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Venezuela

Trump vs. Drogenbanden – US-Hubschrauber vor Venezuela gesichtet

U.S. Army Blackhawk helicopters pass overhead for a flyover during the Army Birthday Twilight Tattoo event at Joint Base Myer-Henderson Hall, Wednesday, June 11, 2025, in Fort Myer, Va. (AP Photo/Rod  ...
Drei Blackhawk-Hubschrauber der US-Armee.Bild: keystone

USA greifen erneut mutmassliches Drogen-Schiff in der Karibik an

17.10.2025, 06:5717.10.2025, 06:57
Valentin Grünig
Valentin Grünig

US-Spezialeinheiten der amerikanischen Streitkräfte operieren offenbar immer näher an der venezolanischen Küste. Laut einer Analyse der «Washington Post» flogen Hubschrauber des 160th Special Operations Aviation Regiment zuletzt weniger als 90 Meilen vor der Küste Venezuelas. Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben die CIA ermächtigt, verdeckte Missionen «innerhalb des Landes» durchzuführen.

«Als Vorbereitung für einen erweiterten Konflikt gegen mutmassliche Drogenhändler , einschliesslich potenzieller Missionen innerhalb Venezuelas»
Anonymer US-Beamter

Nun haben die USA Medienberichten zufolge einen weiteren Schlag auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot in der Karibik verübt. Der Sender ABC News berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsbeamten, dass es - anders als von den USA bei früheren Angriffen angegeben - bei dem am Donnerstag erfolgten Schlag Überlebende gegeben habe. Nach Informationen von CNN, die sich auf zwei US-Regierungsbeamte stützen, wird ebenfalls angenommen, dass es Überlebende unter der Besatzung gebe. Deren Zustand sei aber unklar.

Vorbereitung für Konflikt mit Drogenbanden

Ein US-Beamter erklärte gegenüber der «Washington Post», die Hubschrauber hätten an Trainingsübungen teilgenommen, «die als Vorbereitung für einen erweiterten Konflikt gegen mutmassliche Drogenhändler dienen könnten, einschliesslich potenzieller Missionen innerhalb Venezuelas». Die Flüge dienten auch dazu, «Trump und dem Pentagon Optionen für die laufenden Missionen in der Region zu bieten». Zugleich warnte er davor, die Operationen als Anzeichen für eine grössere Offensive zu verstehen: «Die Flüge sollten nicht als Beweis für Vorbereitungen für eine Bodenoffensive in Venezuela gewertet werden.» Der Beamte sprach unter der Bedingung der Anonymität, da es sich um laufende militärische Aktivitäten handle.

Fotos der US-Helikopter in Trinidad.
Fotos der US-Helikopter in Trinidad.Facebook / Screenshot

Das Pentagon wies Nachfragen zu den Operationen zurück. «Das Ministerium wird nicht auf Spekulationen über militärische Operationen reagieren, die auf Analysen von ‹Experten› basieren», sagte Kingsley Wilson, Pressesprecher des US-Verteidigungsministeriums.

«Das Verteidigungsministerium wird nicht auf Spekulationen über militärische Operationen reagieren, die auf Analysen von ‹Experten› basieren»
Kingsley Wilson, Pressesprecher des US-Verteidigungsministeriums

Venezuela verfügt über Luftabwehrsysteme

Eine mögliche logistische Basis der Operationen ist laut Experten die MV Ocean Trader, ein umgebautes Handelsschiff, das als schwimmende Plattform für Spezialeinsätze dient. Bradley Martin, Senior Policy Researcher bei der Rand Corporation und ehemaliger Marinekapitän, erklärte: «Das Schiff kann etwa 200 Personen befördern, von denen etwa 150 für Spezialmissionen eingesetzt werden. Es kann mehrere Flugzeuge aufnehmen und Betankungs- und Wartungsdienste leisten.»

«Die Luftabwehrsysteme sind gefährlich, weil sie so schwer zu finden sind. Sie können Hubschrauber, die über sie hinwegfliegen, aus dem Hinterhalt angreifen.»
US-Analyst Mark Cancian

Venezuela verfügt nach Angaben von Militärexperten über russische Luftabwehrsysteme, die bei einem Eindringen in den Luftraum gefährlich werden könnten. Der US-Analyst Mark Cancian warnte: «Diese sind gefährlich, weil sie so schwer zu finden sind. Sie können Hubschrauber, die über sie hinwegfliegen, aus dem Hinterhalt angreifen.»

Vorgehen erntet Kritik

Auch in Washington sorgt das Vorgehen für Kontroversen. Eine parteiübergreifende Initiative, die den Einsatz tödlicher Gewalt gegen mutmassliche venezolanische Drogenhändler einschränken sollte, scheiterte im US-Senat. Demokratische Abgeordnete kritisierten, Militärvertreter hätten weder die Identität der Opfer offengelegt noch erklärt, warum das Militär tödliche Gewalt anwendet, anstatt das seit langem geltende Protokoll zur Aufbringung von Schiffen auf See anzuwenden.

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D.Enk-Zettel
16.10.2025 19:33registriert Oktober 2021
ich höre Dony bei Miltärverlusten schon sagen: Die waren zu dumm zum Kämpfen. Ey Donyboy ich möchte die Epsteinakte trotzdem sehen und da bin ich zu 5000 % sicher nicht der einzige .
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