Ursprünglich galt Donald Trump als Kryptogegner, doch er hat seine Meinung geändert. Als Grund dafür nennt er seine Söhne. Sein jüngster Sohn Barron «hat vier Wallets oder so etwas», sagte Trump diese Woche. «Er kennt dieses Zeug in- und auswendig.» Bei Wallets handelt es sich um digitale Geldbörsen, in denen Kryptowährungen aufbewahrt werden. Trumps Meinungsumschwung in Bezug auf Krypto brachte ihm im Wahlkampf die Unterstützung einflussreicher Geldgeber aus dem Silicon Valley ein.
I am not a fan of Bitcoin and other Cryptocurrencies, which are not money, and whose value is highly volatile and based on thin air. Unregulated Crypto Assets can facilitate unlawful behavior, including drug trade and other illegal activity....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 12, 2019
Bereits vor Monaten brachte Trump das Thema Kryptowährungen im Wahlkampf auf. In einem Livestream auf X (ehemals Twitter) sagte er: «Kryptowährungen gehören zu den Dingen, die wir machen müssen. Ob wir es mögen oder nicht, ich muss es tun.» Nun hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Details zu seinem nächsten Projekt in der Krypto-Branche veröffentlicht: Als Mitgründer des Krypto-Start-ups World Liberty Financial wird er dort den Titel «Chief Crypto Advocate» tragen.
Nicht lange nach dem Attentatsversuch auf ihn warb Trump für das Projekt. An seiner Seite waren seine beiden ältesten Söhne, Donald Jr. und Eric, zwei Kryptounternehmer sowie der Immobilieninvestor Steve Witkoff, der als Freund der Trump-Familie gilt und am Tag des jüngsten Attentatsversuchs mit ihm auf dem Golfplatz war.
Trumps 18-jähriger Sohn Barron soll ebenfalls Teil des Projekts sein. Obwohl er erst vor Kurzem die Schule abgeschlossen hat, bekam er den Job mit der Bezeichnung «Chief DeFi Visionary». Bei der Vorstellung des Unternehmens tauchte er jedoch nicht auf. Zu Kryptowährungen sagte Trump: «Mit Kryptowährungen begrüssen wir die Zukunft und lassen die langsamen und veralteten Grossbanken hinter uns.»
Über Trumps Firma ist noch wenig bekannt. Eine eigene Kryptowährung ähnlich wie Bitcoin soll es nach jetzigem Kenntnisstand nicht geben. Das Unternehmen wird sich jedoch auf das sogenannte dezentrale Finanzsystem (DeFi) stützen. Dabei können Nutzer ohne Banken Kryptowährungen leihen und verleihen. Vorgesehen ist auch die Einführung eines Tokens mit dem Namen WFLI, der nicht als handelbare Währung dienen soll, sondern den Investoren Mitentscheidungsrechte geben würde – ähnlich wie Aktien.
Ein Fünftel der Token wurde laut Berichten für das Team reserviert. Die Grundidee des Projekts ist, dass dieses Geschäft von jedem genutzt werden kann – ohne vorherige Identitätsprüfung. Regulierungsbehörden kritisieren solche Modelle, da sie unter anderem gegen Vorschriften zur Geldwäsche und Terrorbekämpfung verstossen könnten.
Vonseiten der Demokraten gab es heftige Kritik an Trumps Start-up. Der Abgeordnete Sean Casten aus Illinois sagte dazu: «Für diejenigen von uns, denen die Verhinderung von Geldwäsche und der Schutz von Investoren am Herzen liegen, ist es unerlässlich, dass wir diesen jüngsten Schwindel der Familie Trump genauestens untersuchen.»
Danielle Brian von der unabhängigen Organisation «Project on Government Oversight» kritisierte in der New York Times: «Wenn Trump gewählt wird, könnte er Aufsichtsbehörden dazu drängen, eine Branche zu begünstigen, in die er selbst involviert ist.»
Auch aus der Krypto-Branche selbst gab es Kritik. Die Manager von Trumps Projekt, Chase Herro und Zachary Folkman, sind nahezu gänzlich unbekannt und sitzen in Puerto Rico, einem Staat, der für geringe Regulierung und niedrige Steuern bekannt ist.
Chase Herro sass zudem bereits für den Handel mit Cannabis im Gefängnis, was er selbst in YouTube-Videos erzählte. Nach seiner Freilassung stieg er ins Onlinemarketing ein, das ihm ein grosses Vermögen sicherte. Vor wenigen Jahren trat er in einem Kryptoseminar gemeinsam mit dem Betrüger Jordan Belfort auf, der die Inspiration für den Film «The Wolf of Wall Street» lieferte.
Zachary Folkman betrieb ein Dating-Unternehmen mit dem Namen «Date Hotter Girls», bei dem Männern beigebracht wurde, wie man Frauen abschleppt. Laut Berichten sollen die beiden Manager zudem hinter Dough Finance gestanden haben, einem DeFi-Projekt, das nur wenige Nutzer hatte und später gehackt wurde. Aufgrund dieser Vorfälle warnen Krypto-Investoren vor den beiden. (kek)
Hätte der Typ im wilden Westen gelebt, wäre er mit seinem Pferdewagen von Stadt zu Stadt gezogen und hätte Schlangenöl verkauft.
Ich war auch mal Millionär, als ich in der Türkei um Urlaub war 👍