Neuer Skandal in der japanischen Autobranche: Die Hersteller Toyota, Honda, Suzuki, Mazda und Yamaha hätten bei Zulassungstests für einige Modelle betrogen, erklärte das Verkehrsministerium in Tokio am Montag. Die Behörde wirft zudem Toyota vor, die Ergebnisse von Crashtests manipuliert zu haben.
Der weltweit grösste Autobauer Toyota soll bei drei aktuellen Modellen fehlerhafte Daten für die Tests der Fussgängersicherheit bei den Behörden eingereicht haben. Betroffen seien zwei Varianten des Corolla und das Modell Yaris Cross. Toyota soll ausserdem bei Crashtests von vier Modellen modifizierte Testfahrzeuge eingesetzt haben.
Probleme mit der Sicherheitszertifizierung seien auch bei Honda und Mazda festgestellt worden. Insgesamt sind laut Verkehrsministerium 32 Modelle betroffen. Die Behörde hat daher angeordnet, die Auslieferung aller Fahrzeuge mit fehlerhaften Zertifizierungen zu stoppen.
Einen ähnlichen Skandal hatte es im vergangenen Jahr bei der Toyota-Tochter Daihatsu gegeben – wochenlang stand dort deshalb die Produktion still, nachdem ein jahrzehntelanger Betrug aufgedeckt worden war. Das Verkehrsministerium hatte daraufhin Überprüfungen bei allen Herstellern angeordnet.
Nach dem Fall Daihatsu «ist es äusserst bedauerlich, dass weitere Verfehlungen aufgedeckt wurden», erklärte das Ministerium nun. Derartige «betrügerische Handlungen» würden das Vertrauen der Verbraucher und die Grundlage des Systems der Fahrzeugzertifizierung erschüttern. Es wies die fünf Hersteller an, die Auslieferung betroffener Modelle vorerst zu stoppen.
Der Toyota-Konzern stoppte den Verkauf von drei Modellen in Japan und erklärte, bei einer internen Untersuchung seien bei sieben Modellen Unregelmässigkeiten festgestellt worden - vier davon würden aber nicht mehr in Japan produziert. Die Autos seien «mit Methoden getestet, die von den Regierungsstandards abweichen». Die Sicherheit beim Fahren sei davon nicht beeinträchtigt, es sei auch kein Rückruf nötig.
Honda gab an, bei Tests in Bezug auf Lärm und Motorleistung Fehler gefunden zu haben. Auch dieser Hersteller betonte, dass seine Fahrzeuge sicher und eigene Unternehmensstandards erfüllt seien.
(oli/t-online)
- Autobranche
- Ölbranche
- Finanzbranche
...