Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat am Montag den Chef des staatlichen Ölkonzerns Petrobras nach nur 40 Tagen im Amt entlassen. José Mauro Coelho war der dritte Mann an der Firmenspitze innerhalb von etwas mehr als einem Jahr.
Die Regierung dankte Coelho in einer Mitteilung des Ministeriums für Bergbau und Energie, den sie im April für die Leitung des Ölgiganten nominiert hatte, sagte aber, Brasilien durchlebe angesichts der starken Volatilität der Ölpreise weltweit «schwierige Zeiten».
Brasiliens Präsident Bolsonaro kandidiert bei den Wahlen im Oktober für eine zweite Amtszeit. Der rechte Staatschef liegt in Umfragen hinter dem linken Herausforderer Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zurück und steht unter dem Druck der hohen Inflation und gestiegener Energiepreise in dem südamerikanischen Land.
Bolsonaro ist die Preispolitik von Petrobras seit einiger Zeit ein Dorn im Auge. Die beiden Vorgänger von Coelho, Roberto Castello Branco und Joaquim Silva e Luna, waren ebenfalls wegen der Inflation aufgrund der hohen Treibstoffpreise aus dem Amt gedrängt worden.
Die Regierung schlug Caio Mario Paes de Andrade als neuen Petrobras-Chef vor. Er war zuletzt ein leitender Beamter im Wirtschaftsministerium. (aeg/sda/afp)