Wirtschaft
Schweiz

US-Abgeordneter kritisiert Trumps Zölle für die Schweiz

Rep. Jim McGovern, D-Mass., the ranking member of the House Rules Committee, challenges Budget Committee Chairman Jodey Arrington, R-Texas, as President Donald Trump's top domestic priorities on  ...
Weilte in Genf: James McGovern.Bild: keystone

«Selbstschädigend»: US-Abgeordneter kritisiert Trumps Zölle für die Schweiz

09.08.2025, 13:0309.08.2025, 13:11

Die USA schadeten mit den gegen die Schweiz verhängten Strafzöllen letztlich sich selbst: Das glaubt James McGovern, Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus und Co-Präsident einer Freundschaftsgruppe der Schweiz im US-Kongress.

«Aus Sicht der USA ist das selbstschädigend.»
James McGovern

Der den Demokraten angehörende Abgeordnete sagt in einem am Samstag vom «Blick» veröffentlichten Interview, die 39-prozentigen Strafzölle gegen die Schweiz würden irgendwann reale Auswirkungen auf die US-Konsumentinnen und Konsumenten haben. Dies in Form von steigenden Preisen, etwa bei Schokolade, Uhren und Medikamenten.

«Aus Sicht der USA ist das selbstschädigend – und zudem schadet es einem guten Verbündeten, der Schweiz.» Sobald die Preise für die genannten Güter in den USA stiegen, werde es auch Widerstand geben, so der Abgeordnete aus dem Bundesstaat Massachusetts weiter.

«Und ich denke, dass die Mitglieder des Kongresses – Demokraten wie Republikaner – eher früher als später von ihren Wählern etwas über die steigenden Preise hören werden. Und sie werden Antworten verlangen.»

Die Freunde der Schweiz im US-Kongress wiesen darauf hin, dass Trumps Handelspolitik schlecht sei. Doch US-Präsident Donald Trump habe «ein grundlegendes Unverständnis für das Handelsungleichgewicht» und lerne nur langsam. Die Strafzölle gegen die Schweiz bezeichnet McGovern als «Katastophe für Schweizer Unternehmen». Er hoffe, dass Trump seinen Kurs noch ändere.

US- und Schweizer Parlamentarier treffen sich

McGovern wurde vom «Blick» im Anschluss an ein Treffen von US- und Schweizer Parlamentariern am Freitag in Genf befragt. An diesem Treffen nahm der Co-Präsident der Freundschaftsgruppe der Schweiz im US-Kongress nach eigenen Angaben aber nicht teil.

Der Parlamentarische Verein Schweiz-USA teilte dazu am Samstag mit, mehrere Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus der Schweiz hätten sich in der Rhonestadt mit über zwanzig Mitgliedern des US-Kongresses getroffen. Auch Vertreter der Bundesverwaltung, der Wirtschaftsämter mehreren Westschweizer Kantone und der Handelskammer Schweiz-USA hätten teilgenommen.

Die Zusammenkunft seit seit Langem geplant gewesen und habe die Gelegenheit geboten, historische Verbindungen und gemeinsame Werte zwischen der Schweiz und den USA zu bekräftigen. Zur Sprache gekommen seien wirtschafts- und handelspolitische Fragen, insbesondere die am Freitag in Kraft getretenen neuen Zölle.

«Mögen diese konstruktiven + freundschaftlichen Kontakte dazu beitragen, die aktuellen Schwierigkeiten im Interesse beider Seiten schnell aus dem Weg zu räumen», schrieb dazu der Präsident des Parlamentarischen Vereins Schweiz-USA, Damien Cottier, auf dem Kurznachrichtendienst X. Cottier ist Neuenburger FDP-Nationalrat. (sda)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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winglet55
09.08.2025 13:49registriert März 2016
Das Trump nur langsam lernt, scheint mir haushoch übertrieben. Mein Eindruck ist eher, Trump ist lernresistent.
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Jacob Crossfield
09.08.2025 13:52registriert Dezember 2014
Es sind nicht die ersten selbstschädigenden Maßnahmen der Trump-Regierung. Es ist nur eine Frage der Zeit bis das kleptokratische Regime bei den nächsten Wahlen zusammenbricht. Wenn es denn welche gibt, vielleicht werden die Demokraten bis dann ja verboten. USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
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PitH
09.08.2025 13:39registriert Juni 2019
Da in den USA jetzt nur noch Trump entscheidet, dürfen diese Treffen und allfällige Übereinkünfte ohne Wirkung bleiben. „Verhandlungen“ sind nur noch direkt mit Trumd möglich. Und da geht es nur darum, dass wir alle maximal verlieren, damit er maximal gewinnt.
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