Klare Demokratinnen-Siege bei Gouverneurswahlen +++ Mamdani wird New Yorker Bürgermeister
Die US-Wahlen in der Nacht auf Mittwoch (Schweizer Zeit) verkommen zum grossen Triumph für die Demokraten – oder, aus der Gegenperspektive, zur grossen Pleite für Präsident Donald Trump.
Besonders ärgern dürfte Trump das Resultat aus seiner Heimatstadt New York, wo der linke Demokrat Zohran Mamdani nach übereinstimmenden Hochrechnungen von US-Medien deutlich zum neuen Bürgermeister gewählt wird. Auch bei den Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia verbuchen die Demokraten deutliche Siege.
Hier sind die Resultate in der Übersicht:
New York City
Donald Trumps Schreckensszenario tritt ein: Zohran Mamdani gewinnt die Wahl zum Bürgermeister New Yorks – und das deutlich. Nach aktuellem Stand (8 Uhr Schweizer Zeit) erhält Mamdani 50.4 Prozent der Stimmen, sein Konkurrent Andrew Cuomo lediglich 41.6 Prozent. Ausgezählt sind aktuell gut 90 Prozent der Stimmen.
Ex-Gouverneur Cuomo ist eigentlich ebenfalls Demokrat, nachdem er die Vorwahlen gegen Mamdani überraschend deutlich verloren hatte, trat er aber als Unabhängiger an. Er wurde von Donald Trump unterstützt, der Mamdanis Wahl um jeden Preis verhindern wollte.
Besondere Brisanz erhielt die Wahl in New York, weil Trump der Metropole, seiner Heimatstadt, mit Konsequenzen drohte, falls Mamdani, der sich als demokratischer Sozialist bezeichnet, gewinnen sollte. Dieses Szenario tritt nun ein. Trump reagierte zunächst nicht direkt auf Mamdani, hatte aber eine Erklärung für die Pleiten der Republikaner bereit. Später postete er auf Truth Social eine weitere Nachricht mit den Worten: «...and so it begins!» Was er damit meinte, war zunächst unklar.
Virginia
Auch in Virginia verbuchen die Demokraten einen deutlichen Sieg. Das Rennen war früh entschieden: Nach der Auszählung von 70 Prozent der Stimmen lag die Demokratin Abigail Spanberger so weit in Führung, dass sie nicht mehr von ihrer Konkurrentin, der jetzigen Vizegouverneurin Winsome Earle-Sears, eingeholt werden konnte, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete.
Spanberger vereint aktuell 57.5 Prozent Stimmanteile auf sich, ausgezählt sind unterdessen 97 Prozent aller Stimmen. Damit wird Spanberger die erste Frau, die in Virginia den Gouverneursposten erobert.
New Jersey
Ebenso deutlich gewinnt die Demokratin Mikie Sherrill in New Jersey. Nach 95 Prozent ausgezählter Stimmen liegt sie mit 56.2 Prozent klar vor ihrem republikanischen Widersacher Jack Ciattarelli. Ciattarelli hat seine Niederlage bereits frühzeitig eingestanden und Sherrill telefonisch zum Wahlsieg gratuliert, wie CNN berichtete. Der Republikaner kommt nach aktuellem Stand auf 43.2 Prozent der Stimmen.
Kalifornien
Mit der erfolgreichen Annahme der Neuzuteilung der Wahlkreise in Kalifornien holten sich die Demokraten an der Westküste einen weiteren Sieg. Zwar sind erst 68 Prozent der Stimmen ausgezählt, doch CNN meldete aufgrund von Hochrechnungen frühzeitig, dass die Kalifornier dem Vorhaben von Gouverneur Gavin Newsom deutlich zustimmen werden. Derzeit beträgt der Ja-Anteil hohe 64.1 Prozent.
Die Neuzeichnung von Wahlkreisen, «Gerrymandering» genannt, soll den Demokraten den Gewinn von mehreren Sitzen im Parlament ermöglichen. Gouverneur Newsom hatte die Neuzuteilung als Reaktion auf gleiche Pläne der Republikaner in Texas angeregt.
Laut CNN standen auch nach der Schliessung der Wahllokale noch viele Menschen an, um ihre Stimme abzugeben. Gemäss dem US-Newssender ein Hinweis auf eine hohe Beteiligung. Wer es vor dem eigentlichen Schliesszeitpunkt in die Warteschlange geschafft hatte, durfte seinen Stimmzettel dem Bericht zufolge noch einwerfen.
(con)
