Colossal Biosciences, das Biotech-Start-up, das versucht, das Wollhaarmammut wiederzubeleben, sagen, dass sie drei Ur-Wölfe (auf Englisch auch als Dire Wolf bekannt) zurück zum Leben gebracht haben. Die Spezies, die in «Games of Thrones» als Schattenwolf bekannt ist und viel Aufmerksamkeit erregt hat, ist seit über 10'000 Jahren ausgestorben.
Doch andere Experten sehen es als praktisch unmöglich, das gesamte Genom von Tieren zu verändern, die seit Tausenden Jahren ausgestorben sind, da Faktoren wie der Abbau der DNA eine Rolle spielen. Die Schattenwölfe seien laut Corey Bradshaw, einem australischen Professor für globale Ökologie, lediglich leicht modifizierte Grauwölfe.
Bei den gezüchteten Welpen handelt es sich um Remus und Romulus, zwei sechs Monate alte Brüder sowie um die jüngere Khaleesi, ein zwei Monate altes Weibchen, das nach Emilia Clarkes Daenerys Targaryen in der «Game of Thrones»-Reihe benannt wurde.
Die Brüder sind fast 20 bis 25 Prozent grösser als ihr engster lebender Verwandter, der graue Wolf, im gleichen Alter – und es wird erwartet, dass sie jeweils rund 64 Kilogramm wiegen werden, wenn sie ausgewachsen sind. Neben anderen Unterschieden haben Remus und Romulus auch breitere Köpfe, grössere Zähne und Kiefer sowie muskulösere Beine als ihre Verwandten.
Um DNA-Proben von den ausgestorbenen Wölfen zu erhalten, arbeitete Colossal Biosciences mit Museen zusammen. Sie entdeckten schlussendlich die Gene der Tiere in einem 72'000 Jahre altem Ohrknochen und einem 13'000 Jahre altem Zahn.
Anhand dieser Informationen wurde ermittelt, welche Änderungen an den Genen eines grauen Wolfs vorgenommen werden müssten, um den Schattenwolf wieder zum Leben zu erwecken. Es stellte sich heraus, dass «nur» 20 Änderungen an 14 von 19'000 Genen notwendig waren. Das Start-up entnahm eine Blutprobe eines grauen Wolfs, schrieb diese Schlüsselgene in den Kern der ausgewählten Zelle um und erzeugte Embryonen, die dann in die Gebärmütter von zwei Leihhunden eingesetzt wurden, berichtet «Time». Es wurden Remus und Romulus geboren, und Khaleesi kam kurz darauf über eine andere Leihmutter zur Welt.
«Wenn wir bei der De-Extinktion erfolgreich sind, entwickeln wir Technologien, die der menschlichen Gesundheitsfürsorge und dem Naturschutz dienen können», erklärte Colossal-CEO Ben Lamm gegenüber «Time».
Andere Wissenschaftler stehen der Idee kritisch gegenüber. Zum einen ist nicht klar, welche Auswirkungen die Wiederbelebung der Ur-Wölfe auf unsere Umwelt hat, zum anderen bringt es auch ein ethisches Dilemma auf den Tisch.
«Es ist besser, das Aussterben einer Art von vornherein zu verhindern, als Bioreplikate zurückzubringen, deren ‹Wiedereinführung› eine Reihe unbeabsichtigter Folgen haben könnte», sagte Karl Flessa, Paläontologe an der Universität von Arizona, Anfang des Jahres gegenüber «Bloomberg», als er über die mögliche Rückkehr des Wollhaarmammuts sprach.
Die drei Schattenwölfe leben derzeit in einem eingezäunten Naturreservat an einem ungenannten Ort in den USA. Ob die Tiere je in die Wildnis ausgesetzt werden können, ist nicht klar.
(cmu)
Hat unser Bundesamt für Rösti schon eine Abschussgenehmigung erteilt oder kommt die erst?
Hoffentlich in der Nähe Washington DC oder Mar A Lago. Und hoffentlich ist der Zaun eine Attrappe.