Donald Trump ist zurück. Und es scheint in der Republikanischen Partei niemand zu geben, der ihn stoppen kann. Das war die Botschaft, die der ehemalige amerikanische Präsident am Montag verbreitete, kaum zeichnete sich sein klarer Sieg mit 51 Prozent der Stimmen bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa ab.
Also trat Trump am Montagabend in Des Moines vor die Kameras und gab sich versöhnlich. Der 77-Jährige sagte: «Ich denke wirklich, dass es an der Zeit ist, dass unser Land zusammenkommt.»
Dann hielt er eine Rede, wie sie wohl nur Trump halten kann: Eine improvisierte Ansammlung von Danksagungen, Selbstlob, Nebenbemerkungen und programmatischen Versprechen. Dabei fand der Ex-Präsident auch einige lobende Worte für seine parteiinternen Konkurrenten, die er deutlicher als erwartet besiegt hatte.
So gewann Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, 21.2 Prozent, Nikki Haley, Ex-Gouverneurin von South Carolina, wiederum brachte es auf 19.1 Prozent. Auf Rang vier rangierte Vivek Ramaswamy mit 7.7 Prozent; der Serien-Geschäftsmann zog sich noch am Wahlabend aus dem Rennen um das Weisse Haus zurück. (Umgehend rief Ramaswamy auch dazu auf, in den nächsten Vorwahlen für den Ex-Präsidenten zu stimmen.)
Zwar sind die Vorwahlen nicht vorbei, und Trump noch nicht offiziell der Kandidat seiner Partei – aber es ist nachvollziehbar, dass der 2020 abgewählte Präsident sich nach dem Sieg in Iowa als schier unbesiegbarer Anführer der Republikaner sieht. Bei einer tiefen Wahlbeteiligung, rund 110'000 Parteimitglieder beteiligten sich bei rekordtiefen Temperaturen an den Caucuses, schnitt er besser ab als prognostiziert.
Und, vielleicht noch wichtiger, seine zwei Hauptkonkurrenten konnten die hohen Erwartungen nicht erfüllen. So hatte das DeSantis-Lager noch vor einigen Tagen prognostiziert, dass der Gouverneur von Florida gegen 60'000 Stimmen gewinnen werde. Unter dem Strich waren es am Montag aber nur etwas mehr als 22'000.
Dennoch zeigte sich DeSantis in einer kurzen Rede am Montagabend höchst zufrieden über sein Abschneiden. Der zweite Platz im Feld der Republikaner gebe ihm genug Schwung, um in den nächsten Vorwahlen zu kämpfen, sagte der 45-Jährige sinngemäss.
Das wird nicht einfach werden, findet die erste Urnenwahl (Primary) doch nächsten Dienstag im Ostküsten-Staat New Hampshire statt – dessen Wählerinnen und Wähler bisher mit den politischen Ideen von DeSantis nicht warm wurden.
Haley wiederum setzt nun voll auf die nächste Vorwahl. «Ich liebe euch, Iowa», sagte sie in ihrer Rede, «aber wir sind auf dem Weg nach New Hampshire.» Haley muss nun am nächsten Dienstag Trump schlagen, sonst ist ihr Wahlkampf zu Ende.
Zwar hatte die Ex-Gouverneurin nie mit einem Sieg in Iowa gerechnet; aber zuletzt hatten gute Umfragen darauf hingedeutet, dass die 51-Jährige zumindest in den Ballungszentren, in denen viele gut ausgebildete Republikanerinnen und Republikaner wohnen, Trump distanzieren könnte. Doch letztlich gewann sie nur in einem der 99 Verwaltungsbezirke die Stimmenmehrheit bei den Parteiversammlungen (Caucuses). Trump gewann die restlichen 98 Counties.
Trump führt nunmal das Feld an mit enormen Abstand. Das war schon vorher klar.
Er ist Präsidentschaftsanwärter Nummer 1 bei den Republikanern.
Ich staune, wie Trump nur so von Energie strotzt.