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Toyota-Tochter Daihatsu stoppt Produktion – Sicherheitstests gefälscht

In this aerial photo, cars are seen in a Daihatsu Motor Co. factory in Ryuo in Shiga Prefecture, western Japan on Dec. 25, 2023. Daihatsu, a unit of Japanese automaker Toyota Motor Corp., has shut dow ...
Luftaufnahme von Fahrzeugen der japanischen Automarke Daihatsu, aufgenommen in Westjapan, 25. Dezember 2023.Bild: keystone

Gefälschte Sicherheitstests: Toyota-Tochter Daihatsu stoppt Produktion

Vor wenigen Tage stoppte Daihatsu die Auslieferung bestimmter Fahrzeuge. Nun wurde die ganze Produktion stillgelegt. Die Hintergründe.
28.12.2023, 17:30
Jennifer Buchholz / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Am 20. Dezember kündigte der japanische Kleinwagenhersteller Daihatsu an, alle Auslieferungen weltweit zu stoppen. Grund waren Sicherheitstests, die über Jahre hinweg bei der Tochter des weltweit grössten Autoherstellers Toyota gefälscht wurden, berichten die Nachrichtenagenturen.

Nun weitet sich der Skandal aus: Wie heute bekannt wurde, stoppte Daihatsu nicht nur die Auslieferung, sondern gleich die gesamte Produktion in vier seiner Werke.

A factory of Daihatsu Motor Co. is seen in its headquarters in Ikeda, Osaka prefecture, western Japan Tuesday, Dec. 26, 2023. Toyota Motor Corp. subsidiary Daihatsu has shut down production lines at a ...
Das Hauptquartier der Produktion von Daihatsu in Ikeda, Osaka, aufgenommen am 26. Dezember 2023.Bild: keystone

Gefälschte Unfalltests

Im April 2023 hatte der japanische Autohersteller eingeräumt, dass bei vier Fahrzeugmodellen die Ergebnisse von Unfalltests manipuliert waren. Zwar seien von der Manipulation lediglich Autos betroffen, die in Thailand und Malaysia gefertigt wurden, dennoch nahm sich eine unabhängige Expertenkommission der Sache an und untersuchte den Fall.

Das Ergebnis: Bereits seit mehreren Jahrzehnten habe Daihatsu die Sicherheitstests gefälscht. Daraufhin hatte die japanische Regierung eine Inspektion aller Daihatsu-Fabriken im Land angekündigt.

25 manipulierte Kategorien

Vor allem die Sicherheits-Checks des Seiten-Aufprallschutzes sowie der Türen seien manipuliert worden, heisst es in dem Experten-Bericht. Und zwar nicht nur bei Fahrzeugen, die unter dem Namen Daihatsu verkauft wurden.

Mini vehicles of Daihatsu Motor Co. are displayed in Tokyo, on Sept. 9, 2015. Daihatsu, a unit of Japanese automaker Toyota Motor Corp., has shut down production lines at all its four factories in Jap ...
Minis der Marke Daihatsu, ausgestellt in Tokio im Jahr 2015.Bild: keystone

Auch die Unfalltests von Modellen, die mit Toyota, Mazda und Subaru gelabelt waren, seien gefälscht worden. Betroffen seien insgesamt 64 Fahrzeugmodelle, die seit 1989 verkauft wurden – welche genau, ist aktuell noch nicht bekannt.

Die mit der Untersuchung beauftragten Expertinnen und Experten erklärten, dass der Grund für die Manipulationen ein «extremer Zeitdruck» sei. Dies gehe aus Berichten von Mitarbeitenden des Autoherstellers hervor.

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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D.Enk-Zettel
28.12.2023 18:00registriert Oktober 2021
das dürfte mitunter ein Produkt des Leistungsduckes sein. Mich verwundert gar nichts mehr. Das Augenmerk sollte schon lange wieder auf Qualität statt Quantität gerichtet werden. Noch schneller und noch mehr hat eben seine Schattenseiten und zahlt sich längerfristig nicht aus...ganz im Gegenteil.
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Chönnt ja si....
28.12.2023 18:18registriert April 2023
Meine Vermutung: DAIHATSU produziert vor allem (sehr) kleine sparsame und handliche Fahrzeuge. Die Sicherheits und Umweltvorgaben lassen sich bei diesen Fahrzeugen nur sehr schwer umsetzen und lassen die Produktionskosten exponentiell ansteigen.
Eigentlich sehr schade, ich selbst hatte 2 Daihatsu die Qualität, Zuverlässigkeit, Sparsamkeit und Laufleistungen - beide problemlos weit über 200tkm - waren gemessen am Preis überdurchschnittlich gut, das Prestige oder Noblesse schlicht nicht vorhanden.
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slnstrm
28.12.2023 19:05registriert August 2023
Schade das Daihatsu nicht mehr in die Schweiz liefert. Mein Sirion lief über 10 Jahre und 120km ohne Reparatur und ohne jede Macke. Wenn ich keine Kinder bekommen hätte, würde ich ihn heute noch fahren. Woher ich das weiss? Mein Nachbesitzer hat ihn immer noch.
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