Katastrophen rund um den Globus haben während den ersten sechs Monaten des Jahres hohe Schäden verursacht. Haupttreiber waren dabei Naturgefahren wie Überschwemmungen und Stürme. Dies zeigen vorläufige Schätzungen des Swiss Re Institute.
Insgesamt verursachten Naturkatastrophen weltweit versicherte Schäden in der Höhe von 35 Milliarden Dollar. Die Kosten liegen damit rund ein Fünftel über dem Schnitt der letzten zehn Jahre. Menschengemachte Ereignisse verursachten Schäden von weiteren drei Milliarden Dollar.
Sekundäre Naturgefahren wie Hagelstürme und Überschwemmungen treiben Versicherungsschäden in aller Welt weiter nach oben, schreibt der Rückversicherer. Anders als Hurrikane oder Erdbeben seien diese Gefahren allgegenwärtig und würden durch die rasche Urbanisierung in besonders gefährdeten Gebieten noch verschärft.
Für diese Entwicklung nennt die Swiss Re mehrere Beispiele. So haben im Februar allein die Winterstürme in Europa versicherte Schäden von 3.5 Milliarden Dollar verursacht.
Im Frühjahr führten sintflutartige Regenfälle in Australien zu weiträumigen Überschwemmungen. Die verursachten rekordhohe Hochwasserschäden von fast 3.5 Milliarden Dollar - für die Versicherungswirtschaft die teuerste Naturkatastrophe des ersten Halbjahrs 2022.
Hitzewellen in ganz Europa im Sommer führten im Südwesten des Kontinents zu verehrenden Waldbränden. Da aufgrund der Klimaerwärmung mit verschärften Dürren zu rechnen ist, steige die Wahrscheinlichkeit von Waldbränden, schreibt die Swiss Re.
Die Experten des Konzerns sehen den Klimawandel als eines der grössten Risiken für die Gesellschaft und die globale Wirtschaft. Noch immer seien aber drei Viertel aller Naturkatastrophen nicht versichert.
Der Rückversicherer schätzt, dass im ersten Halbjahr durch Katastrophen wirtschaftliche Schäden von 75 Milliarden US-Dollar entstanden sind. Der Durchschnitt der letzten zehn Jahre lag bei 80 Milliarden Dollar. (aeg/sda/awp)