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Im Winter so wenig arktisches Meereis wie noch nie

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Eisschollen im Meer vor Norwegen.Bild: AP/Dirk Notz

Im Winter so wenig arktisches Meereis wie noch nie

04.04.2025, 11:3604.04.2025, 11:36
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Im zu Ende gegangenen Winter hat es so wenig arktisches Meereis wie noch nie seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979 gegeben. Wie das Alfred-Wegener-Institut am Freitag in Bremerhaven mitteilte, handelte es sich bei den am 21. März gemessenen 14,45 Millionen Quadratkilometern um eine Million Quadratkilometer weniger als das langjährige Mittel.

Wie schon im Februar habe die arktische Meereisausdehnung im Mittel des gesamten Monats März ein Allzeittief gezeigt und somit den bisherigen Negativrekord des Jahres 2017 eingestellt.

Nach Angaben des Forschungsinstituts erreicht das Meereis im Nordpolarmeer im Februar und März seine maximale winterliche Ausdehnung. Mit steigenden Temperaturen schmelze es im Jahresverlauf bis zum Sommerminimum, das alljährlich im September eintrete, bevor bei sinkenden Temperaturen neues Eis entstehe.

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Forscher, die in der Arktis Eisschollen beobachten.Bild: AP/Dirk Notz

Der Rückgang um eine Million Quadratkilometer im Vergleich zum Mittel der Beobachtungsjahre 1981 bis 2010 entspreche ungefähr einem Verlust der Fläche von Deutschland und Frankreich zusammen. Eine offensichtliche Ursache für das wenige Meereis seien die im Vergleich zum langjährigen Mittel hohen Lufttemperaturen, die den Winter über in der Arktis auftraten.

Im März sei es in der Arktis in weiten Teilen nur noch Minus zehn Grad Celsius kalt gewesen und damit neun Grad wärmer als im Langzeitmittel. Meeresphysiker Thomas Krumpen erklärte: «Einige unserer Eisbojen, die durch die Arktis driften und per Satellit ihre Daten übertragen, haben im Januar und Februar 2025 zeitweise nur Minus fünf Grad Celsius Temperatur über dem Eis gemessen.» Im Februar habe die Temperatur in einigen Regionen sogar bis zu 16 Grad über den früheren Durchschnittswerten gelegen.

Die geringe Meereisausdehnung im März lasse sich allerdings grösstenteils durch die Eisdrift erklären. Satellitendaten aus dem Zeitraum von Oktober 2024 bis März 2025 zeigten, dass bedingt durch die Lage von Tiefdruckgebieten starke Winde das Meereis von der Küste Russlands weg in Richtung zentrale Arktis getrieben hätten. In kälteren Regionen wie der Laptew- und Karasee habe dies zu einer überdurchschnittlichen Bildung von Neueis geführt. (sda/afp)

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