Es ist ein Aufruf der besonderen Art: Die französischen Flugunfall-Untersuchungsbehörden (BEA) suchen öffentlich nach Freiwilligen, die ein Waldgebiet und Wiesen nach einem Triebwerks-Trümmerteil eines Airbus A220 der Swiss durchkämmen.
Die grosse Suchaktion ist für den 8. November angesetzt, wie die BEA am Montag mitteilten. Dafür werden 150 Gendarmen, Unfallermittler und Freiwillige aufgeboten. Das Suchgebiet befindet sich rund 100 Kilometer nordwestlich von Djion.
Die Swiss-Maschine hatte am 25. Juli nach einer Triebwerks-Explosion über Frankreich Teile der Turbine verloren. Laut Augenzeugen gab es damals einen lauten Knall, Flammen schossen aus dem Triebwerk. Dies war der erste von drei schweren Triebwerksschäden, die am Dienstag zum temporären Grounding der A220-Flotte (früher Bombardier Cseries) der Swiss führten.
«Um die Ereignisse besser zu verstehen, müssen die Triebwerksteile gefunden werden», schreibt die BEA in einer Mitteilung.
⚠️ Call for witnesses: serious incident to the @airbus #A220 HB-JCM @flyswiss from 25/07/19 / ground search of pieces in the @bfc_region Bourgogne-Franche-Comté area. https://t.co/t5dppOZH4I @DGAC @NTSB @NTSB_Newsroom @prattandwhitney pic.twitter.com/DuArH1R6UE
— BEA ✈️ 🚁🛩 🇫🇷 (@BEA_Aero) August 20, 2019
Auf dem Flug von Genf nach London explodierte am 25. Juli ein Pratt&Whitney-Triebwerk des Swiss-A220. Ein 70 Zentimeter langes Titan-Stück der Turbine wurde dabei aus dem Triebwerk geschleudert und landete mutmasslich in einem unbewohnten Gebiet zwischen den Gemeinden Cry und Perrigny-sur-Armancon.
Am 16. September ereignete sich ein vergleichbarer Fall, worauf sich die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA einschaltete und eine Triebwerksüberprüfung verlangte. Am 15. Oktober traten auf einem Swiss-Flug von London nach Genf erneut Triebwerksprobleme auf, die Maschine musste in Paris runter.
Nach dem jüngsten Zwischenfall nahm die Swiss die A220 temporär vom Himmel und schickte sie zur ausserordentlichen Triebwerks-Inspektion in die Garage. Diese läuft noch: 17 CSeries/A220 Flugzeuge seien überprüft worden. «Die Triebwerke sind in einwandfreiem Zustand, sodass 12 Flugzeuge wieder in den regulären Flugbetrieb zurückgekehrt sind», teilt die Swiss mit.
Man nehme diese Vorfälle sehr ernst und stehe weiterhin im engen Austausch mit den zuständigen Behörden, Airbus Canada und dem Triebwerkhersteller (Pratt & Whitney).
(amü)