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Super Tuesday – das sind die 5 wichtigsten Erkenntnisse

Republican presidential candidate former President Donald Trump speaks at a Super Tuesday election night party, Tuesday, March 5, 2024, at Mar-a-Lago in Palm Beach, Fla. (AP Photo/Rebecca Blackwell)
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Donald Trump eilt von Sieg zu Sieg – auch am Super Tuesday.Bild: keystone

Super Tuesday – das sind die 5 wichtigsten Erkenntnisse

06.03.2024, 10:2506.03.2024, 12:59
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Noch dauert es rund ein halbes Jahr bis zu den US-Präsidentschaftswahlen. Doch bereits in der Nacht auf heute sind am «Super Tuesday» wichtige Vorentscheidungen gefallen. Hier findest du eine Übersicht in 5 Punkten:

Es kommt wahrscheinlich zum gleichen Duell wie 2020

Vermutet hast du es wahrscheinlich schon seit einer Weile. Bei den Wahlen im November werden höchstwahrscheinlich Donald Trump und Joe Biden gegeneinander antreten. Der demokratische Präsident und sein republikanischer Herausforderer sind bei den Vorwahlen am «Super Tuesday» mehr oder weniger durchmarschiert.

Trumps letzte parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley verbuchte alleine im Bundesstaat Vermont einen symbolischen Sieg. Nun will sie sich gemäss Medienberichten aus dem Rennen zurückziehen.

Auch Biden, der sich ohne echte Konkurrenz um eine zweite Amtszeit bewirbt, gewann bei den Abstimmungen seiner Partei – einzig im US-Aussengebiet Amerikanisch-Samoa gab es eine Überraschung für ihn. Dort setzte sich der Unternehmer Jason Palmer gegen den Amtsinhaber durch. Doch das Ergebnis spielt kaum eine Rolle.

Ganz gesichert ist jedoch noch nicht, dass Biden wieder gegen Trump antreten muss. Da sind zum einen noch die Gerichtsprozesse gegen die Republikaner und zum anderen das hohe Alter der beiden Präsidenten. Es könnte mit der Gesundheit der beiden Männer unter Umständen schnell bergab gehen.

Haley nur mit Mini-Erfolg

Trumps Konkurrentin Haley konnte ihren Gegner nur im kleinen Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA knapp schlagen. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Auszählung der Stimmen siegte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in dem liberalen Bundesstaat und holte nach Auszählung fast aller Stimmen gut 50 Prozent. Trump kam auf knapp 46 Prozent, die restlichen Stimmen fielen auf andere Kandidaten.

Für Haley ist der Abend dennoch als eine grosse Enttäuschung zu werten. Nach ihrem bis dahin einzigem Vorwahlsieg am Sonntag im liberalen Hauptstadtdistrikt Washington dürfte sie sich neuen Schwung für den «Super Tuesday» erhofft haben. Doch Trump fuhr einen Sieg nach dem anderen ein.

epa11199379 Republican US presidential candidate Nikki Haley speaks at a rally at Tannahills in Fort Worth, Texas, USA, 04 March 2024. The former South Carolina governor Haley is running against forme ...
Nikki Haley hat gegen Trump keine Chance.Bild: keystone

Auch im Bundesstaat Virginia, der im Norden an die US-Hauptstadt grenzt und in dem viele Menschen leben, die im demokratisch geprägten Washington arbeiten, war es nicht einmal knapp. In den Bundesstaaten, in denen am «Super Tuesday» die meisten Delegiertenstimmen zu holen waren, Texas und Kalifornien, gewann Trump ebenfalls mit Leichtigkeit. Nun will sich Haley offenbar zurückziehen.

Trump ruft zur Einheit auf

Trump trat am Wahlabend in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida auf und sprach zu seinen Anhängern. Zu diesem Zeitpunkt war Haleys Sieg in Vermont noch nicht bekannt. Trump äusserte sich nicht zu seiner Konkurrentin, rief seine Partei aber zur Einheit auf.

«Wir haben eine grossartige republikanische Partei mit enormen Talenten. Und wir wollen Einheit, und wir werden Einheit haben, und es wird sehr schnell gehen», sagte er. Dies dürfte auf Seitenhieb auf Haley zu verstehen sein. Trump hat sich in der Vergangenheit häufig maximal genervt davon gezeigt, dass diese nicht einfach hinwirft. Solange Haley weiter im Rennen ist, muss Trump Geld und Zeit im Wahlkampf für Angriffe gegen sie aufwenden und kann sich nicht einzig auf Biden konzentrieren.

Trump griff den Amtsinhaber in seiner Rede in Mar-a-Lago an und warf ihm vor, die USA in den Untergang zu treiben. Sollte Trump die Wahl am 5. November gewinnen, dürfte seine Politik noch einmal deutlich extremer werden. Die weitere US-Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine steht dann aussenpolitisch ebenso auf dem Spiel wie die Mitgliedschaft der USA in wichtigen internationalen Bündnissen wie beispielsweise der NATO.

Denkzettel für Trump ...

Der Republikaner entschied zwar fast alle Staaten für sich, aber es gab auch einige Warnzeichen für Trump. Seine Konkurrentin Haley schnitt vor allem in Städten, Studentenstädten und den Vororten gut ab. Gut ausgebildete Menschen aus diesen Regionen wandten sich seit 2016 von Trump ab.

Der «Super Tuesday» deutet darauf hin, dass Trump auch 2024 Mühe haben wird, diese Leute für sich zu gewinnen. 81 Prozent der Haley-Wähler in North Carolina gaben gegenüber CNN an, dass sie im November nicht Trump wählen würden.

... und Denkzettel für Biden

Auch für Biden lief nicht alles rund am Super Tuesday. Ein Problem, das er hat, ist seine Nahostpolitik. Schon letzte Woche in Michigan verweigerten über 100'000 Demokraten Biden die Stimme. Sie stimmten sogenannt «uncommitted».

Voters fill out their ballot for the Michigan primary election in Dearborn, Mich., Tuesday, Feb. 27, 2024. Michigan is the last major primary state before Super Tuesday and a critical swing state in N ...
Viele Demokraten in Michigan und Minnesota protestieren mit ihrer Wahl gegen Biden.Bild: keystone

Am Dienstag wiederholte sich das Phänomen. Im benachbarten Bundesstaat Minnesota, wo ebenfalls viele Muslime leben, gab es wiederum über 40'000 Demokraten, die «uncommitted» stimmten. Die Protestwählerinnen fordern von Biden entschlossenes Handeln im Gaza-Streifen. Es reiche nicht, wenn er nur von Waffenstillstand spreche. Denn in der Realität würden immer noch Bomben Zivilisten im Gaza-Streifen töten, zitiert CNN eine Sprecherin der Protestwählerinnen.

Die Anzahl der Protestwähler in Minnesota und Michigan ist nicht riesig. Und bis im November wird auch im Nahen Osten noch viel passieren. Doch gerade für Michigan, das ein sogenannter «Swing State» ist, wird ein knappes Rennen vorausgesagt. Dort können bereits kleine Differenzen den Ausgang der Wahlen kippen. (cma/sda)

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via cbs miami

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