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Wirtschaft

Wegen Corona-Lockdown: Franzosen rufen zum Amazon-Boykott auf

A French Basque activist from "Bizi" ("Live" in Basque) blocks an Amazon hub in Bayonne, southwestern France, Wednesday, Nov.18, 2020. The alter-globalist association Bizi protests ...
Ein französischer Aktivist blockiert einen Amazon-Hub in Bayonne im Südwesten Frankreichs.Bild: keystone

Franzosen rufen zum Amazon-Boykott auf

21.11.2020, 09:2821.11.2020, 14:54
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Anders als in der Schweiz sind im Nachbarland Frankreich die meisten Läden geschlossen. Wer sich Weihnachtsgeschenke besorgen will, kann dies nur online tun. Gegen einen der grössten Player im Onlinebusiness wehren sich nun rund 120 Politiker, Ladenbesitzerinnen und Umweltaktivisten, wie SRF berichtet.

In Paris schlie�en die Bars wegen der Corona-Lage f�r zwei Wochen. Foto: Laurent Cipriani/AP/dpa
Zum zweiten Mal ist es in der französischen Hauptstadt Paris ruhig geworden: Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Bild: sda

In einer Online-Petition fordern sie den Boykott von Amazon. Kein einziges Geschenk soll vom amerikanischen Online-Versandriesen unter den Weihnachtsbaum gelegt werden, so der Tenor. Eine weitere Petition fordert gar, dass der Digitalkonzern eine zusätzliche steuerliche Abgabe leisten muss. «Amazon macht Profit, während viele kleine Unternehmen in Schwierigkeiten sind», so der Ökonom Henri Sterdyniak.

Aufgrund des erneuten Lockdowns in Frankreich konnte Amazon alleine im November den Umsatz um 40 bis 50 Prozent steigern. Darüber ärgern sich die lokalen Ladenbesitzer. Viele stehen trotz der grosszügigen wirtschaftlichen Unterstützung des französischen Staates vor dem Aus. «Ein unqualifizierter Job bei Amazon, oft schlecht bezahlt, zerstört zwei besser entlohnte Stellen bei kleineren Unternehmen», so Ökonom Sterdyniak.

(ohe)

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Wie wohl ein echter Hund auf so eine Lampe reagiert?
quelle: reddit
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Die Schweizer lieben Online-Shopping während der Arbeitszeit
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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Garp
21.11.2020 10:20registriert August 2018
Ich boykottiere Amazon schon sehr lange, genau so wie Zalando usw. . Wenn ich online einkaufe, dann bei kleineren Schweizer Unternehmen.
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bossac
21.11.2020 11:00registriert Juni 2014
In den USA läuft mittlerweile 48% des Onlinehandels über Amazon. Das ist, als würde man physikalisch durch eine Einkaufsstrasse laufen und vor jedem zweiten Geschäft prangert das Amazon-Logo. Wird Zeit, dass da mal Grenzen gesetzt werden.
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Celia*
21.11.2020 10:38registriert November 2018
Moralisch korrekt wenn auch uncool...
Die ‘böse Wirtschaft’ ist längst nicht mehr der SVP-Patron mit Schnauz und Zigarre, sondern die Tech-Giganten die keine Steuern bezahlen und die Geschäftsstrukturen in Europa zerstören mit ihrem Preisdumping.

Ja es ist unbequemer ohne. Aber sind wir ehrlich, wer braucht ernsthaft Delivery per Drohne in 30min? Und jeder der dort kauft weil das Familienbudget knapp ist: Wenn die kleinen Buden bei uns alle hopps gehen, dann wird es noch schwieriger! Nur Arbeitsplätze in der Logistik sind dann noch sicher.

Nur weil man kann, heisst nicht dass man soll.
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Zeigt Mike Johnson jetzt endlich Eier?
Der Speaker des Abgeordnetenhauses riskiert seinen Job, wenn er am Samstag tatsächlich das Hilfspaket für die Ukraine zur Abstimmung bringt.

Der Präsident will es, der Senat will es, und auch eine Mehrheit der Abgeordneten will es, das Hilfspaket für die Ukraine. Bisher jedoch sind die so dringend benötigten Gelder blockiert. Der Grund für diese absurde Situation liegt im amerikanischen Politsystem. Der Führer der Mehrheit in der jeweiligen Kammer kann darüber entscheiden, ob ein Gesetz zur Abstimmung gelangt oder nicht. Das hat weitreichende Konsequenzen.

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