Gefahren wie Steinschlag nehmen beim Bergwandern und beim Klettern in den Alpen nach Ansicht eines Experten zu.
Die Flächen, die weder von Eis noch von Schnee bedeckt seien, nähmen zu und damit auch die Menge lockeren Materials, sagte der Fachmann für die Kryosphäre der Universität Innsbruck in Österreich, Jan Beutel, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
«Es ist eine neue Aufmerksamkeit nötig», so Beutel mit Blick auf das Verhalten am Berg. Immer öfter würden Touren vorsichtshalber gesperrt. Es komme vereinzelt vor, dass Hüttenwirte ihren Betrieb vorübergehend ruhen liessen, um keine Wanderer oder Bergsteiger anzulocken, so Beutel. Besonders berüchtigt sei eine Route am Mont Blanc, aber auch am Matterhorn in der Schweiz sei die Gefahr gross.
«Die Veränderungen sind rapide und frappant, auch im talnahen Bereich», sagte Beutel weiter. Damit sei die Ausgangslage für Alpinisten manchmal ähnlich wie zu Pionierzeiten: Man könne nicht mehr darauf vertrauen, wie die Situation im vergangenen Jahr gewesen sei. Wichtig sei es, vor Ort Informationen bei kundigen Einheimischen einzuholen und sich nicht einfach auf Inhalte im Internet zu verlassen, so der Experte.
In den italienischen Dolomiten waren nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA jüngst etwa 100 Wanderer und Alpinisten evakuiert, mehrere Wanderwege und Kletterrouten umgehend gesperrt worden. Fortschreitende Gesteinsbrüche und das Auftauen von Permafrost seien von einem Expertenteam als Ursachen festgestellt worden. (sda/dpa)