International
Wirtschaft

Wegen Temu und Shein: US-Post nimmt keine Pakete aus China mehr an

U.S. Customs and Border Protection technician Czar Zeman monitors overseas parcels as they are scanned at the agency's overseas mail inspection facility at Chicago's O'Hare Internationa ...
Laut Schätzungen stammen rund 30 Prozent der Pakete, die täglich in die USA geliefert werden, von den Onlinehändlern Temu und Shein.Bild: keystone

Wegen Temu und Shein: US-Post nimmt keine Pakete aus China mehr an

Die USA machen mit ihren Massnahmen gegen China ernst. Mit dem Inkrafttreten von Trumps Strafzöllen nimmt der US-Postdienst keine Pakete aus China mehr an.
05.02.2025, 04:0505.02.2025, 06:20
Mehr «International»

Lieferungen von chinesischen Onlinehändlern wie Temu oder Shein, aber auch von US-Firma Amazon, könnten damit nicht oder nur mit Verspätung bei den Bestellern in den USA ankommen.

Hintergrund des Annahmestopps sind die Zölle, die Donald Trump gegen China angekündigt hat und die am Mittwochmorgen (Schweizer Zeit) inkraftgetreten sind. Wie die «Washington Post» berichtet, bezieht sich der Annahmestopp «ausdrücklich» auch auf kleinere Lieferungen. Die Ankündigung erfolgt nach einem Dekret von US-Präsident Donald Trump.

Die chinesischen Billighändler umgingen Einfuhrgebühren bisher teilweise, indem sie grössere Bestellungen in mehreren kleinen Paketen verschickten und damit unter der zollpflichtigen Bedingungen blieben. Dieselbe Praxis nutzen die Händler auch bei Lieferungen in die Schweiz.

Zollfrei waren in den USA bisher Lieferungen unter 800 US-Dollar. Diese sind nun explizit ebenfalls beim «vorübergehenden» Annahmestopp der Post miteingeschlossen. Der republikanische Abgeordnete Jason T. Smith aus Missouri, Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Repräsentantenhauses, sagte am Dienstag in einer Erklärung:

«Präsident Trump stellt sicher, dass China geltende Zölle nicht mehr dadurch umgehen kann, dass es einfach Pakete mit relativ geringem Wert exportiert. »

Die Lieferungen von Temu und Shein via traditionelle US-Post machen indes zwar nur einen kleinen Teil der Gesamtlieferungen aus. Dennoch dürften zahlreiche US-Konsumenten von der Massnahme betroffen sein.

Aus dem demokratischen Lager gab es Kritik am Vorgehen. Trump lasse jegliches Fingerspitzengefühl vermissen, es brauche eine nachhaltigere Lösung als einen schlichten Paket-Annahmestopp. Der Abgeordnetete Richard E. Neal (Massachusetts), der ranghöchste Demokrat im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses, warf Trump und seinem Umfeld Inkompetenz vor. Er sagte der «Washington Post»:

«Die einzige Konstante in Trumps Handelskrieg ist der Mangel an Weitsicht. Das wäre leicht vermeidbar gewesen, wenn irgendjemand eine Ahnung hätte, was er tut. Es beweist einmal mehr, warum unsere Handelspolitik vom Kongress ausgehen muss.»

(con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
91 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Klarname
05.02.2025 06:44registriert Februar 2020
Dabei läge die Lösung schon lange auf der Hand: der Weltpostverein sollte China den Status als Drittweltland aberkennen.
17712
Melden
Zum Kommentar
avatar
chrimark
05.02.2025 06:14registriert November 2016
Das wird die MAGA's sicher freuen, wenn sie ihren Billigtand nicht mehr bei Temu & Co bestellen können.
9415
Melden
Zum Kommentar
avatar
frog77
05.02.2025 04:46registriert Dezember 2016
Können wir das in der Schweiz auch haben? Das Billig-China Problem von Temu und Co. auf einen Schlag gelöst!
15387
Melden
Zum Kommentar
91
    Indien stoppt Warenimport aus Pakistan

    Angesichts der wachsenden Spannungen mit Pakistan verbietet Indien den Import von Waren aus dem Nachbarland. Die Massnahme sei «im Interesse der nationalen Sicherheit» getroffen worden, hiess es in einer Mitteilung der Generaldirektion für den Aussenhandel. Das Verbot, das sofort in Kraft tritt, betrifft demnach auch Güter, die über Pakistan transportiert werden.

    Zur Story