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USA: Zweijähriger erschiesst seinen Vater in Florida

Zweijähriger erschiesst seinen Vater in Florida

07.06.2022, 04:51
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Ein zweijähriger Junge hat in den USA seinen Vater mit einer ungesicherten Waffe im Haus der Familie erschossen. Das Unglück ereignete sich vor den Augen seines fünf Jahre alten Bruders, der in der Folge zum wichtigsten Zeugen der Ermittler wurde, wie die Polizei des Bezirks Orange County im Bundestaat Florida am Montag mitteilte.

Sheriff John Mina zufolge waren die per Notruf alarmierten Beamten am Tatort in Orlando zunächst von einem Suizid des 26 Jahre alten Vaters ausgegangen. Im Krankenhaus wurde jedoch eine Schusswunde im Rücken des Mannes festgestellt, die diese These nicht stützte. Auch die Untersuchungen am Tatort bestätigten die Schilderung des Fünfjährigen, wonach sein kleiner Bruder die Waffe ausgelöst habe. Neben den beiden Jungen und einem fünf Monate alten Baby war zu jenem Zeitpunkt auch die Mutter der Kinder zu Hause. Als die Polizei eintraf, versuchte sie ihren Mann gerade wiederzubeleben.

«Die Schusswaffe war nicht ordnungsgemäss weggeschlossen», sagte Mina auf einer Pressekonferenz. «Sie war vielmehr einfach zugänglich, selbst für einen Zweijährigen, und das Ergebnis ist eine Tragödie, die niemand hier in unserer Gemeinde wirklich fassen kann.»

Der Vorfall ereignete sich bereits am 26. Mai, aufgrund der schwierigen Ermittlungen informierte die Polizei aber erst jetzt die Öffentlichkeit. Demnach galten für beide Eltern Bewährungsauflagen wegen Kindesvernachlässigung und Drogendelikten. Die Mutter wurde festgenommen und muss sich nun unter anderem wegen fahrlässiger Tötung, illegalen Waffenbesitzes und Verstosses gegen die Bewährungsauflagen verantworten.

«Jetzt haben diese jungen Kinder faktisch beide Eltern verloren», sagte Mina. «Ihr Vater ist tot, ihre Mutter ist im Gefängnis. Und ein junges Kind muss aufwachsen im Wissen, dass es seinen Vater erschossen hat. Diese Tragödien sind zu 100 Prozent vermeidbar.» (sda/dpa)

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66 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SusScrofa
07.06.2022 06:54registriert April 2022
"Diese Tragödien sind zu 100 Prozent vermeidbar.»
Ja, dann tut was! Vermeidet solche Möglichkeiten. Was ist da nur los, das ist so traurig!
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Kommissar Rizzo
07.06.2022 09:28registriert Mai 2021
Wenn doch nur auch der 5-jährige bewaffnet gewesen wäre... More weapons for Murica!

Drei Menschenleben, die ruiniert sind, bevor sie überhaupt richtig angefangen haben. Aber eigentlich ja nicht erst seit dieser Tragödie...
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Unicron
07.06.2022 09:09registriert November 2016
"Diese Tragödien sind zu 100 Prozent vermeidbar."

Nicht solange in den USA Waffen wie Dosenöffner gehandhabt werden.
Nicht die Waffen an sich sind das Problem, sondern die ganze Kultur darum. Waffen sind kein Spielzeug, sondern schlicht und einfach ein Instrument mit dem einzigen Zweck etwas zu töten.
Nur schon eine Waffe geladen herum liegen zu lassen ist einfach purer Wahnsinn.
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