International
Wirtschaft

Thyssenkrupp will 6000 Stellen streichen - Kündigungen möglich

Thyssenkrupp will 6000 Stellen streichen - Kündigungen möglich

10.05.2019, 14:2810.05.2019, 15:58
Mehr «International»
epa07560448 (FILE) - A steel worker stands in front of Gate 1 of the headquarters of German steel maker ThyssenKrupp Steel Europe in Duisburg, Germany, 20 September 2017 (reissued 10 May 2019). Report ...
Bild: EPA/EPA

Für die Beschäftigten bei Thyssenkrupp ist das vom Konzern erwartete Veto der EU-Kommission zur Stahlfusion mit Tata ein harter Schlag. Der Konzern will 6000 Stellen streichen und schliesst Kündigungen nicht aus.

Der Industriekonzern Thyssenkrupp will nach der geplatzten Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata in den kommenden drei Jahren 6000 Stellen abbauen. Davon entfallen etwa 4000 Stellen auf Deutschland, sagte Vorstandschef Guido Kerkhoff am Freitag.

Betriebsbedingte Kündigungen könnten bei einem Abbauprogramm dieser Grössenordnung nicht ausgeschlossen werden, ergänzte Personalvorstand Oliver Burkhard. In der Gesamtzahl seien 2000 Stellen enthalten, die auch bei der Stahlfusion mit Tata gestrichen werden sollten. «Es ist ein recht tiefgreifender Einschnitt», sagte Burkhard. Inwiefern Stellen in der Schweiz vom Abbau betroffen sind, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar.

Für die rund 27'000 Stahlarbeiter von Thyssenkrupp sei das Veto der EU-Kommission «ein harter Schlag», sagte Kerkhoff. Ihnen hätten die Fusion mit Tata «eine Zukunftsperspektive gegeben». Die IG Metall hatte eine Beschäftigungsgarantie bis zum 30. September 2026 sowie eine langfristige Standortsicherung erreicht. Dieser Tarifvertrag werde jetzt nicht in Kraft treten, sagte Burkhard.

Laut dem jüngsten Geschäftsbericht arbeiten bei dem Konzern weltweit rund 161'000 Menschen. Das Unternehmen ist in der Schweiz insbesondere im Aufzugs- und Fahrtreppengeschäft sowie im Materialhandel tätig. Hierzulange beträgt die Zahl der Mitarbeitenden laut einem Sprecher insgesamt rund 600. «Was das konkret für welches Geschäft und welche Standorte bedeutet, müssen wir noch detaillieren,» hiess es in einer Stellungnahme gegenüber AWP.

Aufspaltung abgesagt

Thyssenkrupp hatte zuvor mitgeteilt, dass die seit mehr als einem Jahr angestrebte Stahlfusion mit Tata Steel voraussichtlich nicht zustande kommen werde. Man erwarte, dass die EU-Kommission die Fusion untersage. Durch den Zusammenschluss wäre Europas zweitgrösster Stahlkonzern mit rund 48 000 Mitarbeitern und Werken in Deutschland, Grossbritannien und den Niederlanden entstehen.

Kerkhoff hat deshalb auch die geplante Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen für Werkstoffe und für Industriegüter abgesagt. «Der Konzern bleibt als Ganzes erhalten», sagte er. Um neues Geld in die Kasse zu bekommen, will Kerkhoff jetzt die profitable Aufzugssparte des Konzerns an die Börse bringen. Das hatten Investoren immer wieder gefordert. (aeg/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 30 am wenigsten verkauften Autos der Schweiz
1 / 32
Die 30 am wenigsten verkauften Autos der Schweiz
4 Immatrikulationen in der Schweiz (April 2018 bis März 2019): Ferrari 458
Die abgebildeten Fahrzeuge sind jeweils der entsprechende Typ, nicht das tatsächlich eingelöste Auto.
Bild: Wikipedia
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Nach 34 Jahren Knast – Hugo Portmann im Juli auf freiem Fuss
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Trump setzt auf ihn: Musk-Berater soll USA zur KI- und Krypto-Grossmacht machen

Der designierte US-Präsident Donald Trump will den rechtsgerichteten Risikokapitalgeber David Sacks zum Regierungsbeauftragten für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen machen.

Zur Story