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Lage spitzt sich weiter zu: Drittes Feuer nahe Los Angeles ausgebrochen

So wüteten die Brände in Pacific Palisades in der Nacht auf Mittwoch.Video: ch media/video unit

Feuer in Los Angeles: Mindestens zwei Tote – über 52'000 Menschen evakuiert

Mehr als 52'000 Menschen müssen wegen der heftigen Brände nahe Los Angeles ihre Häuser verlassen. Das teilte die Forstverwaltung der US-Metropole auf der Plattform X mit. Zudem sind nun zwei Tote gemeldet worden.
08.01.2025, 14:0208.01.2025, 17:55
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Bei den Waldbränden im Umkreis der US-Metropole Los Angeles spitzt sich die Lage zu. Ein viertes Feuer hat sich entfacht im Nordosten der Metropole. Zudem melden die Behörden zwei Tote, berichtet CNN. Die Behörden rechnen damit, dass sich das Feuer weiterhin ausbreitet im Laufe des Vormittags.

Angefacht von starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde hat sich zuvor ein drittes Feuer nahe der Stadt San Fernando nördlich von Los Angeles nach Behördenangaben auf einer Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern ausgebreitet.

Mindestens zwei weitere Brände toben nahe der Westküstenmetropole. Das grösste davon nahe dem Stadtteil Pacific Palisades erfasst nach Angaben der Behörden inzwischen eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern. Ein weiteres Feuer brennt nahe der Stadt Pasadena im Nordosten von Los Angeles auf einer Fläche von mehr als vier Quadratkilometern.

Alle drei Brände sind bislang nicht eingedämmt. Mehr als 52'000 Menschen mussten wegen der heftigen Brände nahe Los Angeles ihre Häuser verlassen. Das teilte die Forstverwaltung der US-Westküstenmetropole auf der Plattform X mit.

Knapp 21'000 Gebäude werden demnach derzeit von den Flammen bedroht. Für Zehntausende gelten noch immer Evakuierungsanordnungen. Mehrere Menschen hätten Brandverletzungen erlitten, berichtete die «Los Angeles Times».

Starker Wind könnte weitere Brände entfachen

Starke Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde könnten die Lage in den kommenden Stunden zusätzlich verschärfen, sagte ein Sprecher der Brandschutzbehörde Cal Fire dem Sender CNN. «Während wir hier sprechen, schiessen neue Brände aus dem Boden.»

Die Ursache der Brände und das Ausmass der Schäden sind noch nicht bekannt. Medien berichten über mehrere zerstörte Gebäude, darunter eine Synagoge in Pasadena. Auch im wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades, in dem Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon Häuser haben, sind den Berichten zufolge zahlreiche Häuser abgebrannt.

Wegen des starken Windes konnten bislang keine Löschflugzeuge im Kampf gegen das Feuer eingesetzt werden. Die Brandbekämpfung aus der Luft sei ohnehin nicht wirkungsvoll, da sich Wasser und Löschmittel aufgrund des extremen Windes nicht richtig verteilen liessen, berichten US-Medien unter Berufung auf kalifornische Behörden.

Man habe sich angesichts der schwierigen Wetterlage in der Nacht darauf konzentriert, Menschenleben zu retten, sagte ein Sprecher der kalifornischen Feuerwehr dem US-Sender CNN. Mindestens 1400 Feuerwehrleute seien im Einsatz, schrieb Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom auf X.

300'000 Haushalte ohne Strom

Rettungskräfte, die sich nicht im Dienst oder im Urlaub befinden, sind aufgerufen, sich zum Einsatz zu melden. Laut der Seite poweroutage.us sind in Kalifornien rund 300'000 Haushalte ohne Elektrizität. Die Behörden warnen, dass es zu weiteren Stromausfällen kommen könnte, sollte das Feuer sich weiter ausbreiten.

Am Dienstag hatte sich ein zunächst kleines Feuer am Westrand von Los Angeles durch heftige Winde rasch in ein Inferno verwandelt. Die Anwohner von Pacific Palisades an der Pazifikküste mussten teils fluchtartig ihre Häuser verlassen. Wie gross die Schäden bislang sind, ist unklar. Allerdings sind bereits mehrere Gebäude in Flammen aufgegangen, so die Behörden.

Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Dichter Rauch über dem hügeligen Hinterland war von den Stränden in Los Angeles zu sehen. Am Abend tauchte die bedrohliche Feuersbrunst den Himmel in rotes Licht.

Veranstaltungen abgesagt

Wegen der Wetterlage wurden in Hollywood mehrere Veranstaltungen abgesagt. Filmstudios cancelten die geplanten Premierenfeiern für die Filme «Unstoppable» und «Wolf Man», berichtete das Branchenportal «Hollywood Reporter».

Auch eine Vorführung des Films «I’m Still Here», die von Regisseur Guillermo del Toro moderiert werden sollte, wurde demnach abgesagt. Del Toro habe wegen der Feuer sein Haus verlassen müssen, hiess es.

Der Waldbrand bei Los Angeles in Bildern:

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Der Waldbrand bei Los Angeles
Der Rauch des Palisades-Feuers ist während eines Linienfluges nach Los Angeles zu sehen.
quelle: keystone / stephen lam
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Hollywoods Schauspielverband SAG (Screen Actors Guild) sagte die Live-Übertragung der für Dienstag angekündigten Nominierungszeremonie ab. Man werde die Liste der Nominierten am Mittwochmorgen (Ortszeit) auf der Webseite schriftlich verkünden, schrieb der Verband auf Instagram. (pre/sda/dpa)

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