International
Video

Video zeigt, wie Jemens Huthi-Rebellen Frachtschiff entführen

Einmaliger Gebrauch: Huthis kapern Schiff

Video: watson

Huthi-Rebellen kapern «israelischen» Frachter – Video soll Landeanflug zeigen

21.11.2023, 10:2221.11.2023, 12:46
Mehr «International»

Jemenitische Huthi-Rebellen haben am Sonntag ein Frachtschiff im Roten Meer entführt und mehrere Geiseln genommen. Jetzt wurden Videoaufnahmen veröffentlicht, die zeigen sollen, wie die Rebellen an Bord des Autofrachters «Galaxy Leader» landen und ihn in ihre Gewalt bringen.

Video: watson

An Bord sind nach Angaben Israels 25 Besatzungsmitglieder, darunter aus der Ukraine, Bulgarien und Mexiko sowie aus den Philippinen.

Wieso greifen die Huthis Frachter an?

Die Huthis teilten mit, sie hätten bei einem «Militäreinsatz» im Roten Meer ein israelisches Schiff gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht. Hintergrund sei eine «moralische Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk», hiess es in einer Mitteilung bei X von Huthi-Militärsprecher Jahja Sari.

Alle Schiffe mit Verbindungen zum «israelischen Feind» würden «legitime Ziele», hiess es. «Wenn die internationale Gemeinschaft sich um die Sicherheit und Stabilität der Region sorgt und den Konflikt nicht ausweiten will, sollte sie Israels Aggression gegen Gaza stoppen.» Erst Sonntag früh hatten die Huthis mit entsprechenden Angriffen auf «sämtliche Schiffe» mit Israel-Bezug gedroht.

Was sagen die involvierten Parteien?

Die Islamische Republik Iran ist der wichtigste Unterstützer der jemenitischen Huthi-Rebellen. Teheran hat eine Verstrickung in die Entführung des Frachtschiffes im Roten Meer jedoch zurückgewiesen.

«Widerstandsgruppen der Region» träfen Entscheidungen auf Grundlagen ihrer eigenen Interessen, sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Nasser Kanaani, bei einer Pressekonferenz am Montag in Teheran.

Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Um ein israelisches Schiff handele es sich jedoch nicht. Auch sei kein israelischer Staatsangehöriger an Bord.

Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu machte das Regime in Teheran direkt für den Angriff verantwortlich und sprach von einem weiteren Akt des Terrorismus seitens der Islamischen Republik. Teherans Aussenamtssprecher wies diese Vorwürfe zurück.

Welche strategische Bedeutung hat der Jemen?

Der Jemen liegt im Süden der Arabischen Halbinsel. An ihr vorbei führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer, darunter auch Öl und Flüssiggas.

(rbu/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
49 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Maurmer
21.11.2023 11:04registriert Juni 2021
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass nurmehr Irre auf der Welt agieren. Fühlte sich so der Untergang des römischen Reiches an?
1139
Melden
Zum Kommentar
avatar
Henry Enveloppe
21.11.2023 11:14registriert September 2022
Es wird Zeit, die iranischen Ayatollahs zur Rechenschaft zu ziehen. Wir haben nichts gewusst, geht gar nicht mehr.
8614
Melden
Zum Kommentar
avatar
Psalmbeter
21.11.2023 12:27registriert Mai 2023
Widerlich, diese Islamisten. Absolut widerlich.
7212
Melden
Zum Kommentar
49
Neukaledonien brennt: Tote bei Unruhen in französischem Überseegebiet
Seit Tagen sorgen gewalttätige Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien für grosse Beunruhigung in Paris.

Nun sind mindestens drei Menschen in der Nacht zum Mittwoch bei den Krawallen von Unabhängigkeitsbefürwortern ums Leben gekommen, wie örtliche Medien den Hochkommissar des Archipels, Louis Le Franc, zitierten. «Es ist ein Wunder, dass es letzte Nacht nicht noch mehr Opfer gab», sagte der diplomatische Vertreter und warnte vor einem möglichen Bürgerkrieg in der Inselgruppe im Südpazifik.

Zur Story