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Airbnb in New York: Neues Gesetz senkt das Wohnungsangebot für Touristen

Frau schaut aus dem Fenster auf Manhattan in New York.
New York ist ein beliebtes Reiseziel auf Airbnb. Nun ist das wohl zu Ende.Bild: Shutterstock

Wohnungsnot in New York – neues Gesetz schränkt Airbnb-Vermietungen extrem ein

12.09.2023, 05:0012.09.2023, 07:07
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Wer seit letzter Woche ein Airbnb in New York mieten will, wird wohl Mühe haben etwas Preiswertes zu finden. Denn: Per 5. September 2023 trat das sogenannte «Local Law 18», auch bekannt als Gesetz zur Registrierung von Kurzzeitmieten, in Kraft.

Das Gesetz wurde im Januar 2022 verabschiedet und soll helfen, den überteuerten Mietermarkt zu entlasten. Die neuen Regeln besagen: Wer seine Wohnung für weniger als 30 Tage am Stück vermieten will, muss sich bei der Stadt als Kurzzeitvermieter registrieren. Ausserdem muss der Wohnungsanbieter selber in der Wohnung leben und anwesend sein, wenn die Wohnung vermietet wird. Zudem dürfen nur noch maximal zwei Personen gleichzeitig beherbergt werden.

Giga-Hosts wurden zum Problem

Die New Yorker Verwaltung versucht mit dem Gesetz die Problematik der sogenannten Giga-Hosts zu lösen. Diese Personen mieten zum Teil hunderte Wohnungen an, um diese dann gewinnbringend auf Airbnb weiterzuvermieten. Damit wurde der New Yorker Wohnungsmarkt knapper und teurer, was der lokalen Bevölkerung zusetzte.

Die Hotel-Industrie freut sich ebenfalls über das neu implementierte Gesetz. So meinte der Vorsitzende der Hotel Association Vijay Dandapani gegenüber der «Tagesschau», dass er die Regeln begrüsse, da die Hotelbranche strengere Hygiene- und Sicherheitsvorschriften habe und auch mehr Steuern zahlen müsse. Zwar gibt es laut Dandapani auch für die private Vermietung Vorschriften, diese werden laut ihm aber nur unzureichend umgesetzt. Er hofft nun auf steigende Besucherzahlen.

Touristen und kleine Anbieter leiden

Wer hingegen nicht vom neuen Gesetz profitiert, sind Touristen und Personen, die ihre Wohnungen in Abwesenheit für kurze Zeit vermietet hatten. Denn die Preise für ein Airbnb sind oft deutlich günstiger, als Preise für ein Hotelzimmer. Gerade Familien und grössere Reisegruppen konnten von Airbnb profitieren. Diese Nutzung wird nun durch das Gesetz faktisch verboten.

Wer schon einen Trip gebucht hat und sein Check-in vor dem 1. Dezember hat, ist noch nicht von den neuen Regeln betroffen und kann seine Reise getrost antreten. Wer auf einen späteren Termin gebucht hatte, sollte seine Reise wohl noch einmal überdenken.

Airbnb scheiterte mit Klage

Im Juni versuchte Airbnb das Gesetz durch ein Gerichtsverfahren zu verhindern. Die Anklage wurde im August allerdings abgewiesen. Der Richter erklärte die Regelungen für komplett rational und fair.

In New York gibt es laut «Inside Airbnb» fast 40'000 Airbnbs. Im Juni waren laut «Wired» über 22'000 der Objekte für Kurzzeitvermietungen verfügbar. Heute sind es nur noch etwas mehr als 6000 Wohnungen, die zur Kurzzeitvermietung angeboten werden. (ear)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wintergrün
12.09.2023 06:40registriert Dezember 2017
Na also - geht doch.
Auch unserem Wohnungsmarkt würden Regulierungen gut tun mit dem Ziel die Spekulation zu begrenzen.
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MRDL
12.09.2023 06:05registriert August 2020
Gut so.
Hoffe andere Städte ziehen nach!
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@Jeff
12.09.2023 07:06registriert Juli 2023
Gibt es Untersuchungen, wie gross in schweizer Städten der Effekt von AirBnB auf den Wohnungsmarkt ist und ob ein solches Gesetz etwas etwas Entlastung an der Mietfront bringen würde?
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