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Donald Trump bei Fox News: «Feind im Inneren» schlimmer als Russland

Republican presidential nominee former President Donald Trump dances during a campaign rally at the Findlay Toyota Arena, Sunday, Oct. 13, 2024, in Prescott Valley, Ariz. (AP Photo/Rodrigo Abd)
Donald Trump will das Militär gegen seine politischen Gegner im Inland einsetzen.Bild: keystone

«Feind im Inneren»: Donald Trump dreht bei Interview mit Fox-News durch

14.10.2024, 07:3614.10.2024, 09:01
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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump warnt vor möglichem Chaos durch «linksradikale Irre» rund um die US-Wahl und wirbt für einen Einsatz des amerikanischen Militärs gegen den «Feind im Inneren». In einem Interview mit dem konservativen Fernsehsender Fox News sagte der 78-Jährige auf die Frage, ob er mit Chaos am Wahltag rechne, von seinen Anhängern sei das nicht zu erwarten. Auf Nachfrage zu «Agitatoren» aus dem Ausland entgegnete Trump: «Ich denke, das grössere Problem ist der Feind im Inneren.»

Er beklagte: «Wir haben einige sehr schlechte Menschen. Wir haben ein paar kranke Leute, linksradikale Irre. Und ich denke, dass sie das Problem sind.» Der Ex-Präsident plädierte dafür, streng gegen sie vorzugehen, «wenn nötig durch die Nationalgarde, oder wenn wirklich nötig, durch das Militär».

«Feinde im Inneren» schlimmer als Russland

Als Beispiele für «Feinde im Inneren» nannte er Politiker wie den demokratischen Abgeordneten Adam Schiff, der ein ausgewiesener Kritiker Trumps ist und eine prominente Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren Präsidenten gespielt hatte. Trump behauptete, «Feinde im Inneren» seien gefährlicher als ausländische Feinde wie China oder Russland.

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Dürfte sich freuen, wenn Donald Trump gewinnt: Wladimir Putin.Bild: keystone

Die politische Stimmung in den USA ist seit langem aufgeheizt. Die Präsidentenwahl in gut drei Wochen, am 5. November, ist die erste seit den dramatischen Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem beispiellosen Gewaltausbruch endeten, nachdem Trump seine Niederlage nicht einräumte, sondern seine Unterstützer mit Wahlbetrugsbehauptungen aufwiegelte. Dies endete damals mit einer gewaltsamen Attacke von Trump-Anhängern auf den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington am 6. Januar 2021.

Angst vor einer Wiederholung des 6. Januars

Es gibt Befürchtungen, dass sich so etwas wiederholen könnte. Auch im laufenden Wahlkampf schürt Trump erneut ohne jeden Beleg Ängste, die Demokraten könnten ihm erneut einen Sieg stehlen.

210106 Pro-Trump supporters storms the United States Capitol Building during a March to Save America Rally on January 6, 2021 in Washington, DC, USA. Photo: Joel Marklund / BILDBYRAN / kod JM / JM0057 ...
Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol in Washington.Bild: www.imago-images.de

Ausserdem kam es bereits zu einer Eskalation anderer Art: Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach auf den Republikaner geschossen und ihn am Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften erschossen, ein Besucher starb. Der Secret Service geht ausserdem davon aus, ein weiteres Attentat auf Trump vereitelt zu haben. (leo/sda/dpa)

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106 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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skeptic_
14.10.2024 07:55registriert Februar 2017
Project 2025 ist absolut wild. Die wollen einen unglaublich restriktiven, konservativen, rückwärtsgewandten christlichen Nationalismus errichten.. Ich wünschte ich könnte für Harris wählen..
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DasWölfchen
14.10.2024 07:56registriert April 2023
Wenn ich an den 6. Januar zurückdenke, war er der kranke Irre aus dem eigenen Land. Hat er sich verändert? Nein.
Wer das Militär gegen die eigene Bevölkerung einsetzen möchte, will eine Militärdiktatur aufziehen.
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Lowend
14.10.2024 08:30registriert Februar 2014
Umberto Eco; die 14 Merkmale des Urfaschismus:
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5. Ablehnung von Meinungsvielfalt und Pluralismus
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Check, Check, Check,.... Trumps neofaschistische MAGA-Sekte erfüllt viel Kriterien!
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