International
USA

USA: Donald Trump wirft FBI vor, seine Pässe gestohlen zu haben

Trump: «FBI hat meine Pässe gestohlen» – Auslöser für Razzia wird nicht enthüllt

16.08.2022, 04:1216.08.2022, 05:50
Mehr «International»

Die Razzia im Anwesen von Ex-Präsident Donald Trump in Florida schlägt in den USA weiterhin hohe Wellen. Das Justizministerium ist trotz Forderungen dagegen, die Dokumente der Ermittlung offenzulegen. Trump wettert derweil einmal mehr über das FBI. Eine Übersicht.

Justizministerium stellt sich gegen Dokument-Veröffentlichung

Das US-Justizministerium widersetzt sich Forderungen aus der Politik einer Veröffentlichung des Dokuments, mit dem die Behörden den richterlichen Durchsuchungsbeschluss erwirkt hatten. Das Ministerium erklärte am Montag, das Dokument müsse zum Schutz «laufender Ermittlungen», bei denen es auch um die nationale Sicherheit gehe, unter Verschluss bleiben.

epa10116221 US Attorney General Merrick Garland delivers a statement on the recent FBI search of former President Donald Trump's Mar-a-Lago home from the Justice Department in Washington, DC, USA ...
US-Justizminister Merrick Garland.Bild: keystone

Die eidesstattliche Erklärung der Ermittlungsbehörden enthalte «höchst wichtige und detaillierte Ermittlungs-Fakten», ausserdem «hoch-sensible Informationen über Zeugen». Sollte ein Gericht die Veröffentlichung des Dokuments anordnen, müssten so viele Passagen geschwärzt werden, dass der Text keinen bedeutungsvollen Inhalt mehr aufweisen würde, erklärte das Justizministerium.

Mehrere US-Medien und Politiker von Trumps Republikanischer Partei fordern jetzt auch eine Veröffentlichung des Dokuments, mit dem der Durchsuchungsbeschluss beantragt wurde. Diese eidesstattliche Erklärung der Ermittler an die Adresse des zuständigen Richters dürfte zahlreiche Informationen zu der Untersuchung enthalten.

FILE - In this July 15, 2021, file photo, Arkansas Gov. Asa Hutchinson speaks during a town hall meeting in Texarkana, Ark. Facing growing vaccine hesitancy, governors in states hard hit by the corona ...
Diverse Republikaner wie etwa Asa Hutchinson, Gouverneur von Arkansas, forderten zuletzt vom Justizministerium, Informationen offenzulegen.Bild: keystone

Trump beklagt «Diebstahl» seiner Pässe

Auch Trump selbst meldete sich am Montag einmal mehr zu Wort. Wie in den Tagen zuvor beschwerte sich der Ex-Präsident über den FBI-Einsatz in seinem Anwesen. Diesmal warf er der Bundespolizei vor, seine Reisepässe «gestohlen» zu haben. «Wow! Bei der Razzia des FBI in Mar-a-Lago haben sie meine drei Pässe (einer davon abgelaufen) zusammen mit allem anderen gestohlen», schrieb Trump in dem von ihm mitgegründeten sozialen Netzwerk Truth Social.

Dieser Diebstahl sei ein weiterer Hinweis darauf, dass die Aktion politisch motiviert gewesen sei, behauptet Trump weiter. «Das ist ein Angriff auf einen politischen Gegner auf einer Ebene, wie es sie in unserem Land noch nie gegeben hat. Dritte Welt!» Unklar blieb, warum Trump sich damit erst eine Woche nach der Durchsuchung seines Anwesens im US-Bundesstaat Florida zu Wort meldet.

Former President Donald Trump gestures as he departs Trump Tower, Wednesday, Aug. 10, 2022, in New York, on his way to the New York attorney general's office for a deposition in a civil investiga ...
Donald Trump beschwerte sich auf Social Media einmal mehr über das FBI.Bild: keystone

Ein Gericht in Florida hatte die Quittung der beschlagnahmten Gegenstände ebenso den Durchsuchungsbefehl am vergangenen Freitag auf Antrag von US-Justizminister Merrick Garland veröffentlicht. Auf der Liste der beschlagnahmten Gegenstände stehen unter anderem Dokumente und mehrere Kisten. Reisepässe sind dort nicht explizit aufgeführt.

Generell ist der Wahrheitsgehalt von Trumps Aussagen umstritten. Die Faktenchecker der «Washington Post» hatten Trump in dessen vierjähriger Amtszeit von 2017 bis 2021 mehr als 30'000 falsche oder irreführende Aussagen nachgewiesen.

Die Hintergründe

Agenten der US-Bundespolizei FBI hatten am Montag vergangener Woche Trumps Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida durchsucht. In der Folge wurden der Durchsuchungsbeschluss und eine Liste mit in Mar-a-Lago sichergestellten Dokumenten veröffentlicht. Demnach befanden sich unter den Unterlagen auch solche, die als «streng geheim» eingestuft waren. Ermittelt wird demnach wegen möglicher Verstösse gegen ein Anti-Spionage-Gesetz.

Bei den Ermittlungen geht es um Dokumente, die Trump nach Ende seiner Amtszeit im Januar 2021 aus dem Weissen Haus nach Mar-a-Lago mitgenommen hatte. US-Präsidenten sind dazu verpflichtet, mit ihrem Ausscheiden aus dem Amt sämtliche offizielle Dokumente, darunter E-Mails und Briefe, an das Nationalarchiv zu übergeben.

(dab/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Trump-Razzia spaltet die US-Politk
1 / 13
Trump-Razzia spaltet die US-Politk
Am Montag, 8. August 2022, hat die Bundespolizei FBI das Anwesen von Ex-US-Präsident Donald Trump durchsucht.
quelle: keystone / terry renna
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trump Supporters
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
73 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Quieselchen
16.08.2022 04:48registriert Januar 2021
Das FBI hat seine Pässe gestohlen?
Eine Runde Mitleid für Donnie!

Dumm nur, dass es in einem Rechtsstaat üblich ist, den Reisepass eines Kriminellen zu beschlagnahmen, damit der sich nicht ins Ausland absetzen kann.

Game over.
16613
Melden
Zum Kommentar
avatar
Piet69
16.08.2022 06:40registriert Dezember 2020
Der Normale Bürger wäre in usa schon lange mit Handschellen abgeführt worden.
Dieser Mensch gehört hinter Gitter!
1189
Melden
Zum Kommentar
avatar
FlohEinstein
16.08.2022 05:56registriert September 2014
Seine Pässe? Wieso hat jemand (ausser mit mehreren Staatsbürgerschaften) mehrere Pässe?
1129
Melden
Zum Kommentar
73
«Kein Biken, kein Joggen, kein Bräteln»: Bürgenstock soll im Juni abgeriegelt werden
Während der Ukraine-Friedenskonferenz von Mitte Juni auf dem Nidwaldner Bürgenstock wird es eine rote Sicherheitszone um den Verhandlungsort geben.

Diese wird allerdings nur wenige Menschen in direkter Nachbarschaft treffen. Die Dorfzentren von Stansstad NW und Ennetbürgen NW werden nicht zur Sperrzone gehören.

Zur Story