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US-Streitkräfte beschlagnahmen Öl-Tanker vor Venezuela

Trump bestätigt: USA beschlagnahmen Öltanker vor Venezuela

10.12.2025, 20:4510.12.2025, 21:50
epa11997454 View of an oil tanker in Lake Maracaibo in Maracaibo, Venezuela, 29 March 2025. US President Donald Trump's decision to impose 25% tariffs on countries that buy crude oil from Caracas ...
Ein Öltanker. (Symbolbild)Bild: keystone

US-amerikanische Streitkräfte haben einen unter Sanktionen stehenden Öltanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt. Dies berichtete das Wirtschaftsportal Bloomberg am Mittwochabend unter Berufung auf «mit der Angelegenheit vertraute Personen».

US-Präsident Donald Trump bestätigte am Mittwochabend (Schweizer Zeit) während einer auf Fox News übertragenen Sitzung im Weissen Haus, dass man den Tanker einkassiert habe:

«Wir haben gerade einen Tanker vor Venezuela beschlagnahmt. Einen sehr grossen Tanker. Den grössten, der jemals beschlagnahmt wurde, tatsächlich.»

Ein hochrangiger Mitarbeiter der Trump-Reigierung hatte zuvor bestätigt, dass die USA eine «gerichtliche Vollstreckungsmassnahme gegen ein staatenloses Schiff» ausgeführt habe. Die venezolanische staatliche Öl-Firma Petroleos de Venezuela sei für eine Stellungnahme nicht zu erreichen gewesen.

Die Beschlagnahme stellt eine weitere Eskalation im sich zuspitzenden Konflikt zwischen den USA und dem sozialistischen Venezuela dar. In den vergangenen Monaten hatte das US-Militär vor allem Boote beschossen und zerstört, die angeblich Drogen transportierten. Trump hatte mehrfach betont, dass er auch Einsätze an Land nicht ausschliesst. Zuletzt hatte er im Interview des Nachrichtenportals «Politico» zur Frage nach einer amerikanischen Bodeninvasion in Venezuela erklärt, er wolle weder etwas bestätigen noch ausschliessen.

Auch auf die Frage, wie weit er gehen würde, um den autoritären Präsidenten Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen, wollte Trump nicht antworten. Er betonte aber: «Seine Tage sind gezählt.» Der US-Präsident warf Maduro vor, das venezolanische Volk «furchtbar» zu behandeln.

Seit Wochen verschärft Trump den Ton und das Vorgehen gegenüber dem südamerikanischen Land. Die USA haben nicht nur zusätzliche Soldaten in der Karibik zusammengezogen und mehrere Kriegsschiffe in die Region verlegt, darunter den weltgrössten Flugzeugträger. Trump genehmigte auch verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela.

Die neuste Entwicklung könnte es Venezuela deutlich schwerer machen, sein (üppig vorhandenes) Erdöl zu exportieren. Reeder müssen nun das Risiko einkalkulieren, von US-Kräften abgefangen und einkassiert zu werden, schreibt Bloomberg weiter.

Venezuela exportiert den grössten Teil seines Öls nach China. Die asiatische Volksrepublik erhält dabei einen grosszügigen Rabatt, weil sie das Risiko einer Sanktion mittragen muss. Nach der Beschlagnahmung des Tankers ist der Ölpreis um rund ein Prozent gestiegen, schreibt Bloomberg.

(cpf, mit Material der sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mondblüemli
10.12.2025 20:59registriert Oktober 2021
Nein, Öl? Wo es doch einzig und allein um Drogen geht… 😱
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Overton Window
10.12.2025 21:02registriert August 2022
Die "Friedenstaube" zettelt den nächsten veritablen Krieg an.
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Znünichlauer
10.12.2025 21:20registriert Mai 2021
Donni braucht dringend einen Krieg. Keine Wahlen, keine Epstein-Files, keine Diskussion betrffend Putin. Der Mann weiss, wies geht.
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