In einer katholischen Pfarrgemeinde in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona sind möglicherweise Tausende Taufen ungültig, weil der Priester die falsche Taufformel verwendete. Der aus Brasilien stammende Priester trat zurück.
Wie der Sender CNN und andere Medien unter Berufung auf das Bistum berichteten, benutzte Pater Andres Arango den Plural statt des Singulars und sagte «Wir taufen euch im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes». Korrekt gewesen wäre «Ich taufe euch».
A Roman Catholic priest, the Rev. Andres Arango, resigned Feb. 1 as pastor of his parish in Phoenix, after acknowledging he had been using the incorrect baptismal formula during more than two decades of priestly ministry in Arizona, California and Brazil.https://t.co/XUPLY7ZIjh
— ABC 33/40 News (@abc3340) February 17, 2022
Bischof Thomas J. Olmsted schrieb in einer Mitteilung an die Gläubigen, dass «Wir» sei unzulässig. «Es geht darum, dass es nicht die Gemeinde ist, die eine Person tauft, sondern vielmehr Christus, und Christus allein, der allen Sakramenten vorsteht», erläuterte der Bischof. Er bezog sich dabei auch auf eine Klarstellung der Vatikanischen Glaubenskongregation aus dem Jahr 2020, der zufolge die Formel «Wir» nicht gültig ist. Er glaube nicht, dass der Pater in böser Absicht gehandelt habe, fügte der Bischof hinzu.
Pater Arango schrieb, dass er seinen «Irrtum» zutiefst bereue. «Es macht mich traurig zu erfahren, dass ich während meines Priesteramtes ungültige Taufen vollzogen habe, indem ich die falsche Formel benutzte», schrieb Arango und teilte mit, dass er am 1. Februar als Pfarrer von St. Gregory zurückgetreten sei. Er wolle nun alles in seinen Kräften stehende tun, um dabei zu helfen, den Schaden wiedergutzumachen.
Aus der Mitteilung des Bistums ging nicht hervor, wie viele Menschen mit der falschen Formel getauft wurden. CNN sprach von «Tausenden». Das Bistum verwies auf seiner Internetseite darauf, dass bei einer ungültigen Taufe auch andere Sakramente, wie Kommunion, Firmung und sogar Eheschliessungen ungültig werden könnten, da die Taufe das erste der sogenannten Initiationssakramente sei.
(yam/sda/dpa)