den Richter um eine zweite Chance für ihren Vater, den sie damit zu Tränen rührten.
Im Juli teilweise schuldig gesprochen
Die Anhörung zur Verkündung des Strafmasses läuft bereits seit 10.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) in dem Gericht im Süden Manhattans. Nach einer Mittagspause wollen sich nun noch mindestens drei weitere Anwälte der Verteidigung und Combs selbst äussern, bevor das Strafmass dann verkündet wird. Während die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von elf Jahren und drei Monaten anvisiert, fordert die Verteidigung des Rappers eine Höchststrafe von 14 Monaten.
In dem aufsehenerregenden Prozess hatten Geschworene den Musiker Anfang Juli teilweise schuldig gesprochen. Sie befanden Combs nur im Zusammenhang mit Prostitution schuldig – dem am wenigsten schwerwiegenden Anklagepunkt. Zu den Anklagepunkten der Verschwörung zur organisierten Kriminalität und des Menschenhandels entschieden die Geschworenen auf unschuldig. Wäre der Rapper in allen Punkten für schuldig befunden worden, hätte ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe gedroht. (sda/dpa)
