Auf den Strassen in Shanghai rufen sie «nieder mit Xi Jingping!» oder «nieder mit der Kommunistischen Regierung!». In den Händen halten sie unbeschriftete, weisse Papiere, als Symbol gegen die Repression des chinesischen Staates. Kritik wird insbesondere in den Sozialen Medien durch die Zensurbehörde gelöscht – wie auch jetzt, während den landesweiten Protesten gegen die Covid-Politik der Kommunistischen Partei und Führer Xi Jinging.
Wie viele Menschen festgenommen wurden, ist daher unklar. In China herrscht praktisch eine Nachrichtensperre. Sogar ein britischer Journalist der BBC wurde festgenommen – doch das hindert die Menschen nicht, trotzdem auf die Strassen zu gehen:
Das Fass zum Überlaufen hat wohl ein Häuserbrand gebracht. Ein Hochhaus in der Stadt Urumqi - der Hauptstadt der Minderheit der Uiguren – ging in Flammen auf, zehn Menschen kamen ums Leben. In den Sozialen Medien verbreitete sich die Ansicht, die Bewohnenden hätten nicht aus dem Haus gekonnt, da es verriegelt gewesen war – aufgrund des Lockdowns als Massnahme gegen das Coronavirus.
Doch auch für viele Arbeitnehmende und Unternehmen ist die restriktive Covid-Politik der Regierung ein Problem. Insbesondere Wanderarbeiter können durch die Reisebeschränkung kein Geld verdienen und den Unternehmen fehlen die Arbeitskräfte, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Zudem liegt die Impfquote für die Bevölkerung bei rund 90 Prozent, doch gibt es ausgerechnet bei den Alten erhebliche Impflücken: Nur 40 Prozent der Menschen über 80 haben bisher zwei Impfungen und einen Booster erhalten. Ein Ausbrechen des Viruses könnte gravierende Folgen für das Gesundheitssystem Chinas bedeuten. (sda/fwe)
Das Regime muss weg!
Martin Luther King