Hunderte Gaststudierende müssen die USA verlassen
Hunderte Gaststudierende haben vom US-Aussenministerium eine E-Mail erhalten. Darin werden sie aufgefordert, die USA so schnell wie möglich zu verlassen, da ihr Visum storniert worden sei. Somit sei eine Abschiebung jederzeit möglich, berichtet die Times of India.
Der Grund für die Massnahme: Die Teilnahmen an propalästinensischen Demonstrationen sowie Social-Media-Posts. Die versendeten E-Mails sollen Teil der «Catch and revoke»-Kampagne von Aussenminister Marco Rubio sein: Dieser kündigte Anfang März an, die Social-Media-Konten und andere Daten der rund 1,5 Millionen ausländischen Studierenden an US-Universitäten mittels künstlicher Intelligenz auszuwerten. Somit sollen alle Studierenden, die die Hamas oder andere Terrorgruppen unterstützen, gefunden und abgeschoben werden.
Auch Donald Trump hatte im Januar angekündigt: «An alle ansässigen Ausländer, die sich an den prodschihadistischen Protesten beteiligt haben, wir weisen Sie darauf hin: Wir werden Sie finden und wir werden Sie abschieben.»
Mit «Selbstabschiebung» den USA zuvorkommen
Laut dem Bericht sollen in den vergangenen Tagen Hunderte Studenten zur Ausreise aufgerufen worden sein. «Zusätzliche Informationen» seien den Behörden erst nach der Ausstellung des Visums bekanntgeworden, heisst es in den E-Mails. Deswegen seien die Visa zurückgezogen worden. Wer nicht sofort ausreise, müsse mit «Geldstrafen, Inhaftierung und/oder Abschiebung» rechnen.
In den Schreiben steht zudem: «Bitte beachten Sie, dass die Abschiebung zu einem Zeitpunkt erfolgen kann, der es der abzuschiebenden Person nicht ermöglicht, in den Vereinigten Staaten Besitztümer zu sichern oder Geschäfte abzuschliessen.» Weiter steht: «Personen, die abgeschoben werden, können in andere Länder als ihre Herkunftsländer überstellt werden.» Mit einer «Selbstabschiebung» könnte man dem vorweggreifen. (kek)